Hagen. In Hagen haben Wassermassen nach einem Rohrbruch mehrere Straßen und Häuser überflutet. Die Kräfte des ausströmenden Wassers waren gewaltig.
Nach einem Rohrbruch in einer Wasserhauptleitung in Hagen ist die Situation am Morgen unter Kontrolle. Wie die Feuerwehr Hagen mitteilte, war in der Nacht ein Bausachverständiger vor Ort, um die Schäden zu begutachten. Daraufhin durften alle Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurück.
Nach Auskunft von Jens Westemeyer, Lagedienst der Feuerwehr Hagen, waren insgesamt 168 Menschen in über einem Dutzend Häuser von dem Rohrbruch betroffen. 35 Menschen mussten in der Nacht in bereitgestellten Bussen betreut werden. Sie konnten alle wieder in ihre Wohnungen zurück.
Das Wichtigste in Kürze:
- Überschwemmung am Loxbaum in Hagen nach Rohrbruch
- Zahlreiche Keller sind vollgelaufen
- Bewohner können wieder in ihre Wohnungen
Rohbruch am Loxbaum in Hagen – Wasserleitung geplatzt
Die Feuerwehr war am Mittwochabend zu dem Großeinsatz am Loxbaum ausgerückt. Nach Angaben der Einsatzkräfte war gegen 19.20 Uhr eine sogenannte 700er-Leitung (70 Zentimeter) auf einem Hinterhof im Bereich Seilerstraße/Heckenweg geplatzt, die als Verbindung zwischen dem Wasserwerk Hengstey und dem Hochbehälter am Loxbaum dient.
Die Kräfte des ausströmenden Wasser waren so gewaltig, dass Erdreich, Geröll und sogar Gehwegplatten über die Straßen geschwemmt wurden. Das Nass ergoss sich in einem breiten Strom über die Fahrbahn und die Gärten hinweg in Richtung Boeler Straße. Die Polizei riegelte rund um den Einsatzort die Verkehrsströme großflächig ab.
Wasserrohrbruch in Hagen – Sandsäcke stoppten Wasser
Innerhalb weniger Minuten waren in etwa einem Dutzend Häusern die Keller vollgelaufen. Obwohl es den Einsatzteams des Energieversorgers Mark-E schon bald gelungen war, die gewaltige Rohrleitung abzuschiebern, dauerte es fast zwei Stunden, bis das nachlaufende Wasser aufhörte nachzufließen.
Ein Großaufgebot der Feuerwehr bemühte sich derweil, den unaufhörlichen Strom des Wassers so umzuleiten, dass entlang der Boeler Straße und des Heckenwegs nicht noch weitere Häuser vollaufen. 155 Kräfte von feuerwehr, THW und DRK waren im Einsatz. Allein entlang des ansteigenden Heckenwegs waren mehrere Keller so weit geflutet, dass das Wasser bereits aus den Haustüren wieder auf die Straße strömte.
Versuche der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks, mit Pumpen das Hab und Gut der Hausbewohner zu retten, erwiesen sich angesichts der zunächst nicht enden wollenden Wassermassen am Abend als sinnlos.
Die Feuerwehr versuchte mit Sandsäcken und Metallboxen den nicht enden wollenden Strom zu lenken, doch angesichts der Wassermassen wollte dies nur bedingt gelingen. Gemeinsam mit den Anwohnern wurden Sandsack-Trageketten gebildet, um die angrenzenden Häuser zu schützen. Die Nachbarschaft verfolgte zu Hunderten am Straßenrand den mehrstündigen Einsatz. Verletzt wurde in den betroffenen Häusern niemand.
Strom in Wohnungen vorsichtshalber abgestellt
„Unser Ziel ist es zunächst, das Wasser in Richtung Kanalisation zu lotsen“, schilderte Feuerwehrsprecher Dennis Hoff am Abend das vordringliche Handeln. „Mit Hilfe der Sandbarrieren haben wir einen See angestaut, der ins Netz der Kanalisation sickern kann.“
Gegen 22 Uhr konnte Mark-E-Sprecher Uwe Reuter bestätigen, dass die Situation unter Kontrolle sei: „Wir werden morgen sofort damit beginnen, mit einem Tiefbauer zu schachten, um den Schaden zu beseitigen.“ Noch am Abend haben die Einsatzkräfte damit begonnen, die vollgelaufenen Keller auszupumpen. Dabei wurde in den betroffenen Häusern zunächst der Strom abgestellt, um mögliche Kurzschlüsse zu verhindern. Gegen 2.30 Uhr war der Einsatz der Feuerwehr beendet.