Fröndenberg. Dieser „Leerstand“ konnte schnell geschlossen werden: In Fröndenberg gibt es ab sofort wieder frischen Fisch und Fischfrikadellen zu kaufen.
Da war schnell Ersatz gefunden. Nachdem sich der „alte“ Fischstand zurückgezogen hatte, Inhaberin Susanne Krenzlin-Dickheiwer verabschiedete sich in den Ruhestand, konnte zum Start in das neue Jahr bereits die Lücke gefüllt werden: Der Stand „Fisch und Meer“ sorgt mit seinem reichhaltigem Sortiment, dafür, dass kein Wochenmarktbesucher auf die Meeres- und Seebewohner verzichten muss.
„Haben Sie auch Kabeljau und Seelachs?“, hat die Kundin spezielle Wünsche. „Natürlich, hier vorne links“ kam die Antwort von Delkhas Algendo, der hinter der Theke seines Verkaufswagens auf die Auslagen deutet. „Und ich hätte gerne auch eine Portion Backfisch mit Remouladensoße“, kommt noch eine weitere Anfrage. Auch damit kann der neue Fischhändler auf dem Fröndenberger Wochenmarkt dienen. „Ich habe eine große Auswahl, da ist sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei“, preist der Händler seine Ware an. Neugierig geworden, bleibt der nächste Kunde stehen und schaut interessiert auf die Angebotsschilder. So wird die Schlange nicht kürzer, geht ein Käufer, stellt sich bereits der nächste an.
Auch seine Brüder sind im Fischgeschäft
„Ich lebe schon lange in Deutschland, bin im Alter von zehn Jahren in dieses Land gekommen, gemeinsam mit meinem Vater stieg ich in die Selbstständigkeit ein. Es war ein Familienbetrieb. Meine Brüder sind ebenfalls im Fischgeschäft, ich kenne mich also aus“, erklärt der 38-Jährige und lacht. Seit rund drei Jahren ist er in seinem Metier alleine unterwegs und hat es bisher noch nie bereut: „Ich hatte vorher zusätzlich mit einem Partner einen Imbiss, jetzt liegt die Verantwortung ganz allein bei mir. Es ist gut, niemandem verpflichtet zu sein.“
Durch einen Kollegen ist er auf die Idee gebracht worden, keinen festen Laden zu betreiben, sondern sich mit einem Fahrzeug Standplätze auf den Märkten in der Region zu sichern: „Er hat mir gesagt, es wäre leichte Arbeit. Ich habe ihm tatsächlich geglaubt.“ Schnell musste Delkhas Algendo allerdings feststellen, dass dies mit der „leichten Arbeit“ so nicht stimmt: „Je nach Standort stehe ich schon mal um 4.30 Uhr auf, um meinen Wagen zu bestücken.“ Dann in die entsprechende Stadt fahren, dort aufbauen, nach dem Verkauf zurück nach Hamm. Dort befinden sich Lager und Wohnung. Schließlich den Wagen säubern, Ware wieder einlagern. Fisch ist ein empfindliches Gut und muss entsprechend behandelt und dabei auf Hygiene geachtet werden. So wird es meist 15 Uhr, bevor der Feierabend eingeläutet wird: „Am Mittwoch kann es schon mal 18 Uhr werden, nach der Nachmittagsöffnung eben.“
„Ich habe eine große Auswahl, da ist sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei.“
Neben der Ruhrstadt erfreut er die Bürgerinnen und Bürger noch in drei weiteren Städten mit seinen Produkten: In Hamm ist er mittwochs (morgens und nachmittags) vertreten, in Kamen am Dienstag sowie am Freitag und in Hemer am Samstag. „Als mir ein Bekannter erzählte, dass in Fröndenberg donnerstags etwas frei geworden wäre, passte dies genau in meine Planung“, freut er sich über die perfekte Auslastung. Er meldete sich im Rathaus und nach einem Probetag waren alle zufrieden: „Also konnte ich einsteigen.“
Backfisch mit verschiedenen Soßen
Jetzt gibt es also in der Ruhrstadt neben dem bereits erwähnten Kabeljau noch Seelachs, Rotbarsch, Lachs, Forellen, Doraden, Süßwasserwels, geräucherter Fisch, Fischbrötchen, dazu Garnelen, selbstgemachte Herings- und Lachssalate, den Backfisch mit verschiedenen Soßen. „Erst nach drei, vier Monaten kann ich abschätzen, ob ich das Sortiment noch erweitere“, will er erst den Ablauf in der nächsten Zeit beobachten. Zu Beginn wird er sein Augenmerk auf sechs bis acht unterschiedliche Produkte legen., sprich in der Hauptsache die erwähnten Meeresfische.
Beliefert wird Delkhas Algendo von einem Großhändler in Bremerhaven, aus Synergiegründen hat er sich mit weiteren Händlern zusammengeschlossen. „Der Kühltransporter kommt etwa zwei- bis drei Mal wöchentlich, für den Verkauf am Wochenende schon mal extra“, erklärt der Kaufmann. Für Nachschub ist also ausreichend gesorgt.
„Erst nach drei, vier Monaten kann ich abschätzen, ob ich das Sortiment noch erweitere.“
Er hatte gehört, dass auch über der Ruhr in Menden eine Vakanz herrscht: „Aber da kamen keine positive Meldungen.“ Nun hatte er aber bemerkt, dass bereits Vertreter aus der Hönnestadt seinen Stand besuchten und seine Produkte lecker fanden. Doch für ihn wäre es an erster Stelle wichtig, zu wissen, nicht nur, ob er willkommen wäre, sondern ob der Termin passe: „Die Tage die belegt sind, möchte ich natürlich behalten, denn ich bin zufrieden mit meinen Standorten.“ Wie zu hören ist, sind auch seine Kunden froh, aus dem reichhaltigen Angebot von Delkhas Algendo aussuchen zu können.