Fröndenberg. Eichhörnchen freuen sich über Futter. Nabu Fröndenberg ermuntert Gartenbesitzer, möglichst wenig aufzuräumen, damit Verstecke bleiben.
Die Tage werden kälter, die Nächte sind zum Teil schon frostig – und auch den ersten Schnee hat es bereits gegeben. Für viele Menschen rückt damit auch das Thema Vogelfütterung in den Fokus. Mag es zur Vogelfütterung im Sommer unterschiedliche Haltungen geben, so ist doch klar, dass die Standvögel Unterstützung brauchen. Am einfachsten ist es sicher, Fertigmischungen zu kaufen oder Meisenknödel aufzuhängen. Wer sich Reinigungsaufwand sparen möchte, kann dabei auch zu schalenfreiem Futter greifen. Aber natürlich kann man auch selbst Samen mischen oder mit Kokosfett sogar selbst Fettfutter herstellen und es in Gläsern oder Kokosnussschalen anbieten.
Der Fröndenberger Ortsverband des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) weist allerdings darauf hin, dass Tierschützer in der kalten Jahreszeit nicht nur an Vögel denken sollten. Für Wildtiere in unseren Gärten werde das Nahrungsangebot generell knapp. Viele Tiere haben eigene Strategien entwickelt, um Frost und Nahrungsmangel gut zu überstehen.
Igel sind zum Beispiel echte Winterschläfer. Ihre Körpertemperatur liegt dann zwischen fünf und zehn Grad. Sie können sie aber weiterhin regulieren. „Wenn die Umgebung zu kalt wird, springt das innere Thermostat der Tiere an und gibt das Signal zum Aufwärmen. Das schützt vor Erfrieren, geht aber auf Kosten der Fettreserven. Auch wenn Igel im Winterschlaf gestört werden, fährt der Kreislauf hoch, was Energie und damit Fettreserven verbraucht. Daher sollte man sie in Ruhe schlafen lassen“, erklärt Helga Luther vom Nabu Fröndenberg. Im naturnahen Garten finden die Tiere sowohl Nahrung als auch Überwinterungsquartiere: Hier legen sie unter Laub- und Reisighaufen, Büschen, Holzstapeln oder Komposthaufen ihr warmes Winternest an. Deswegen empfiehlt der Nabu, in Gärten nicht zu sehr aufzuräumen und Laub beziehungsweise Holz bis zum Frühjahr liegen zu lassen.
Auch Fledermäuse halten Winterschlaf
Auch Fledermäuse halten Winterschlaf. Sie überwintern in Kellern, Stollen oder Bunkern, in denen eine konstante Temperatur zwischen drei und neun Grad Celsius herrscht. Auch Baumhöhlen und Fledermauskästen nehmen sie mittlerweile an. Fledermauskästen sollen im Idealfall am Stamm eines Baumes anliegend und in Richtung Südost, Süd oder Südwest aufgehängt werden. Fledermäuse hüllen sich in ihre Flughaut, um Wärmeverluste zu verringern.
Eichhörnchen halten dagegen Winterruhe, ohne dass sie ihre Körpertemperatur absenken. Für ein bis zwei Stunden am Tag verlassen sie ihren Kobel, um Nahrungsvorräte aus kleinen, verstreut liegenden Depots unter Laub, in Baumstümpfen oder Blumenkübeln zu fressen. Auch ihnen ist geholfen, wenn ihre Verstecke nicht durch Gartenarbeit gestört werden. Auch damit sie weiter genug liegengebliebene Nüsse, Früchte und Samen finden, sollte nicht zu ordentlich aufgeräumt werden.
Viele Amphibien fallen in Winterstarre
Frösche, Kröten und andere Amphibien verkriechen sich über den Winter in Laub- und Totholzhaufen, Erdlöchern oder Trockenmauern. „Manche Frösche bleiben dabei sogar im Teich und nehmen nur noch über die Haut Sauerstoff auf. Der Körper dieser wechselwarmen Tiere gleicht sich immer der Umgebungstemperatur an, und ihr Stoffwechsel verlangsamt sich. Sind die Temperaturen niedrig, fallen sie in eine Winterstarre“, erklärt Luther. Bei mildem Wetter können die Tiere dagegen ihre Verstecke wechseln und Nahrung aufnehmen.
Während manche Vögel wie Schwalben und Schwarzmilane in den Süden fliegen, bleiben andere im Winter bei uns. Sie werden als Standvögel bezeichnet. Meisen und andere Vögel schützen sich durch das Aufplustern ihres Gefieders gegen die Kälte. Die geselligen Haus- und Feldsperlinge, aber auch Zaunkönige, haben eine spezielle Strategie entwickelt, um sich warmzuhalten: Sie kuscheln bei Kälte gern mit mehreren Artgenossen. Dafür nutzen sie oft einen Nistkasten oder eine Baumhöhle.
„Wer den Vögeln, die bei uns bleiben, etwas Gutes tun möchte, hängt Nistkästen auf und bietet ihnen Futter an – gerne mit viel Fett und auch Insekten“, sagt Helga Luther. Damit sich keine Krankheitskeime entwickeln, rät sie, Futterspender auch im Winter regelmäßig zu säubern. Und noch einen Tipp hat sie: „Gerne fressen Vögel die Samen aus verblühten Pflanzen wie Sonnenblume oder Distel – diese also bitte nicht abschneiden.“