Menden. Wenn sich die Stars der nationalen und internationalen Krimiszene in der Region versammeln, weiß der Kenner, „Mord am Hellweg“ ist da.

Bereits zum elften Mal präsentiert sich laut Eigenwerbung Europas größtes internationales Krimifestival „Mord am Hellweg“ und hat wieder unglaubliches, erschreckendes und verbrecherisches Potential im Gepäck. Natürlich wird auch in Fröndenberg, schon oft Schauplatz abscheulicher Verbrechen, ein Blick auf die Abgründe in der Seele der literarischen Meisterautoren geworfen. Gleich vier Mal wird eingeladen, da heißt es sich schnell die Eintrittskarten sichern.

Los geht es im Pfarrzentrum St. Marien, nicht wie ursprünglich angekündigt im Stiftsgebäude, am Sonntag, 15. September, 18 Uhr, mit Ursula Poznanski und ihrem aktuellen Thriller „Die Burg“. Der Roman nimmt sich des großen Themas KI an und kombiniert Mittelalter-Atmosphäre mit einem top-aktuellen Escape-Szenario zu einem Nervenkitzel, der atemlos macht. Was die historische Burg Greiffenau dann mit der „Künstlichen Intelligenz“ zu tun hat, na, das lässt zwischendurch das Blut in den Adern gefrieren.

Internationale Nacht in der Kulturschmiede

Am Freitag, 20. September, 19 Uhr, geht es in der Fröndenberger Kulturschmiede weiter, jetzt mit einer Internationalen Nacht. Gleich drei Nr. 1-Bestsellerautoren kommen an die Ruhr, die Nationenmischung macht es erst recht einmalig, es ballt sich norwegische, schweizer und isländische Qualität. Thomas Enger und Jørn Lier Horst haben mit ihrer Reihe rund um den Osloer Kommissar Alexander Blix und die Journalistin Emma Ramm mit das Beste geschaffen, was Skandinavien in der Spannungsliteratur zu bieten hat. Liegt es daran, dass Jørn Lier Hors, selbst einmal als Ermittler unterwegs, durch seine Erfahrungen die „Unterwelt“ genauestens kennt? Oder liegt es daran, dass Thomas Enger, genau wie seine Protagonistin Emma, seine Brötchen als Journalist verdiente? Oder, aller guten Dinge sind drei, liegt es einfach daran, dass die Spannung hoch und die Handlung realistisch ist?

Beide haben in einem Interview ihre Herangehensweise definiert: „Es ist uns wichtig, dass alles, was wir schreiben, den Eindruck erweckt, es könnte genauso wirklich passieren.“ „Blutstunde“ erfüllt dieses Kriterium auf alle Fälle. Den deutschen Lesepart übernimmt Dietmar Wunder, die Bond-Stimme von Daniel Craig, der das Hörbuch von Enger & Horst eingesprochen hat.

Ursula Poznasnki
Ursula Poznasnki ist im September zu Gast in Fröndenberg. © Westfälisches Literaturbüro in Unna | Christian Kaufmann

Dazu gesellt sich mit Joachim B. Schmidt an diesem Abend ein Schweizer Autor, der auf Island lebt und mit Ermittler Kalmann einen naivschlauen Helden geschaffen hat, der mit Witz und Raffinesse seine Fälle aufklärt. Erst kürzlich wurde Schmidt mit dem begehrten wichtigsten deutschen Krimipreis GLAUSER für seinen aktuellen Roman „Kalmann und der schlafende Berg“ ausgezeichnet.

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Durch den hochspannenden Abend leitet die Kulturjournalistin Alexa Christ (Neuwied), zum Runterfahren zwischendurch gibt es jazzige Töne vom „Thomas Spiess-Quartett“.

In Deutschland, Schweiz und Österreich bekannt

Im Ratssaal im Stiftsgebäude heißt es am Samstag, 28. September, 19 Uhr, „Und täglich grüßt die Mördermitzi“, in Worte gefasst von Isabella Archan. Im gesamten deutschsprachigen Raum, Deutschland, Österreich, Schweiz, ist die Schauspielerin („Lindenstraße“), Hörspielsprecherin und Krimiautorin bekannt. Die Österreicherin, die seit 2002 in Köln lebt, schreibt in ihrem neuesten Krimi von einem Bogenschützen, der Kufstein in Angst und Schrecken versetzt. Es wird wieder atemberaubend rund um die bekannte „Mördermitzi“.

Isabella Archan
Da ist ein krimineller Abend garantiert: Isabella Archan hat die „Fröndenberger Fäden“ im Gepäck. © WP Menden | C.Arssaf

Aber Isabella Archan befasst sich zudem so richtig mit der kriminellen Seite der Ruhrstadt. Sie hat mit den „Fröndenberger Fäden“ einen echten Fröndenberg-Krimi im Gepäck, exklusiv recherchiert und geschrieben für die „Mord am Hellweg-Anthologie“ „Verbrechen nebenan“. Wer es nun verpasst, im alten Ratssaal nicht nur die „Mördermitzi“ und die mörderischen Seiten Fröndenbergs, sondern auch die Vortragskunst der Autorin zu erleben, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Gänsehaut und Lachfalten sind auf alle Fälle garantiert.

Im Minutentakt gibt es Antworten

Danach geht es in den Krimisprint, und zwar am Samstag, 26. Oktober, 19.30 Uhr, in der Kulturschmiede gleich mal in der Königinnenklasse. Hier wird die entscheidende Frage gestellt: Morden Frauen wirklich besser oder schreiben sie nur besser darüber?

Kathrin Heinrichs
In der Königinnenklasse ist auch Kathrin Heinrichs vertreten. © WP Menden | A. Prünte

Antworten im Minutentakt gibt diese ganz besondere „Ladies Crime Night“. Es lesen im Dauereinsatz die „Serienkillerinnen“ Eva Almstädt (Wer kennt sie nicht - Die Akte Nordsee), Christiane Dieckerhoff („Spreewaldkrimis“), Susanne Kliem („Lügenmeer“), Maren Graf („Padermorde“), Kathrin Heinrichs (in Langenholthausen geboren, lebt in Menden), Judith Merchant  (Die Titel kurz und bündig: „Atme“, „Schweig“) und Gisa Pauly (Mamma-Carlotta-Reihe). Musikalisch gestaltet wird der Abend von Sängerin Joyce Nuhill. Locker durch den Abend führt Cathrin Brackmann (WDR).

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Eine Sonderveranstaltung der Reihe „Morden Frauen besser?”, die insbesondere von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gefördert wird. Diese Veranstaltung ist ausverkauft.

Weitere Infos gibt es unter www.mordamhellweg.de. Dort und an den bekannten Vorverkaufsstellen gibt es auch Tickets.