Hagen..
„Hilfe, ist das der Zirkus Quamboni?“ Die Passantin in der Volme-Galerie ist sichtlich verwirrt, als ihr aus dem Aufzug eine grellbunte Alien-Invasion entgegenströmt. Doch es gibt eine Erklärung für die sechs Außerirdischen, die ihr am Samstag in Simpsons-Boxershorts und Ringelsocken eine Begegnung der dritten Art verschaffen. Sie lautet: Clip2.
Nur Teamerin Seronie Wegener kommt in ihrem Affenkostüm weniger bunt daher. „Wir haben uns in den letzten Wochen zusammen ein Drehbuch ausgedacht und alles vorbereitet. Heute wollen wir möglichst alle Szenen in den Kasten bekommen“, erzählt die 23-jährige Gruppenleiterin.
Überdimensionale Alu-Handys
Seit elf Uhr sind die Dreharbeiten in Gang, für die meisten Szenen hat die eSw in Berchum als Kulisse gedient. In der hauseigenen Disco haben die Aliens dort Macarena getanzt und auf dem Gelände mit überdimensionalen Alu-Handys telefoniert. In der Hagener Innenstadt sollen sie nun eigentlich durch die Volme-Galerie spazieren – doch der Hinweis, dass Filmen hier ohne Genehmigung nicht erlaubt ist, lässt keine fünf Minuten auf sich warten. Gut, dann eben draußen.
„Ich fühle mich eigentlich ganz normal in dem Outfit“, grinst Pia Risse, während die Gruppe für die nächste Szene lachend und singend eine Eisdiele ansteuert. Die Verkäuferin dort bleibt unbeeindruckt ob der skurrilen Kundschaft – Fast könnte man meinen, hier käme es täglich vor, dass ein Affe Marzipaneis bestellt. Auch sonst erntet der bunte Haufen vor allem freundliche Reaktionen: „Kann ich nicht auch bei euch mitspielen? Vielleicht als schrullige Oma?“, witzelt eine Dame, als die Außerirdischen auf dem Friedrich-Ebert-Platz eine Laola-Welle starten. „Kameramann“ Niclas Sandner fängt eine Einstellung nach der anderen ein – bloß, dass da, wo eigentlich die Kamera hingehört, eben einfach ein Handy auf dem Stativ klemmt.
Jugendliche treffen sich seit vier Jahren
Für die „Monkeys“ ist der Filmdreh nur eine von vielen Aktionen: Seit vier Jahren treffen die Jugendlichen sich jeden Dienstag – momentan im Kultopia, zuvor im Haus des Kinderschutzbundes, der sie bis heute unterstützt.
„Falls wir gewinnen, möchten wir das Preisgeld dorthin spenden“, erzählt Gruppenmitglied Sibel Haxhnikaj, während das mächtige Alu-Horn auf ihrem Kopf bedenklich schwankt.
Doch ob Gewinn oder nicht: Allein für den Spaß dürfte das „Affentheater“ sich gelohnt haben.