Hagen. Die Pressestelle der Polizei Hagen nimmt ihre Facebook-Freunde wieder mit auf eine nächtliche Streife. Dabei wird der polizeiliche Alltag gezeigt.

Michael Siemes (37) und Sebastian Hirschberg (33) sind ein eingespieltes Team. Das wird auch deutlich in einem Videoclip, mit dem die beiden Beamten der Pressestelle des Polizeipräsidiums Hagen ihre sechste Facebook-Streife bewerben.

Am Freitag, 25. Oktober, wollen sie ihre Kollegen vom regulären Streifendienst begleiten und acht Stunden lang live berichten, Texte, Fotos und Videos von Einsätzen posten. „Wir wollen auf diese Weise den ganz normalen Polizeialltag näher bringen und aufzeigen, was die Kollegen erleben“, sagen die beiden Experten für Öffentlichkeitsarbeit.

2014 war zum ersten Mal eine Facebook-Streife der Polizei in den Straßen von Hagen unterwegs, damals verbreiteten Tino Schäfer und der inzwischen pensionierte Ulrich Hanki Bilder und Nachrichten von nächtlichen Einsätzen über das soziale Netzwerk. Und wie seinerzeit haben sich auch Siemes und Hirschberg für ihren Einsatz bewusst ein Wochenende ausgesucht, weil in dieser Zeit erfahrungsgemäß die meisten Einsätze gefahren werden. Häusliche Gewalt, Unfälle, Schlägereien, Einbrüche – die Mitarbeiter der Pressestelle werden stets mit vor Ort sein. „Aber gepostet wird natürlich nur, was den Persönlichkeitsschutz der Betroffenen nicht verletzt“, sagt Siemes.

Stets bewaffnet unterwegs

Das Hagener Präsidium war 2014 eine der ersten Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen, die mit einer Facebook-Streife den Alltag der Beamten dokumentierte. Wichtig zu wissen: Obwohl Siemes und Hirschberg in erster Linie mitfahren, um Liveaufnahmen zu generieren, so werden sie bei ihrem nächtlichen Einsatz doch bewaffnet sein, um ihren Kollegen im Ernstfall beispringen zu können. „Einmal haben wir tatsächlich schon geholfen, ein Gebäude zu umstellen, in dem sich ein Einbrecher befand“, berichtet Hirschberg.

Der kurze Videoclip, mit dem die Männer von der Pressestelle für ihre Streifenfahrt Reklame machen, wurde übrigens unter Zuhilfenahme einer Drohne gedreht.

Während ihrer Streifenfahrt durchs nächtliche Hagen dürfen sie das Fluggerät aber ebensowenig benutzen wie ihre Kollegen, denn Drohnen gehören bislang nicht zur standardmäßigen Ausrüstung der Polizei in Nordrhein-Westfalen.

Landesweite Arbeitsgruppe

Das NRW-Innenministerium hat Ende 2018 eine landesweite Arbeitsgruppe eingerichtet, um die Beschaffung und den flächendeckenden Einsatz von Drohnen bei der Polizei zu prüfen. Bislang würden Drohnen, das allerdings bereits seit mehreren Jahren, lediglich in Teilbereichen eingesetzt, so Meike Bogdan-Thiel, Düsseldorfer Sprecherin von Innenminister Herbert Reul: „Sie dienen der operativen Einsatzunterstützung und werden als Einsatzmittel zur optischen Aufklärung, zum Beispiel zur Aufklärung von Grundstücken oder Gebäuden im Zusammenhang mit Cannabisplantagen, eingesetzt.“

Was Siemes und Hirschberg während ihrer Facebook-Streife erleben werden, dürfte aber auch so spannend genug sein. Die bisherigen Streifen der Pressestelle verfolgten jedenfalls stets Tausende von Facebook-Freunden.