Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Die heimischen FDP-Politiker Daniel Böhler und Michael Schwunk sehen im Ampel-Aus für ihre Partei vor allem eine Chance.

Das Ausscheiden der FDP aus der Regierung und das damit einhergehende Ende der Ampel-Koalition sorgt in ganz Deutschland für Schlagzeilen. Heimische FDP-Politiker lassen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. „Ich glaube, dass das eine große Geschlossenheit in unserer Fraktion auslöst, dass Christian Lindner diesen mutigen Schritt gewagt hat. Wir stehen für das, was wir sagen. Und wenn wir unsere Ideale in der Regierung nicht mehr durchgesetzt bekommen, dann müssen wir eben gehen“, sagt Daniel Böhler, Fraktionsvorsitzender der FDP in Ennepetal und Mitglied im Bundesvorstand der Jungen Liberalen.

Dennoch ist seine Meinung zum Ampel-Aus zweigeteilt. „Ich dachte schon, die Ampel sei in der Lage, positive Veränderungen für unser Land zu bringen. Ich finde es auch schade, dass das Angebot von Lindner bezüglich eines geordneten Endes der Koalition vom Bundeskanzler nicht angenommen wurde.“ Gut findet Böhler hingegen, wie sachlich der Finanzminister auf seine Entlassung reagiert habe.

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Er ist überzeugt, dass es einen Aufwind auf lokaler Ebene für die FDP geben wird, „wenn wir es schaffen, ganz klar herauszustellen, dass man bei uns das bekommt, was man wählt und wir für unsere Ideale einstehen.“ Die Bevölkerung solle sie nicht daran messen, was auf Bundesebene passiert: „Wir machen unsere eigene Arbeit und fahren unseren eigenen Kurs. Es geht darum, was in Ennepetal los ist und was die FDP für Ennepetal erreichen kann.“ Daniel Böhler sieht die aktuellen politischen Entwicklungen als positive Chance für seine Fraktion. „Angst haben wir keine“, betont er.

Auch Michael Schwunk, Vorsitzender der Kreis-FDP, der Kreistagsfraktion und der Schwelmer Ratsfraktion, sieht das Aus für die Ampel als Chance. „Das schließt unsere Reihen und motiviert, für die zentrale Frage, wie die wirtschaftlichen Grundlagen des Landes gesichert werden können, zu kämpfen“, meint der Liberale. „Bei einem ,Weiter so‘ hätte ich Sorgen um die Zukunft meiner Partei gehabt. Jetzt bin ich wieder optimistisch.“