Gevelsberg. Die Politik hat die Weichen für ein mögliches Baugebiet im Bereich der Alten Geer in Gevelsberg gestellt. Das sind die Argumente dafür.
Der Rat der Stadt Gevelsberg hat am Donnerstagabend mehrheitlich dafür gestimmt, einen Bebauungsplan für den Bereich zwischen der Straße Alte Geer und der Unteren Geerstraße in Gevelsberg aufzustellen. Dort sollen wie berichtet 20 bis 24 Einfamilienhäuser entstehen. Betroffene und Interessierte haben nach dem Votum der Politik bald die Möglichkeit, ihre Bedenken oder auch Hinweise zu dem Vorhaben zu äußern.
Bedenken brachte schon während der Ratssitzung wie in den vorangegangen politischen Sitzungen auch die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen zu Ausdruck. Die Grünen halten eine Bebauung mit Einfamilienhäusern für nicht sinnvoll. Aus ihrer Sicht gehen außerdem Flächen für die Naherholung verloren. „Wir können hier nicht zustimmen“, machte Grünen-Ratsherr Achim Oldenbüttel noch einmal deutlich. „Es gibt den Klimawandel und Gevelsberg wird immer mehr zugebaut.“
Das, was im Bereich Alte Geer geplant sei, sei nach Auffassung seiner Fraktion nicht innovativ und zukunftsträchtig genug. „Ich habe auch noch nicht erlebt, dass ein Aufstellungsbeschluss irgendwann revidiert wurde“, fuhr Oldenbüttel fort. „Das heißt, wir stimmen heute darüber ab, ob gebaut wird oder nicht.“ Bürgermeister Claus Jacobi entgegnete daraufhin, dass es schon mehrere solcher Beschlüsse gegeben habe, die nicht weiter verfolgt worden seien.
Verweis auf Überalterung
Zustimmung bekommt das Bauprojekt der Rahn Immobilien Management GmbH von der SPD und der CDU. „Wir haben eine große Nachfrage, insbesondere im Bereich der jungen Familien“, machte SPD-Fraktionschef Klaus Bärenfänger deutlich. „Es ist für Gevelsberg ein guter Weg, dafür Angebote zu schaffen.“ Im Laufe der weiteren Bebauungsplanung müssten aber die Verkehrssituation und weitere Fragen geklärt werden. „Die Städte sind in einem enormen Wettbewerb und die Nachfrage nach bezahlbarem Baugrund ist enorm“, sagte auch CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Günther Adrian.
„In erster Linie sind es junge Familien, die da bauen wollen und wir brauchen diese jungen Familien, damit Gevelsberg nicht überaltert.“ FDP-Ratsherr Dirk Rabenschlag appellierte an die Fraktion der Grünen. „Wenn man bestimmte Vorgaben als Stadt machen will, geht das nur über den Bebauungsplan“, sagte er. „Deshalb rate ich den Grünen, zuzustimmen und das Projekt ökologisch entsprechen mitzugestalten.“
Der Rat votierte gegen die Stimmen der Grünen und bei Enthaltung der AfD schließlich für den Aufstellungsbeschluss. Anwesend waren auch mehrere Anwohner, die mit dem Bauvorhaben in ihrer Nachbarschaft in dieser Art nicht einverstanden sind.