Schwelm. Nadine Rüggeberg aus Schwelm ist nicht nur Krankenschwester, sondern auch Doula. Sie hilft Frauen vor, während und nach der Geburt.

Nadine Rüggeberg ist nicht nur Mama eines Sohnes und arbeitet als Krankenschwester im Helios Klinikum Schwelm. Noch dazu ist die 30-Jährige seit April dieses Jahres ausgebildete Doula. Was das ist? Eine Doula ist eine Art Geburtsbegleiterin, erklärt Nadine Rüggeberg. Bereits Tage vor sowie während und nach der Geburt steht sie den Frauen zur Seite, kümmert sich um das seelische Wohlbefinden, wendet verschiedene Entspannungstechniken an und führt viele Gespräche mit den Frauen. Dabei ist der gelernten Krankenschwester etwas besonders wichtig: „Ich bin niemals ein Ersatz für die Hebamme, ich bin als Unterstützung da und komme, so oft die Frau es braucht“, betont die Schwelmerin.

Doch wie ist Nadine Rüggeberg zu diesem eher ausgefallenen Job gekommen? „Ich arbeite schon viele Jahre als Krankenschwester und bin im Springer-Pool“, sagt sie. Das bedeutet, dass die Schwelmerin auf allen Stationen tätig ist. So war sie auch schon häufig auf der Entbindungsstation. „Da konnte ich auch öfters mal in den Kreißsaal, und da habe ich dann gemerkt, dass das Thema Geburt irgendwie mein Herzenswunsch ist“, erinnert sie sich. Eine zusätzliche Ausbildung als Hebamme kam für die Mutter jedoch nicht in Frage und so informierte sie sich über andere Möglichkeiten und stieß auf die Arbeit als sogenannte Doula. „Ich habe mich dann informiert und eine Ausbildung zur Doula gemacht.“ Im April dieses Jahres hat Nadine Rüggeberg diese abgeschlossen und hatte kurz darauf bereits ihre erste Kundin.

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Aber wie läuft das Ganze eigentlich ab? Ungefähr in der 20. Schwangerschaftswoche kontaktiert die werdende Mutter Nadine Rüggeberg. Dann findet ein erstes Treffen und Kennenlernen statt. Im nächsten Zuge werden die genauen Daten besprochen. Meist nimmt sich die Krankenschwester rund acht Tage für jede Kundin Zeit. „Ich habe acht Tage um den Entbindungstermin herum eine Rufbereitschaft“, erklärt die 30-Jährige. Jede Frau könne sich ihre Termine so selbst basteln und legen. „Wenn das Kind außerhalb der acht Tage sagt, ,ich will kommen‘, werde ich natürlich trotzdem alles versuchen, um dabei zu sein.“ Häufig, so hat es Nadine Rüggeberg auch bereits als Krankenschwester erlebt, sind werdende Mütter vor der Geburt unruhig, vielen geht es nicht gut, manche machen sich Sorgen – und genau da kommt sie dann zum Einsatz. „Oft möchten die Frauen während der Geburt auch die Hebammen nicht nerven und gewisse Wünsche nicht äußern, das mache ich dann, ich bin da quasi der Vermittler. Und wenn eine Frau 10 Grad kaltes Wasser haben will, dann gehe ich los und treibe das auf“, sagt sie und lacht.

Schwelmerin will den Frauen jeden Wunsch erfüllen

Die Frau und in dem Fall Nadine Rüggebergs Kundin steht dabei absolut im Fokus. Für die Schwelmerin gibt es keine Wünsche, die sie nicht zumindest versucht zu erfüllen. „Ich bin der Seelenbegleiter – auch für den Mann“, betont die Doula. Individuell abgestimmt auf die Frau und oftmals auch den Mann versucht sie eine Stütze zu sein. „Ich unterstütze und bestärke jede Frau in ihren Wünschen und wenn sie einen Handstand machen möchte, dann helfe ich auch dabei“, sagt die 30-Jährige und lacht.