Gevelsberg. Der gefährliche Riesenbärenklau wächst auch in Gevelsberg wieder. So geht die Stadt gegen die Vorkommen an. So können auch Bürger helfen.

Bis zu vier Meter hoch, große weiße Blütenstände und tief eingeschnittene grüne Blätter – der Riesenbärenklau kommt auch in Gevelsberg vor. Ein Leser hatte der Redaktion Sichtungen am Rande der Wege im Stefansbachtal, am Berger See und auf der Hundewiese am Rocholz gemeldet.

Auch der Stadt Gevelsberg waren diese Meldungen zugegangen. „Die aufgeführten Bereiche sind bekannt. Der Riesenbärenklau wurde bereits durch die Technischen Betriebe entfernt“, hieß es auf Nachfrage der Redaktion dazu aus dem Rathaus.

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Das Problem beim Riesenbärenklau (auch als Herkules-Staude geläufig) ist den meisten bekannt: Alle Pflanzenteile enthalten eine gefährliche Substanz, die in Form des Pflanzensaftes bei Kontakt mit der Staude auf die Haut gelangen kann. Bei Sonne, hoher Luftfeuchtigkeit, aber auch durch Schweiß können dann starke allergische Reaktion auf der Haut auftreten, die einer schweren Verbrennung ähnlich sein können. Auch die Dämpfe können die Gesundheit schädigen.

An verschiedenen Stellen in Gevelsberg

„Der Riesenbärenklau verbreitet sich allgemein insbesondere in Gewässerbereichen wie Bachläufen und Flüssen sowie an Verkehrsanlagen durch Verwirbelungen entlang von Straßen und Bahngleisen“, erklärt die Stadt Gevelsberg. Innerhalb des Stadtgebietes habe sich der Riesenbärenklau an verschiedenen Stellen gezeigt. „Alle Stellen werden durch die TBGev regelmäßig kontrolliert, so dass bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können“, heißt es weiter.

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Die Ansiedlung des Riesenbärenklaus sei insbesondere an solchen Stellen problematisch, die stark frequentiert werden. Die Stadt führt die Nähe zu einem Kinderspielplatz als Beispiel auf. „Diese Bereiche werden stärker kontrolliert, so dass umgehend Entfernungsmaßnahmen ergriffen werden können“, erklärt sie.

Das Abmähen des Riesenbärenklaus erfolge grundsätzlich im Frühjahr und im Herbst eines Jahres, bei starkem Bewuchs, der bei den regelmäßigen Kontrollen auffällt, auch unterjährig.

Beweidung mit Tieren im Stefansbachtal

„Der Riesenbärenklau kann dauerhaft nur effektiv bekämpft werden, in dem die Wurzeln ausgegraben oder die Pflanze mit Gift behandeln wird“, erklärt die Stadtverwaltung. „Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist durch rechtliche Regelungen nur sehr eingeschränkt möglich.“

In der Vergangenheit seien wiederholt auf städtischen Flächen Schafe eingesetzt worden, die die Pflanzen frühzeitig abfressen und damit eine Verbreitung effektiv verhindern. Beabsichtigt sei derzeit zeitnah eine Beweidung durch Schafe und Ziegen im Stefansbachtal.

Bei allergischer Reaktion zum Arzt

Der Riesenbärenklau oder auch Herkulesstaude ist sehr dominant und verdrängt andere heimische Pflanzenarten, die daran nicht angepasst sind. Herkulesstauden dringen auch in Äcker, Wiesen und Weiden ein und können in der Landwirtschaft für Verluste sorgen.Besteht der Verdacht, dass Pflanzensaft der Herkulesstaude mit der Haut in Kontakt gekommen ist, sollten die Betroffenen die entsprechende Stelle sofort gründlich und mit Seife waschen. Wenn es zu einer allergischen Reaktion kommt, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Zudem könnten nach der Blütezeit – aber noch vor der Samenbildung – die Dolden entfernt und verbrannt werden. Belasse man die Dolden, würden sie nachreifen. „Sofern die Blüten vorzeitig abgeschnitten werden, entsteht eine Notblüte die wiederum ebenfalls Samen produziert“, heißt es dazu. „Die Entfernung der Blüten- beziehungsweise Samenstände ist mit sehr hohem Arbeitsaufwand und für die Arbeitenden mit einem gesundheitlichem Risiko verbunden.“

Noch keine Bereiche abgesperrt

Zudem könnten diese Arbeiten grundsätzlich nur in einem kurzen Zeitfenster durchgeführt werden. „Der Bärenklau ist kein lokales, sondern ein überregionales Problem insbesondere entlang der Bäche und Flüsse und muss daher von der Quelle zur Mündung bekämpft werden“, so die Stadt.

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Bisher hätten im Stadtgebiet noch keine Bereiche wegen des Riesenbärenklaus gesperrt werden müssen. Eine Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung sei wichtig, um die gebotene Vorsicht hinsichtlich Berührungen zu vermeiden. „Grundsätzlich sind die Technischen Betriebe Gevelsberg trotz aller Vorsicht und eigener Kontrollen dankbar, wenn Bürgerinnen und Bürger ihre Beobachtungen melden, so dass weitere Maßnahmen zeitnah möglich sind“, betont die Stadt Gevelsberg.