Schwelm. Wer Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Schwelm ist, der soll einen Parkplatz vor der Haustür beantragen können, sagt die FDP.
Die FDP-Fraktion will für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schwelm wohnortnahe kostenlose Parkplätze im Stadtgebiet ausweisen. Damit soll der ehrenamtliche Dienst attraktiver werden. So jedenfalls sieht es ein Prüfantrag der Liberalen vor, mit dem sich die Politik bis zur Sommerpause ab Juli beschäftigen wird.
Es gibt bereits Beispiele
Die Freien Demokraten wollen mit dem Angebot das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr attraktiver machen. „Die Teilnahme an der Freiwilligen Feuerwehr sollte weiter gefördert werden. Auch ist sicherzustellen, dass die freiwilligen Feuerwehrleute im Falle der Alarmierung schnell zu ihren Fahrzeugen kommen“, begründet Fraktionsvorsitzender Michael Schwunk den Antrag und verweist auf andere Städte, die solch eine Parkregelung für die Feuerwehr bereits eingeführt hätten. Findet sich für den FDP-Antrag eine Mehrheit, soll die Verwaltung kurzfristig den Bedarf und die Möglichkeiten ermitteln, dass die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Schwelm einen Stellplatz in unmittelbarer Wohnortnähe erhalten können. Er könnte dann mit einem großen weißen „F“ auf der Fahrbahn und einem Parkschild mit Zusatz gekennzeichnet werden.
In der Gemeinde Raunheim im Rhein-Main-Gebiet erhalten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr bereits kostenlose Parkplätze im Stadtgebiet. Die Parkplätze wurden im Zuge des Maßnahmenpaketes zur Steigerung der Attraktivität der Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr beschlossen. Der Wenningstedter Gemeinderat hatte bereits 2020 Parkvergünstigungen für alle Sylter Feuerwehrleute beschlossen. Und die Wahlalternative in Maintal hat im Mai 2021 einen ähnlich lautenden Prüfantrag gestellt, ob es möglich sei, reservierte, wohnortnahe Stellplätzen für aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Maintal einzurichten.
Schwelms Feuerwehrchef Mathias Jansen kann dem Prüfantrag der Liberalen durchaus etwas abgewinnen. „Man muss sicherlich überlegen, wo der einzelne wohnt und über das Für und Wider diskutieren“, sagt Jansen und spricht das Thema Akzeptanz in der Öffentlichkeit an. „Die Corona-Pandemie hat uns ja in vielen Dingen gezeigt, wie schnell eine Neiddebatte aufkommen kann. Wenn ein Feuerwehrmann jetzt einen privilegierten Parkplatz an seinem Wohnort habe, sei nicht auszuschließen, ob das nicht auch ein privilegiertes Auto sei, das dann da stehe und mutwillig beschädigt werde.
Statt einen wohnortnahen Parkplatz den 150 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Schwelm anzubieten, die im Jahr bis zu 700 Einsätze leisten, bringt der Feuerwehrchef auf Nachfrage dieser Zeitung einen anderen Aspekt zur Sprache: an besonders ausgewiesenen Stellen Freies Parken mit einem Ausweis. „Wenn der Kamerad mit der Familie beispielsweise in einem Restaurant Essen geht und es kommt zu einem Alarm, könnte dieser direkt zur Wache fahren. Solch eine Regelung ist eher hilfreich.“ Jansen spricht ein bestehendes Angebot an: die Aufwertung der Ehrenamtskarte. Um auch da keine Neiddebatte zu entfachen, regt er an, zusätzliche Angebote beispielsweise auf Kinder unter zwölf Jahre zu beschränken – als Ausgleich dafür, dass die Kinder auf ihre Väter und Mütter häufig verzichten müssen, die Dienst in der Feuerwehr leisteten. „Da kann man sicherlich sehr viel Fantasie entwickeln und auch Dinge machen, bei denen es hinterher so sein wird, dass es eine Aufwertung des Ehrenamts gibt und die Gerechtigkeit nicht zu kurz kommt.“
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