Warum setzt die Stiftung „Vier Pfoten“ aus Schockwerbung? Ein Sprecher bezieht Stellung
Oliver Windhorst ist Pressesprecher der Stiftung Vier Pfoten Deutschland mit Sitz in Hamburg.
Warum greifen Sie zu solch drastischen Darstellungen?
Vier Pfoten ist eine globale Tierschutzorganisation, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Der Handel mit Hunde- und Katzenfleisch bedeutet für die Tiere entsetzliche Qualen. Und wir sehen es als unsere Aufgabe, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären und mit aller Dringlichkeit auf diese schwersten Formen von Tiermisshandlung hinzuweisen. Wir haben auf den im Anschreiben beschriebenen Märkten selbst recherchiert und die Tierquälereien dokumentiert. Die Bilder zeigen die grausame Realität sogenannter indonesischer Extremmärkte. Wir verstehen, dass die Menschen entsetzt darüber sind.
Aber schrecken Sie potenzielle Spender so nicht eher ab?
Es tut uns leid, wenn wir einige damit abschrecken. Um genau das zu vermeiden, hatten wir vorsorglich die Bilder mit einem Deckblatt versehen, das einen Warnhinweis enthielt. Wir sind als Tierschützer ebenso erschüttert über diese unfassbaren Grausamkeiten gegenüber Tieren. Und wir hoffen, dass wir möglichst viele Unterstützer gewinnen können, damit Bilder wie diese bald der Vergangenheit angehören. Wie bei vielen anderen Vier-Pfoten-Projekten und -Kampagnen möchten wir auch bei dieser langfristig angelegten Kampagne nicht nur Missstände aufzeigen, sondern auch Lösungen finden. Wir wollen alles tun, um diese Grausamkeiten zu beenden. So ist der Brief an unsere Unterstützer, auf den Sie sich beziehen, der Start für eine mehrjährige Kampagne.
Wie gelangt Vier Pfoten an die Adressen der Menschen?
Für die Ansprache potenzieller Neuspender nutzen wir das marktübliche und Datenschutzgrundverordnung-konforme Lettershop-Verfahren, bei dem natürlich alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt werden und der Angeschriebene jederzeit von seinem Widerspruchsrecht Gebrauch machen kann.