Gevelsberg/Wetter/Ennepetal/Breckerfeld. Die Institute, auf deren Fundament nun die neue Sparkasse an Ennepe und Ruhr steht, spielen schon lange eine wichtige Rolle in der Region.
Die Geschichte der Sparkassen in den vier Städten, die nun den neuen Zweckverband für die Sparkasse an Ennepe und Ruhr gegründet haben, reicht jeweils weit ins 19. Jahrhundert zurück. Bemerkenswert ist, dass es zwischen den Geldinstituten schon früher sehr enge Verbindungen gab.
Gevelsberg
Am 10. September 1857 wurde die „Sparkasse zu Gevelsberg des Amtes Ennepe“ gegründet. Der erster Kassenraum befand sich im Haus Herbes an der Elberfelder Straße, die Sparkasse wurde als Ein-Mann-Betrieb im Wohnzimmer von Carl Arnoldi geführt. 1886 erhielt Gevelsberg die Stadtrechte, die Sparkasse blieb als gemeinsames Institut mit dem Amt Ennepe bestehen. 1914 wurde eine Zweigstelle in Milspe, dem damaligen Sitz des Amtes Ennepe, eröffnet. Am 19. September 1930 bezog die Gevelsberger Sparkasse nach mehreren Ortswechseln ihr erstes eigenes Gebäude: das Haus an der Mittelstraße 2-4, das nun auch der Sitz der neuen Sparkasse an Ennepe und Ruhr ist.
1950 erfolgte dann die Umbenennung in „Stadtsparkasse Gevelsberg“, die Hauptzweigstelle Milspe wurde von der Sparkasse Ennepetal übernommen. 2007 wurde das Ennepe-Finanz-Centers fertiggestellt. Zum 1. Juni 2017 wurde die Fusion mit der Stadtsparkasse Wetter zur Sparkasse Gevelsberg-Wetter vollzogen.
Wetter
Am längsten zurück reicht die Geschichte der Sparkasse Wetter, die am 9. Juni 1852 gegründet wurde. Ziel war es damals „den Sinn für Sparsamkeit dadurch zu wecken, dass kleinere und größere Beträge ohne Kosten sicher und zinsbar untergebracht werden können“. Der Geschäftsbetrieb begann in der Wohnung des Lehrers Frielinghaus in der Freiheit-Schule. Noch lange fand der Geschäftsbetrieb in den Wohnungen der jeweiligen Rendanten (Kassenverwalter) statt.
1918 kaufte die Stadt Wetter das Eckgebäude Kaiser-/Bahnhofstraße und vermietete es an die Stadtsparkasse. Im Zuge der kommunalen Neuordnung 1970 folgte die Fusion der Stadtsparkasse Wetter mit der 1872 gegründeten Amtssparkasse Volmarstein. Die gab damals die Zweigstellen Berge und Silschede an die Stadtsparkasse Gevelsberg ab, weil die Ortsteile Gevelsberg zugeordnet wurden.
Ennepetal
Als Gründungsdatum der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld gilt der 8. Dezember 1856. Dieses Datum trägt das „Statut für die Sparkasse zu Enneperstraße“. Im September 1856 hatte die Versammlung des Amtes (zu dem große Teile der heutigen Stadt Ennepetal gehörten) beschlossen, „eine Sparkaße zu gründen und die Garantie für die Sicherheit der Einlagen und deren Zinsen auf das Amt Enneperstraße zu übernehmen.“ 1868 schied die Gemeinde Voerde aus dem Amt aus und erhielt selbst den Status eines Amtes. Zunächst blieb man im Sparkassenverband, für 30 Taler Entschädigung übernahm man Ende 1869 aber die Anteile und betrieb fortan eine eigene Sparkasse. Nachdem am 1. April 1949 die Stadt Ennepetal als Nachfolgerin der bisherigen Ämter Voerde und Milspe gegründet worden war, wurde die Sparkasse Voerde in Sparkasse der Stadt Ennepetal umbenannt.
Zum 1. Januar 1950 übernahm die Sparkasse Ennepetal die ja noch zum Zweckverband Gevelsberg/Amt Ennepe gehörende Hauptzweigstelle Milspe mit allen Aktiva und Passiva. 1959 wurde der Neubau Voerder Straße 10 (später Parkhotel und Seniorenzentrum, heute Leerstand) eröffnet. Und nach der Fusion mit der Sparkasse Breckerfeld eröffnete die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld am 12. Dezember 1977 die neu gebaute Hauptgeschäftsstelle in Milspe.
Breckerfeld
Am 1. Juli 1884 nahm die „Sparkasse der Stadt- und Landgemeinde Breckerfeld“ den Betrieb in einem Haus „Am Bollwerk“ auf. Die kommunale Neugliederung 1970 führte dazu, dass die Sparkasse Breckerfeld drei Geschäftsstellen durch Abtretung des Volmetals und von Randbezirken von Zurstraße an Hagen verlor. So bot die Stadt Breckerfeld 1975 Ennepetal an, die Institute zu vereinigen. Es wurde ein Zweckverband gegründet und die Fusion zum 1. Januar 1976 vollzogen.