In Sachen Gleichstellung hat die Stadt Ennepetal bei der Feuerwehr Fortschritte gemacht. Mit zwei Anwärterinnen sind dort bald fünf Frauen aktiv.
Neben dem Missverhältnis auf der obersten Führungsebene gibt es schon traditionell zwei Bereiche, in denen im Rathaus ein großes Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern besteht: Während bei der Feuerwehr Frauen deutlich unterrepräsentiert sind, arbeiten in den sozialen Bereichen, der Kinderbetreuung und im Offenen Ganztag nur sehr wenige Männer.
„Bei der Feuerwehr sind wir aber inzwischen schon relativ weit voran gekommen“, betont Personaldezernent Tim Strathmann. Zwei Frauen würden bereits ihren Dienst tun, eine dritte stelle man jetzt ein. Und unter den sechs Feuerwehranwärtern, die zum 1. April ihre Ausbildung beginnen, sind ebenfalls zwei Frauen. „Vorausgesetzt, dass sie dann bei uns bleiben, hätten wir dann schon fünf Frauen im Wechseldienst“, so Strathmann.
Männer in Kitas unterrepräsentiert
Die Gleichstellungsbeauftragte Nina Däumig wünscht sich noch mehr Frauen bei der Feuerwehr, räumt aber ein, dass Schichtdienst mit 24-Stunden-Schichten, ein dadurch eher ungeregeltes Privatleben und hohe körperliche Ansprüche viele Frauen als große Hürden ansähen. „Ein Patentrezept, dem zu begegnen, weiß ich nicht. Es geht darum, dass man für den Beruf wirbt“, meint Däumig, die kürzlich die Feuerwehr besuchte und mit Brandmeisterin Katharina Franz sprach. Die 25-Jährige absolvierte ihre Ausbildung zur Rettungsassistentin in Ennepetal, machte dann die Feuerwehrausbildung in Bochum, bevor sie 2017 nach Ennepetal zurückkehrte. Katharina Franz betonte, dass ihr Beruf sehr abwechslungsreich sei und der Mensch im Mittelpunkt stehe. Das gefalle ihr.
Das Thema Männer in Kitas und OGS sieht Nina Däumig als gesamtgesellschaftliches Problem. Es herrsche auf diesem Gebiet grundsätzlich Fachkräftemangel, man müsse auf Ausbildung setzen. Dass Männer selten in diese Richtung gehen würden, liege sicher nicht zuletzt an den weniger attraktiven Verdienstmöglichkeiten.