Hengstey.. Es sah ernst aus, eine Gefahr bestand aber nicht. Stadtweit probte die Jugendfeuerwehr am Samstag 24 Stunden lang den Ernstfall und bewies dabei beste Teamarbeit und höchste Verlässlichkeit. In Hagen wachsen gute Feuerwehrleute heran. Das hat der Samstag bewiesen.

Ein lebloser Körper treibt an der Wasseroberfläche. Um ihn herum mehrere weiße Kanister. Ein Lkw ist in den Hengsteysee gestürzt. Kein Grund zur Sorge: Diese Szenerie ist nicht etwa die Folge eines schweren Unfalls, sondern ein am Samstag simulierter Rettungseinsatz der Jugendfeuerwehr Hagen-Nord und der THW- Jugend Hagen.

Wissen aus der Theorie in die Praxis umsetzen

Am Pfingstwochenende probten die Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren im Rahmen eines gemeinsamen Diensteinsatzes, der sich über 24 Stunden erstreckte, den Ernstfall. An insgesamt acht authentisch inszenierten Stationen sollten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr in Kooperation mit der THW-Jugend ihr Können beweisen.

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„Die Kinder sollen das Wissen, das sie in der Theorie erlernt haben, in die Praxis umsetzen“, erklärt Jens Jahnke, Jugendfeuerwehrwart der Gruppe Hagen-Nord. Neben dem Einsatz am Hengsteysee mussten die Jugendlichen sich einem Lkw-Brand, einem Freifeuer auf einer Wiese, der Sicherung einer Ölspur und weiteren Herausforderungen stellen.

Und der Einsatz hat sich gelohnt: Mit einer bemerkenswerten Ernsthaftigkeit, Konzentration und Geschick lösten die 20 Teilnehmer der Jugendfeuerwehr in Zusammenarbeit mit der THW-Jugend trotz der großen Hitze die Aufgaben. „Es gefällt mir sehr gut, was wir hier machen. Auch unter der hohen Belastung durch die Wärme wird einem hier ein Einsatz-Gefühl geboten, das man sonst so nicht hat“, erklärt Alexandra Schönfelder (16 Jahre) nach dem ersten Einsatz zufrieden.

Teamfähigkeit festigen

Da die Jugendlichen 24 Stunden ununterbrochen zusammen sein sollten, wurde sich auch nachts und während der Mahlzeiten nicht getrennt. „Durch das lange Beisammensein der Kinder wollen wir erreichen, dass sie aufkommende Differenzen untereinander klären, den Umgang miteinander lernen und ihre Teamfähigkeit festigen“, hebt Jahnke hervor. Auch die Zusammenarbeit mit der Jugend des THW stellte einen wichtigen Bestandteil der Übungen dar: „Wir wollen die Feuerwehr unterstützen, die Möglichkeiten des THW zeigen und die Kooperation stärken“, erläutert Sabrina Knoop, Ortsjugendleiterin der THW-Jugend.

Erlebnispädagogik auch in Zeiten von Tablet und Co. sehr gefragt

Mit einem gemeinschaftlichen Grillen wurde am Pfingstsonntag der erfolgreiche 24-Stunden-Einsatz beendet. Hier bekamen auch die Eltern bei gelöster Atmosphäre die Möglichkeit, die Jugendfeuerwehr besser kennenzulernen.

Dass so eine klassische Erlebnispädagogik auch in der Zeit von Internet und Co. Anklang findet, hat dieses Wochenende bewiesen. „Wir wollen die Vergangenheit nicht vergessen und Traditionen bewahren. Unser Ziel ist es, dies in einem zeitgenössischen Rahmen umzusetzen“, resümiert Jahnke.