Schwelm. Wer sich spontan die Pfoten seines Tieres tätowieren lassen will, ist bei Tanja Neumann aus Schwelm genau richtig. Sie plant ein besonderes Event.

Circa eine halbe bis Dreiviertelstunde dauert es, bis der Abdruck des liebsten Vierbeiners auf der Haut verewigt ist. Wer nicht ein x-beliebiges Schriftzeichen und eine Figur tätowiert bekommen möchte, kann sich stattdessen die Pfoten seines Hundes oder der Katze stechen lassen. Die Schwelmerin Tanja Neumann, die an der Bahnhofstraße 38 das Studio „abARTig“ betreibt, bietet dieses besondere Tattoo jetzt bei einer speziellen Veranstaltung an: Denn Tierheilpraktikerin Christina Sattler, Freundin und Kundin von Tanja Neumann, lädt für den 22. Juni zu einer Hundeparty in die Potthoffstraße 8-10 in Schwelm ein.

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Die Tierheilpraxis feiert an diesem Datum Tag der offenen Tür und der Hundesalon „Zum toupierten Köter“ nutzt den Anlass für eine Feier zum fünfjährigen Bestehen des Geschäfts. Es dreht sich am 22. Juni also alles rund ums Tier – da darf Tanja Neumann mit ihren Pfoten-Tattoos nicht fehlen.

Die Pfotenabdrücke der Tiere müssen die Kunden vorab nicht zwingend dabei haben. Christina Sattler verfügt über eine Stempelvorrichtung, sodass die Abdrücke der Tiere vor Ort gemacht werden können. „Ich werde dann entweder im Wartezimmer oder im Behandlungsraum der Praxis tätowieren“, erzählt Tanja Neumann.

Der Erlös aus den Tattoos geht zum großen Teil an einen guten Zweck: „Je nach Pfotengröße kostet ein Tattoo 40 bis 60 Euro. Ein Teil davon wird für das Verbrauchsmaterial verwendet, der Rest wird an den Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung e.V. gespendet“, sagt Neumann, die Interessenten bittet, sich vorab unter Tel. 02336/870686 für ein Tattoo anzumelden.

Name des Tieres kann später ergänzt werden

Ob nur die Umrisse der Pfote tätowiert werden, das Ganze schattiert oder feine Pünktchen gestochen werden sollen, das kann alles vor Ort entschieden werden. „Ich werde nur keine Zeit haben, noch den Namen des Tieres zu tätowieren“, sagt Neumann. „Dazu können die Kunden später zu mir ins Studio kommen, wenn sie möchten.“ Dort könnten auch Farbverläufe später noch hinzugefügt werden, wenn das gewünscht ist.

Von ihrem eigenen Kater hätte sich Tanja Neumann auch gern noch einen Pfotenabdruck stechen lassen. „Aber er ist leider so plötzlich verstorben, dass das nicht mehr möglich war. Ich möchte nicht irgendeinen Pfotenabdruck haben, er hätte von ihm sein müssen. Ich finde, das ist eine schöne Erinnerung und eine Idee, dem Tier zu honorieren, weil es ja ein Familienmitglied ist“, sagt die 45-Jährige.

Männer lassen sich eher Hundepfoten stechen

Doch wer sind die Kunden, die so eine Erinnerung an ihren Vierbeiner auf dem eigenen Körper tragen wollen? „Das sind ganz unterschiedliche Leute. Männer, Mütter, Hausfrauen, Berufstätige – da sind alle Berufsgruppen dabei. Wobei Männer sich eher Hundepfoten stechen lassen und Frauen Katzenpfoten.“

Karsten Neumann ließ sich die Pfoten seiner Katzen inklusive passender Comiczeichnungen von seiner Schwägerin Tanja Neumann auf der Wade verewigen.
Karsten Neumann ließ sich die Pfoten seiner Katzen inklusive passender Comiczeichnungen von seiner Schwägerin Tanja Neumann auf der Wade verewigen. © Tanja Neumann | Tanja Neumann

Ihrem Schwager, Karsten Neumann, tätowierte die Schwelmerin aber die Pfötchen-Abdrücke seiner drei Katzen auf die Wade, zusammen mit Comiczeichnungen der Tiere. Die Comics habe sie passend zu den Charakteren der Tiere gestaltet. Ihr Tipp für den Studiobesuch: „Wenn man zu mir ins Studio kommt und einen Pfotenabdruck tätowiert haben möchte, sollte man den Pfotenabdruck mitbringen. Zum Stempeln gibt es fertige Sets im Netz.“ Das Wichtigste seien dabei die Druckpunkte, also dass Handballen und Fingerballen der Pfote gut zu erkennen sind.

Pfoten auf dem Arm oder Bein

Eine beliebteste Körperstelle für die Pfötchen gebe es nicht, meist suchen sich Kunden Arme oder Beine als Stelle aus. „Die Kunden erzählen währenddessen auch immer viel von ihrem Tier oder auch von einem Verstorbenen, wenn das Tattoo zu seinen Ehren ist. Das ist wie eine Therapiesitzung, die Kunden erzählen auch, um sich vom Schmerz abzulenken“, erzählt Tanja Neumann. Für viele sei ein Tattoo der Abschluss von etwas, eine Bewältigung einer Krise oder eines Ereignisses. „Indem ich darüber rede, verarbeite ich das. Ein Tattoo ist ein intimer Eingriff am eigenen Körper, da entsteht ein Vertrauensverhältnis und es werden sehr persönliche Dinge erzählt.“

Besonders herausfordernd seien die Pfoten-Tattoos für sie als Künstlerin zwar nicht, aber es macht Spaß und im Rahmen der großen Hundeparty sei es schön, dass die Erlöse den Tieren zugutekämen. So ein Tattoo sei auch spontaner möglich, als manch anderes Motiv. „Ich rate zwar eigentlich von spontanen Tattoos ab, aber hier hat man ja eine klare Vorstellung, dass es die Pfoten des eigenen Tieres sein sollen. Das ist sehr persönlich und individuell, sodass ich hier nicht denke, dass man das später bereut.“

Das Tattoostudio „abARTig“ ist donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. „An diesen Tagen kann man einfach vorbeikommen und für den Rest der Woche Termine vereinbaren“, sagt Neumann, die unter Tel. 0176/70304615 erreichbar ist.