Fröndenberg. Der erste im Ruhrtal aus dem Ei geschlüpfte und flügge gewordene Weißstorch kommt aus Fröndenberg. Ein Storchenpaar brütete auf der Kiebitzwiese.
Es ist schon so etwas wie eine kleine Sensation. Der erste im Ruhrtal aus dem Ei geschlüpfte und flügge gewordene Storch kommt aus Fröndenberg. Auf der Kiebitzwiese nistete erstmals 2014 ein Weißstorch-Paar.
Somit hat in diesem Jahr zumindest ein Jungvogel aus dem Storchennachwuchs auf der Kiebitzwiese überlebt und das Nest verlassen. Das Weißstorch-Paar, das seinen Horst auf dem eigens aufgestellten Mast in dem Naturschutzgebiet bezogen hatte, war in den vergangenen Wochen zum großen Anziehungspunkt für Besucher geworden. Nach der Brut waren Anfang Juni zwei Jungvögel geschlüpft. Würde es, anders als in den Jahren zuvor, diesmal mit der Aufzucht klappen?
Einer der beiden Jungvögel kurz vor dem Flüggewerden verstorben
Letztendlich ist einer der beiden Jungvögel kurz vor dem Flüggewerden verstorben, bedauert der Fröndenberger Vogelexperte Gregor Zosel (Nabu). Möglicherweise sei es für den jungen Storch zu heiß gewesen, aber genau kenne man den Grund nicht.
Der andere Jungstorch aber hat überlebt und die ersten Flugversuche auf der Kiebitzwiese unternommen. Gemeinsam mit seinen Eltern übte er an den Wasserflächen die Futtersuche. Gregor Zosel konnte diese eindrucksvollen Momente am 26. Juli beobachten und dokumentieren. „Sofort danach hat er das Gebiet verlassen“, sagt der Nabu-Experte im Gespräch mit der WP.
Erste registrierte Naturbrut
Für das Ruhrtal ist dies die erste registrierte erfolgreiche Naturbrut. Die Biologische Station Kreis Unna/Dortmund verzeichnet den Weißstorch-Nachwuchs auf der Kiebitzwiese auch auf ihrer Homepage (www.biostationunna.de). Und wer weiß, vielleicht kommen die Altvögel nach erfolgreicher Brut im nächsten Jahr wieder nach Fröndenberg.
Auf der Kiebitzwiese ist jetzt, im Hochsommer, Ruhe eingekehrt. Gregor Zosel spricht von „Sommerflaute“. Die ersten Zugvögel haben sich bereits auf den Weg gemacht. So wie der Rohrsänger, der in Richtung Afrika aufgebrochen ist.
Viele Vögel auf der Kiebitzwiese sind zurzeit in der Mauser
Andere Vögel versuchen zurzeit möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie sind in der Mauser, das heißt, sie tauschen ihr Federkleid aus. „Dafür brauchen die Vögel viel Energie und verhalten sich aus diesem Grund eher stickum“, erklärt Gregor Zosel. Er widmet sich in diesem Tagen deshalb eher den Insekten auf der Kiebitzwiese.