Gevelsberg. Beim Stadtfeuerwehrtag präsentierte die Feuerwehr Gevelsberg mit coronabedingter Verspätung der Bevölkerung ihre neue Feuer- und Rettungswache.
Strahlend blauer Himmel, rote Fahrzeuge im Sonnenschein und jede Menge interessierte Menschen: Nach über einem Jahr wurde die neue Gevelsberger Feuer- und Rettungswache am Wochenende nun ganz offiziell ihrer Bestimmung übergeben – und zwar mit einem Stadtfeuerwehrtag.
Dabei konnten die Bürgerinnen und Bürger am Samstag und Sonntag erstmalig einen Blick hinter die Kulissen der neuen, modernen Wache am Haufer Bahnhof werfen und vieles über die Arbeit der freiwilligen und hauptamtlichen Einsatzkräfte lernen. Um den Andrang an Gästen ein wenig zu entzerren und um allen größere Sicherheit unter pandemischen Gesichtspunkten zu gewährleisten, banden die Veranstalter neben der Wache selbst zusätzlich noch den Ennepebogen als Veranstaltungsort mit ein.
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Für ein solches Vorhaben bedurfte es im Vorfeld einige Zeit an Planung und Organisation, wie der noch frische neue Leiter der Feuerwehr Gevelsberg, Falk Ramme berichtete. „Wir haben bereits im Januar damit angefangen und alle haben gemeinsam an einen Strang gezogen.“ Alle Einheiten und alle Ehrenamtlichen waren an beiden Tagen vertreten und machten dabei ihren Besuchern erlebbar, was sie im Alltag so leisten.
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Das Engagement ließ nicht nur den Brandrat strahlen. Auch Friedel Störring und Wilhelm Weber aus der Ehrenabteilung, die bereits seit Jahrzehnten der Gevelsberger Wehr angehören, aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen aber nicht mehr am aktiven Einsatzgeschehen teilnehmen, zeigten sich begeistert. „Was wir hier heute präsentieren, dass ist bis dato einzigartig“, erklärten sie. Das neue Gebäude sei in keiner Weise mit der alten Wache in der Körnerstraße zu vergleichen. Und damit meine er nicht nur, dass die Ehrenabteilung nun auch ihr eigenes Büro habe, sondern dass alles größer, moderner und fortschrittlicher sei, so Störring, der mit einem Augenzwinkern hinzufügte, dass man durch den langgezogenen Bau auch im hohen Alter weiterhin fit bleibe. Für beide war es aber schön zu sehen, dass vor allem bei den kleinen Jungen und Mädchen die Augen unentwegt funkelten. Was die altgedienten Wehrmänner letztlich zu der Einschätzung kommen ließ, dass „hier und heute mit Sicherheit schon einmal die nächste Generation“ zu Besuch sei.
Kein Wunder, denn allein schon die Präsentation der neue Drehleiter beeindruckte. Zum Vergleich wurde eine alte Drehleiter aus dem Jahr 1957 daneben positioniert. So konnten Nostalgie und Modernität in Augenschein genommen werden. Zu sehen gab es aber auch eine technische Hilfeleistung sowie einen ABC-Einsatz, bei dem die Wehrleute das Abdichten eines Tanks vorführten. Gleichzeitig führte das Team dabei seine Drohne vor und erklärte, wie diese bei der Feuerwehr zum Einsatz kommt. Mittels der Drehleiter wurde von der löschenden Zunft und dem Rettungsdienst wenig später eine verletzte Person, natürlich eine Übungspuppe, aus dem 15,6 Meter hohen Übungsturm gerettet.
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Für Spiel und Spaß sorgte die Kinder- und Jugendfeuerwehr mit einer Spielstraße, einem Feuerwehrquiz und der Präsentation einer Löschübung. An einem Schminkstand verwandelte sich das eine oder andere Kind zum Beispiel in einen Drachen und rief wie der kleine Drache „Grisu“ seinen Eltern zu: „Ich will Feuerwehrmann werden.“. Am Ennepebogen erlebte man indes eine Wasserentnahme sowie die Vorführung einer Technischen Hilfeleistung am Pkw. Der Rettungsdienst zeigte wie eine Rettungskette funktioniert und führte zudem führte er eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch.
Bevor sich die Tore für die Bürgerschaft jedoch öffneten, fand zunächst einmal ein offizieller Festakt für geladene Gäste statt. Dabei durfte die Stadt neben Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm auch jeweils eine kleine Delegation aus den Partnerstädten Vendôme, Butera und Szprotawa begrüßen. Sie alle sprachen Falk Ramme und seiner Mannschaft ein „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ aus. Dementsprechend vollzog auch Pfarrer Martin Stais die Segnung des Gebäudes.
Höhepunkte in der von WDR-Moderator Jan Schulte moderierten Veranstaltung waren die symbolische Schlüsselübergabe an den Hausherren, die Übergabe eines Spendenschecks in Höhe von 64.003,57 Euro an die Stadt Spzprotawa, die seit 2016 eine Städtepartnerstadt mit der ukrainischen Stadt Uman pflegt, sowie die Ernennung von Uwe Wolfsdorff zum Ehrenstadtbrandmeister. Eine Auszeichnung die sowohl der Verwaltung, dem Rat und vor allem den Kameradinnen und Kameraden ein großes Anliegen war. Denn innerhalb von 41 Jahren war Wolfsdorff vom Feuerwehrmann zum Leiter der Gevelsberger Wehr aufgestiegen. Im vergangenen Jahr konnte er coronabedingt nur im kleinen Kreise in den Ruhestand verabschiedet werden. Das wurde nun im großen Rahmen nachgeholt. Uwe Wolfsdorff hatte nicht zuletzt von der erste Sekunde an die Pläne der neuen Feuerwache eng begleitet. Ihm ist es zuvorderst zu verdanken, dass die Stadt Gevelsberg nun ein solch hochmodernes Gebäude besitzt, das allen Anforderungen gerecht wird.