Fröndenberg. Wenn die Schüler gehen, kommen die Hobbykünstler: Von Freitag bis Sonntag findet die Ausstellung wieder in der Gesamtschule Fröndenberg statt.
Es ist eine aufwändige Vorbereitung nötig, damit die Fröndenberger Hobbykünstlerausstellung „Kreativ“ jedes Jahr tausende Kauflustige in die Gesamtschule lockt. „Bereits im April beginnen die Vorbereitungen für diese Veranstaltung“, stellt Hubert Sallamon vom Stadtmarketing den immensen Aufwand vor. „Rund 320 Briefe werden geschrieben, mit Bitte um möglichst schnelle Rückantwort, damit die Planungen auch beginnen können.“
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„Nicht jeder antwortet, mancher hat etwas anderes vor, einige haben ihr Hobby inzwischen zu den Akten gelegt“, hat der Organisator über die Jahre erfahren müssen. Aber die, die antworten, werden alle registriert. In den früheren Jahren nahmen rund 150 Aussteller teil, durch Umbauten hat sich der Platz verringert, diesmal kommen 111 Standbetreiber, dazu allerdings erstmals der „Malermarkt“. Im Fall der Kreativ-Teilnahme gibt es sogar etwas Erfreuliches zu vermelden: „Während der Corona-Pandemie haben einige jüngere Bastler ihre Liebe zu den unterschiedlichsten Freizeitbeschäftigungen entdeckt, dass Durchschnittsalter geht tatsächlich zurück.“
„Ich möchte schon jeden Hobbykünstler zufrieden stellen, jeder soll schließlich mit einem guten Gefühl in der Gesamtschule ausstellen.“
Start war in Dellwig mit deutlich geringeren Ausmaßen
Und dann beginnt die „Schieberei“. Es wird ein Grundriss aller Ebenen erstellt, alle Flächen maßstabsgetreu ausgeschnitten, ein ewiges Probieren beginnt, bis es endgültig passt. Wie immer tauchen gewisse Schwierigkeiten auf, manche waren mit dem alten Platz so zufrieden, dass sie ihn unbedingt wiederhaben wollen, andere kamen mit den Nachbarn gut klar, dazu werden Schwerpunkte gebildet, die Ausmaße der Tische haben geändert, es ist wie ein Puzzle. „Ich möchte schon jeden Hobbykünstler zufrieden stellen, jeder soll schließlich mit einem guten Gefühl in der Gesamtschule ausstellen“, verrät Sallamon. „Ich habe zwar in den rund 20 Jahren meiner Tätigkeit eine gewisse Routine entwickelt, trotzdem bin auch ich nicht vor Überraschungen gefeit.“ So hat er festgestellt, dass es inzwischen viel spontaner geworden ist: „Wir können zwar flexibel reagieren, aber eine Anfrage ein paar Stunden vor der Eröffnung ist dann doch zu kurzfristig.“
Stolz klingt in der Stimme des „Planers“ durch, als er darauf verweist, was denn aus den Anfängen so geworden ist. Nicht immer war die GSF der Mittelpunkt. Start war in Dellwig mit deutlich geringeren Ausmaßen. Da beteiligten sich zehn bis fünfzehn Hobbykünstler ganz zwanglos mit Tapeziertischen, inzwischen ist es eine dreitägige Veranstaltung, die Besucher nicht nur aus der näheren Umgebung anzieht.
Auch bei den Künstlern hat sich die Kreativ herumgesprochen, so kommen Aussteller beispielsweise aus Wuppertal, aus Minden, Menden, Unna, Kamen, alle haben eines gemeinsam: „Es darf nichts Konventionelles und Gewerbliches sein, nur Hobbyerzeugnisse sind zugelassen.“
Es wird immer wieder etwas Neues geboten auf der „Fröndenberg Kreativ“
„Von den obligatorisch warmen Socken, Aquarellbildern, Aluschmuck und Holzarbeiten über Strickwaren, Seidentücher und Körnerkissen bis hin zu Weihnachtsdekoration aller Art findet jeder Besucher etwas Schickes und Passendes für sich und seine Lieben“, teilen die Organisatoren mit. Bürgermeisterin Sabina Müller hat sogar einen Tipp parat: „Die „Kreativ“ ist der passende Ort nicht nur nach Schönem und Dekorativem zu schauen, sondern sich bereits auf die anstehenden Festtage einzustimmen und das eine oder andere Geschenk mitzunehmen.“
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Es wird immer wieder etwas Neues geboten, in der Vergangenheit war der Verhältnis meist von 70 zu 30 bei Bewährtem und Premiere, jetzt tendiert die Zahl fast zu halbe-halbe. „Die Gäste sollen nicht nur Gestricktes oder Schmuck vorfinden, wobei dies durchaus seine Liebhaber hat, wir haben ein Auge auf eine breites Sortiment.“
„Wir achten auf Trends, wollen auch Zeitströme bedienen“, erklärt Sabine Hennemann aus der Verwaltung. „Erstmalig wird die ‚Fröndenberg Kreativ‘ in diesem Jahr durch einen Malermarkt erweitert.“ In einem eigenen Bereich sind 15 Künstlerinnen und Künstler zusammengefasst, die unterschiedlichste Techniken in der Gestaltung ihrer Bilder präsentieren. Darunter Maria Demandt, die erst kürzlich in der Rathausgalerie ihre Werke ausstellte. Oder Claudia Esken, die mit ihren Goldköpfchen bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Doch auch der Rest zeigt sich als sehr begabt, es gibt sicherlich viel zu entdecken. „Wir hoffen auf Mundpropaganda, dann kann der Malermarkt nächstes Jahr noch ein bisschen wachsen, wir würden uns freuen“, so Sabine Hennemann. Für die Gäste hat die „Kooperation“ einen Vorteil, denn zwei ineinander verwobene Ausstellungen können zu einem Eintrittspreis besucht werden, das Ticket kostet 3 Euro.
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Gesamtschulförderverein übernimmt die Versorgung
Die Versorgung der Aussteller, der Kunden und Kundinnen mit Getränken und Herzhaftem übernimmt der Gesamtschulförderverein „Futteroase“ in der Mensa. Unterstützung bietet der 10. Jahrgang, der schon mal für seine Abschlussfeier vorarbeitet und Waffeln sowie Kuchen anbietet.
Bürgermeisterin Sabina Müller eröffnet die drei Tage am Freitag, 18. Oktober, 15 Uhr, anschließend kann bis 18 Uhr eingekauft werden. Am Samstag und Sonntag, 19. und 20. Oktober, werden jeweils von 11 bis 18 Uhr die Türen offenstehen. Geeignete kostenfreie Parkflächen sind rund um die Gesamtschule zu finden.