Redaktionsleiter Stefan Scherer hat eine klare Meinung zu den Schulöffnungen.

Wenn ich dieses neuerliche Chaos zum Schulunterricht anschaue, stelle ich mir seine Entstehung so vor: In einem großen Düsseldorfer Ministerialgebäude sitzt Yvonne Gebauer und zupft an einer Blume. „Ich lass’ sie in die Schule. Ich lasse sie nicht. Ich lass’ sie in die Schule. Ich lasse sie nicht.“ Mit dem Ergebnis läuft sie so kurz wie nur eben möglich vor dem geplanten Schulstart zu ihren Spitzenbeamten und teilt mit: „Garniert das mit vielen Sonderregeln, zwei, drei klugen Sätzen zur Betreuung, und veröffentlicht das bloß auf den letzten Drücker. Und bevor ich es vergesse: Versaut mal allen Hausmeistern schön das Wochenende und schickt die Selbsttest erst am Samstag ‘raus.“

Distanz-, Präsenz-, Hybridunterricht oder alles durcheinander? Wer meint, durch die ganzen rot-grün-schwarz-gelben Wechsel im NRW-Schulministerium hätten Generationen von Kindern nicht schon genug ertragen, der wird hier mit einer völlig neuen Qualität des planerischen Dilettantismus konfrontiert.

Die Regeln dürfen aus meiner Sicht durchaus auch härter sein, so lange sie klar bleiben und das deutliche Ziel erkennen lassen, dass sie ausschließlich zwei Dingen dienen. Erstens: Der Eindämmung der Pandemie. Zweitens: Der bestmöglichen Bildung untern den notwendigen Einschränkungen für alle Kinder und Jugendlichen in diesem Bundesland.