Gevelsberg.. Bürgermeister Claus Jacobi will gemeinsam mit der SPD-Fraktion Haltepunkte sanieren. Themenbahnhöfe im Gespräch.
Er ist begeistert. Die schwarzen Lederschuhe ruckeln am klapprigen Pflanzengitter und die einstmals türkisgestrichene Holzbank wackelt. Claus Jacobi will „entmöblieren“. Nicht in seinem Wohnzimmer und nicht in seinem Amtszimmer, dass der Bürgermeisterkandidat der SPD auch nach dem 25. Mai wieder beziehen will. Nein, Jacobi hat sich gemeinsam mit de SPD-Fraktion die „kommunale Begrüßungsfläche“, den Hauptbahnhof als Sanierungsobjekt ausgesucht.
Und wenn man einmal dabei ist, finden die Genossen im Wahlprogramm, dann können auch die anderen S-Bahn-Haltepunkte im Stadtgebiet nach und nach aufgehübscht werden.
Sie sind nicht schön. Meistens dreckig und dunkel und nur wenige attestieren den S-Bahnhöfen in Gevelsberg Aufenthaltsqualitäten.
Künstler und Bürger als Helfer
Auf die Hilfe der Deutschen Bahn kann nicht gezählt werden, das weiß auch Jacobi, der in den letzten Jahren wiederholt Gespräche mit den Vertretern geführt hat. Seit 2011 kategorisiert sie ihre Haltepunkte. Die gering frequentierten Gevelsberger Haltestellen erreichen die Kategorie 5: Pendlerbahnhof, wenig belebt, mit geringem Pflegeaufwand und nach Bahnauskünften mit robuster Ausstattung versehen. Die aber bröckelt zum Ärger von Jacobi. Er will die Schmutzecken am Hauptbahnhof lichten, gemeinsam mit Kindergärten, Schulen, Künstlern und Bürgern das neue Gesicht der Bahnhöfe entstehen lassen.
Bei einer ersten Begehung hat die Stadtspitze vieles ausgemacht, dass einst als Dekoration gedacht war, heute aber in den Augen der Verwaltung nur noch Brutstätte für weggeworfene Papiere, Kippen und Müll ist. Jacobi träumt von glatten Flächen, die sich leicht reinigen lassen, von filigranen Sitzmöglichkeiten und bunt gestalteten Wänden. Vielleicht von Themenbahnhöfen, die Kinder mit ihren Bildern gestalten.
Immerhin: Nach den letzten Gesprächen ist die Bahn bereit zur Kooperation mit der Stadt Gevelsberg, die die Federführung übernehmen will. Denn ohne die Duldung der Deutsche Bahn geht nichts. Schließlich können bestimmte Arbeiten nur durchgeführt werden, wenn der Verkehr wie etwa bei Gleisarbeiten eingeschränkt wird. „Wir lassen niemanden bei laufendem Schienenverkehr auf den Bahnsteig, um dort etwa eine Wand zu bemalen“, beugt Jacobi vor. Wenn möglich sollen die ersten Sanierungsarbeiten noch in diesem Jahr beginnen.