Fröndenberg. Einen lauten Knall hörten Anlieger in Ardey am frühen Mittwochmorgen. Nach Angaben der Polizei ist aber kein Schuss gefallen.

Ein Sondereinsatzkommando der Polizei hat am frühen Mittwochmorgen in Fröndenberg-Ardey Durchsuchungen in zwei Gebäuden durchgeführt. Nach Angaben von Anwohnern soll während des Einsatzes ein lauter Knall zu hören gewesen sein, der wie ein Schuss gewirkt habe. Die Anlieger in Ardey waren zuvor von Durchsagen der Polizei aufgeschreckt worden, wonach sie in ihren Häusern bleiben sollten. In einer Pressemitteilung der Kreispolizeibehörde Unna heißt es dazu auch am Nachmittag nur knapp, dass die Ordnungshüter einen „Durchsuchungsbeschluss an zwei Objekten in Fröndenberg“ mit dem Spezialeinsatzkommando „durchgesetzt“ hätten.

Polizei: Keine Schusswaffe eingesetzt, keine Verletzten

Auf Nachfrage wird der genaue Schauplatz in Ardey nicht genannt. Offenbar hat es auch keine Festnahme gegeben. Ob und was die Ermittler im Rahmen ihrer spektakulären Durchsuchung sicherstellen konnten, bleibt aktuell ebenfalls noch unklar. Deutlich verneint hat die Polizei dagegen bereits am Morgen die Nachfrage, ob der ominöse Knall tatsächlich durch einen Schuss verursacht wurde. Auch später am Tag heißt es weiterhin lediglich, dass es „zu einer erheblichen Geräuschkulisse durch einen lauten Knall“ gekommen sei. Was das war, bleibt offen. Immerhin: Verletzte habe es bei dem Einsatz nicht gegeben.

Einsatz nach „Verstößen gegen das Waffen- und das Arzneimittelgesetz“

Und: In dem von der Kreispolizeibehörde Unna geführten Ermittlungsverfahren gehe es um „Verstöße gegen das Waffen- und das Arzneimittelgesetz“. Das könnte ein Hinweis auf ein Delikt im Bereich der Drogenkriminalität sein, doch auch das wird bislang nicht bestätigt. Somit ist auch offen, ob Fröndenberg in diesem Zusammenhang der Haupttatort oder nur ein Nebenschauplatz ist und um welche Delikte es genau geht. Es sind mutmaßlich ermittlungstaktische Gründe, die eine Veröffentlichung dieser Details noch nicht zulassen. Zum vorläufigen Abschluss hieß es lediglich, die Durchsuchungsmaßnahmen seien durchgeführt, es habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden, und die Ermittlungen dauerten an. Der Einsatz selbst begann um 6 Uhr morgens und war gegen 9 Uhr beendet, wie die Pressestelle der Kreispolizeibehörde Unna erklärte.

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Anwohner sind besorgt und vernetzen sich online

„Weiß jemand, was in Ardey los ist? Schüsse und die Durchsage der Polizei, dass man die Fenster geschlossen halten und sich ruhig verhalten soll“, schrieb derweil ein Anwohner in den Sozialen Medien am frühen Morgen. Das öffentliche Rätselraten darüber, was sich zugetragen haben könnte und was zu diesem Einsatz geführt hat, hält unterdessen an.

Nicht der erste spektakuläre SEK-Einsatz in Fröndenberg

Dabei gibt es SEK-Einsätze in Fröndenberg häufiger als vermutet. Zuletzt im Februar 2023 stürmten Spezialkräfte ein Haus an der Ostmarkstraße, um dort Waffen und Drogen sicherzustellen. Ein Verdächtiger mit Bezügen zum Rockermilieu wurde damals festgenommen.

Bei Einsatz am Mühlenberg sogar Blendgranaten eingesetzt

Zum wohl größten und spektakulärsten SEK-Einsatz in Fröndenberg kam es 2019 auf dem Mühlenberg. Fünf Stunden lang dauert die Aktion damals an, bei der Erstürmung setzte die Polizei sogar Blendgranaten ein. Festgenommen wurde ein damals 26 Jahre alte Mann, der zuvor mit Haftbefehl gesucht wurde. Das SEK führte die Festnahme durch, weil es Hinweise darauf gab, dass der Mann bewaffnet sein önnte. „In solchen Fällen holen wir lieber die Spezialisten“, teilte die Leitstelle damals mit. Und es hieß auch, dass es „Krach machen“ könne, wenn man in eine Wohnung eindringe.

Möglicherweise stammte der Knall also auch im aktuellen Fall von der gewaltsamen Öffnung einer Wohnungs- oder Hausür.