Redaktionsleiter Stefan Scherer hat eine klare Meinung zur Situation im Einzelhandel in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal.
Ich befürworte jede sinnvolle Maßnahme zur Eindämmung dieser Pandemie. Aber was soll denn dieses erbärmliche Hin und Her? Ich kann doch nicht die Hoffnung bei den Selbstständigen, Angestellten in Kurzarbeit und Kunden wecken, um dann sehenden Auges nur wenige Tage nach den Öffnungen wieder alles zu zerschlagen und die Einschnitte noch einmal heftiger zu gestalten. Lockdown ja oder nein? Der Unterschied wird immer geringer. Viele Menschen haben längst das Vertrauen in diese Maßnahme verloren, ignorieren die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich zunehmend. Anstatt bis in die tiefe Nacht über Details zweier (!) Schließungstage zu diskutieren, sollten in Berlin lieber Zeit, Kraft und Geld für die Beschaffung von Impfstoff aufgebracht werden. Das ist aus meiner Sicht die einzig wirkungsvolle Maßnahme gegen das Virus und die einzige Perspektive, die Hoffnung spendet auf eine Besserung. Das gilt insbesondere für den Einzelhandel – oder was davon noch übrig ist, wenn wir einmal alle durchgeimpft sind. Ich drücke allen Betroffenen in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal die Daumen und hoffe, dass sie durchhalten.