Hagen. Das Einsatzgeschehen für die Hagener Polizei im Zusammenhang mit Corona geht inzwischen zurück. Dafür nehmen andere Delikte wieder zu.
Die Polizei in Hagen hat seit Beginn der Corona-Krise drei Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz gestellt, darunter ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Bewohner der unter Quarantäne stehenden Häuser in Wehringhausen, die die Gebäude unerlaubterweise verlassen hatten. Zwei von ihnen kletterten bekanntlich am Dienstag über eine Leiter aus dem Haus und schlichen sich über die Gleise Richtung Innenstadt davon. Sie sind weiterhin flüchtig.
Insgesamt verzeichnet die Hagener Polizei bislang 579 Einsätze in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Der Höhepunkt wurde in der 15. Kalenderwoche (Osterwoche) mit 225 Einsätzen erreicht, letzte Woche waren es nur noch 99. „Es gibt also inzwischen deutlich weniger Einsätze“, resümierte Polizeisprecher Tino Schäfer: „Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt.“
Meist unerlaubte Personenansammlungen
Unter den Einsätzen mit Pandemiebezug listet die Polizei aber nicht nur Vergehen oder Verstöße auf, die mit einem Bußgeld belegt wurden oder gar als Straftat einzuschätzen sind. Die meisten der aufgelisteten Einsätze beziehen sich auf unerlaubte Personenansammlungen, hinzu kommen gewerbliche Verstöße, etwa wenn eine Gaststätte unerlaubterweise geöffnet hat oder in einer Pizzeria die Abstandsvorschriften nicht eingehalten werden.
Mit der Wiedereröffnung vieler Geschäfte hat die Hagener Polizei am Montag leider auch gleich wieder einen Anstieg der Taschendiebstähle registriert. Als die meisten Läden geschlossen waren, hatte es kaum Diebstähle dieser Art gegeben.