Fröndenberg. „Unsere Kosten steigen, aber diesmal werden wir die Bürger bei den Gebühren nur minimal belasten“, gibt es aus der Kämmerei gute Nachrichten.

Mit „sehr moderat“ ist eigentlich der vorgestellte Gebührenhaushalt in Rathaus Fröndenberg von Kämmerer Günter Freck sowie Peter Holterhöfer und Stefan Betzinger treffend beschrieben. Denn die Steigerung beim berühmten Musterhaushalt beträgt 2,2 Prozent, da waren die im Vorfeld geäußerten Befürchtungen doch zu pessimistisch. „Die Bürger müssen natürlich berücksichtigen, dass auch wir in der Verwaltung mit Kostensteigerungen leben müssen, sei es durch Materialkosten, steigende Löhne und explodierenden Umlagen, alles zusammen ergeben große Herausforderungen“, gibt Günter Freck Einblick in die Problematik.

Stefan Betzinger stellte zu Beginn seiner Ausführungen die Straßenreinigungsgebühr vor, dabei geht es im Vergleich von 2024 zu 2025 bei den Fahrbahnen von 140.000 Euro hoch auf 143.000 Euro, im Bereich der Fußgängerzone von 29.653,65 Euro auf demnächst 30.265,45 Euro. Dazu kommt noch ein Plus bei der Verwaltungskostenumlage von rund 1519 Euro auf insgesamt 34.373 Euro. „Die Erhöhung der Gebühren für die Fahrbahnen ergibt sich aus den gestiegenen Kosten bei im Vergleich zum Vorjahr gleichzeitig geringerer Entnahme aus der Gebührenrücklage“, so der Experte. „Zudem muss die Kostenunterdeckung berücksichtigt werden.“ Ähnlich sieht es bei der Fußgängerzone aus. So ergeben sich absolute Gebühren von 2,03 Euro (Straße, wöchentliche Reinigung, 2024: 1,97 Euro), 4,82 Euro in der Fußgängerzone, ein Plus von 16 Cent (ebenfalls wöchentlich).

Auswirkungen der milden Winter

Beim Winterdienst orientieren sich erstmals die Pauschalansätze an den tatsächlichen Kosten der vergangenen fünf Jahre, da gab es einen Rückgang von 54.926 Euro auf 48.800 Euro. „Das sind die Auswirkungen der milden Winter in den letzten Jahren“, erkennt Günter Freck die Gründe.

Gebührenhaushalt Fröndenberg
Peter Holterhöfer, Stefan Betzinger und Kämmerer Günter Freck (von links) bei der Vorstellung des Gebührenhaushaltes. © WP Menden | Peter Benedickt

Bei der Restmüllentsorgung greifen einige Änderungen, so gibt es jetzt in diesem Bereich zwei- oder vierwöchige Leerungsintervalle, auf den zugestellten neuen Dauermarken sind Straße und Hausnummer vermerkt: „Hat für die Besitzer den Vorteil, dass jetzt auf alle Fälle die eigene Tonne zu erkennen ist.“ Bei Mehrfamilienhäuser sicherlich ein Vorteil. Für den Grünschnitt ist keine Anmeldung mehr erforderlich, beim Sperrgut wird die Anmeldekarte durch ein Formular ersetzt, die Termine stehen im Abfallkalender. Der wiederum wird nicht mehr an alle Haushalte verteilt, kann aber im Rathaus abgeholt werden.

„Bei allen Preis- und Aufwandssteigerungen, die auch uns in Verwaltung betreffen, kann ich durchaus sagen, dass dies eine moderate Erhöhung ist.“

Günter Freck
Kämmerer

Die Abfallmengen zeigen sich im allgemeinen stabil, nur die Menge beim Grünabfall steigt mit plus 20 Tonnen leicht an, während das Aufkommen beim Altpapier um 100 Tonnen sinkt. „Die CO2-Abgabe ist natürlich ein Kostentreiber, auch wenn sie stufenweise angehoben wird“, nennt Stefan Betzinger einen Grund für die Steigerung beim Restmüll. „Dazu kommen höhere Lohnkosten sowie die Kreisabfallgebühren, deshalb geht es hier von 265,72 Euro rauf auf 295,56 Euro, bedeutet einen Anstieg von 4,62 Prozent. Aufgrund der Unterdeckung im Vorjahr geht zudem die Entsorgung des Grünabfalls von 69,13 Euro je Tonne auf 83,13 Euro. Die Biotonnen profitieren allerdings von einer Quersubventionierung über den Restmüll, so dass hier sogar sinkende Kosten zu vermelden sind.

Entwicklung der Altpapiererlöse ist positiv

„Positiv ist die Entwicklung im Bereich der Altpapierverwertung, so steigerte sich der Erlös aus diesem Jahr von 62,13 Euro je Tonne in 2025 auf 96,96 Euro, deshalb kalkulieren wir mit Einnahmen in Höhe von 74.150 Euro, fast 19.650 Euro mehr als zuletzt“, freut sich der Kämmerer über ein bisschen Licht am Horizont. Beim Sperrgut allerdings muss der Bürger beim ersten Kubikmeter (jetzt 35 Euro statt bisher 25 Euro) tiefer in die Tasche greifen, jeder weitere Kubikmeter bleibt bei 25 Euro. Die Abholung der Elektrogroßgeräte sinkt sogar von 25 auf 10 Euro, so dass in diesem Bereich die Gebühren um 6,67 Prozent sinken.

Höhere Abschreibungswerte aufgrund des gestiegenen Baukostenindex, steigende Materialaufwendungen und die Verringerung der kalkulatorischen Verzinsung von 2 auf 1 Prozent müssen bei der Festlegung der Entwässerungsgebühren von der Kämmerei berücksichtigt werden. Der Schmutzwasserbezug wird auf der Basis des Frischwasserverbrauchs errechnet und sinkt um rund 54.000 Kubikmeter, ergibt bei Ableitung und Klärung eine Ersparnis von 54.181 Euro, durch erhöhte Kosten allerdings geht die Gebühr um 3,79 Prozent nach oben. Beim Niederschlagswasser (versiegelte Flächen) sinken zwar die Ableitungskosten, die Klärung allerdings steigt.

Um eine verlässliche Übersicht zu geben, wird der allgemein bekannte Musterhaushalt aufgeführt: „Ein verlässlicher Maßstab, der von einer vierköpfigen Familie, 60-Liter-Restmülltonne, vierzehntägige Leerung, und eine Bioabfalltonne in gleicher Größe ausgeht. Dazu kommen 15 Meter Straßenreinigung, 160 Kubikmeter Schmutzwasser sowie 130 Kubikmeter Regenwasser.“ Somit erwartet diese Familie eine Mehrbelastung von 25,02 Euro (von 1127,08 im Jahr 2024 auf dann 1152,10 Euro), ergibt 2,2 Prozent Erhöhung. „Bei allen Preis- und Aufwandssteigerungen, die auch uns in Verwaltung betreffen, kann ich durchaus sagen, dass dies eine moderate Erhöhung ist“, bewertet Günter Freck die neuen Gebühren für 2025.