Redaktionsleiter Stefan Scherer schaut mit Skepsis auf die Entwicklungen rund um den Neubau des Schwelmer Rathauses
Eine Gastronomie mit allein 500 Quadratmeter Außenfläche, die im Innern vor allem den bier-historischen Charakter des Kesselhauses aufgreift, eine Passage zum Flanieren, ein Einzelhandel, der Menschen in die Stadt zieht. Dort wartet ein neues Ensemble mit einem Platz zwischen Rat- und Kesselhaus, der höchste Aufenthaltsqualität zwischen Pils, Kaffee, leckerem Essen und Shopping verspricht. So lauteten einmal die Pläne für die Neue Mitte Schwelm. Ich möchte die Änderungen nicht schlecht reden, aber irgendwie ist von dem, was die Schwelmer mit großer Vorfreude erwarteten, schon jetzt nicht mehr viel übrig geblieben.
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Die brauhausähnliche Gastronomie ist zuletzt auf einen 140 Quadratmeter großen Raum zusammengeschrumpft, der gar keine fest Gastronomie beherbergen soll, sondern von wechselnden Veranstaltern betrieben wird. Der schöne Traum von Einzelhandel, der einen weiteren Grund darstellt, ausgerechnet in die Schwelmer Innenstadt zu kommen, ist einem Discounter gewichen. So sprießt auf dem Rathaus-Dach ein bisschen Wiese für das grüne Gewissen, während ein paar Meter weiter unten Tonnen von Billigfleisch verkauft werden. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren und wünsche mir sehr eine Neue Mitte, in die die Menschen gern kommen und dort auch bleiben. Einzig fehlt mir nach den jüngsten Entscheidungen daran gerade etwas der Glaube.