Schwelm..

Zwei brennende Pkw musste die Feuerwehr in der Nacht zu Montag am Bahnhof Schwelm löschen. Die Fahrzeuge, die total ausbrannten, gehen auf das Konto unbekannter Brandstifter.

Was man bisher nur aus Großstädten kannte, scheint nun auch im Kreis langsam in Mode zu kommen: Das Anzünden von Kraftfahrzeugen. Nur handelt es sich im Gegensatz zu Berlin, wo vorwiegend Nobelkarossen das Ziel von Feuerteufel waren, um Klein- und Mittelklassewagen. Die vorläufige Bilanz für dieses Jahr ist erschreckend. Am 9. Juli nachts um 4.34 Uhr gingen zwei in der Lindenstraße in Ennepetal-Voerde abgestellte Autos aus unbekannter Ursache in Flammen auf. Bereits im März dieses Jahres brannte ein auf einem Privatgelände abgestellter VW-Bus an der Lohmannsgasse in Schwelm vollständig aus. Kinder hatten mit Feuer gespielt. Im Juli fackelten zwei Pkw in Wuppertal ab: vermutete Urschache: Brandstiftung. Und im April zündeten Unbekannte auf einem Firmengelände in Hagen-Haspe einen Citroën Jumper sowie einen Ford Escort an.

Halter war mit Zug in Köln

Polizei-Pressesprecher Dietmar Trust spricht „von einem Phänomen, über das man bisher wenig weiß“. Für den 22-jährigen Schwelmer, dessen 22 Jahre alter weißer VW Polo von unbekannten Brandstiftern am Montagmorgen in Schwelm angezündet wurde, ist das nur ein schwacher Trost. Der Student hatte seine Freundin mit dem Zug in Köln besucht und sein Fahrzeug am Schwelmer Bahnhof abgestellt. Als er am Montagmorgen um 10 Uhr wieder in der Kreisstadt eintraf, war der Platz verwaist, an dem er tags zuvor noch das Auto abgestellt hatte.

Ein Anruf bei der Polizei beruhigte den jungen Mann in keiner Weise, aber klärte ihn wenigstens über die Geschehnisse der letzten Nacht auf. „Der Wagen ist angezündet worden, von ihm ist nichts mehr übrig geblieben“, so der Beamte an Telefon. Doppeltes Pech für den jungen Schwelmer. Er hatte sein nicht kaskoversichertes Fahrzeug in der letzten Woche gerade erst für weitere zwei Jahre durch den TÜV gebracht.

Der Einsatz der Feuerwehr in Schwelm lief wie folgt ab: Nachts um 2.58 Uhr wurde die Leitstelle über die brennenden Fahrzeuge am Bahnhof informiert. Beim Eintreffen der zwei Löschfahrzeuge und zehn Einsatzkräfte steht der weiße Polo bereits komplett in Flammen. Das Feuer greifen auch noch auf zwei weitere abgestellte Pkw der Marken Renault und Kia über, wodurch eines der beiden Fahrzeuge erheblich am Lack beschädigt wird und das andere ausbrennt. Um 4.15 Uhr konnten die Einsatzkräfte wieder in die Wache einrücken. Der VW Polo und der Kia werden abgeschleppt. Die Höhe des Schadens ist bisher nicht bekannt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die ausgebrannten Wracks hat die Polizei erst einmal sichergestellt. „Der Tankdeckel des weißen Polo stand offen“, berichtet Dietmar Trust. Der Fahrzeugbesitzer hatte vor zwölf Tagen das letzte Mal den Tank befüllt und ihn ordnungsgemäß verschlossen. Somit müssen die unbekannten Täter den Tankdeckel geöffnet haben.