Gevelsberg. Der Tod des heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Hubertus Kramer hat viele Menschen tief bewegt. Politische Weggenossen bekunden ihre große Trauer
Tief bewegt und in großer Trauer sind nach dem Tod von Hubertus Kramer die SPD-Unterbezirke in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis. Sie nehmen Abschied von ihrem Landtagsabgeordneten, der in der Nacht auf Montag nach schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren verstorben ist.
Großer Verlust für heimische Sozialdemokraten
„Die SPD im Ennepe-Ruhr-Kreis verliert mit Hubertus Kramer nicht nur ihren aktuellen Vorsitzenden, sondern einen äußerst engagierten Sozialdemokraten, der in seiner fast 40-jährigen Parteimitgliedschaft einen wesentlichen Teil der sozialdemokratischen Geschichte nicht nur in Gevelsberg, sondern im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis geprägt hat“, würdigen die beiden stellvertretenden Parteivorsitzenden der EN-SPD, Claudia Krebs und Nils Roschin, den Verstorbenen.
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Und sie fügen hinzu: „Hubertus Kramer war fast 17 Jahre lang im Landtag – als Abgeordneter zum Anfassen. Einer, der vor Ort immer präsent war, der den Menschen in seinem Wahlkreis zuhörte und dem es wichtig war, sich um deren Sorgen und Nöte zu kümmern.“
Bewegende Worte kommen auch von Timo Schisanowski. Der Hagener Parteivorsitzende und Bundestagsabgeordnete für Hagen und den EN-Südkreis trauert um einen langjährigen, engen Weggefährten. „Hubertus Kramer habe ich seit meinem eigenen Parteieintritt vor über 20 Jahren kennen und wie viele anderen vor allem schätzen gelernt. Als echten Kümmerer für unsere Region, der stets gern nah vor Ort bei den Menschen war. Aufgrund seiner Funktionen im Presseamt der Stadt, als Büroleiter von Dietmar Thieser und nicht zuletzt als Landtagsabgeordneter für die Hagener Stadtbezirke Haspe und Eilpe/Dahl war er uns Hagenerinnen und Hagenern stets sehr verbunden. Mit ihm verlieren wir nicht bloß einen großen Politiker, sondern vielmehr auch einen echten Freund.“
„Wir sind in Gedanken bei seiner Frau Elke, seinem Sohn Demian, seiner Familie und seinen Freunden und wünschen ihnen in dieser Zeit des Verlusts jede erdenkliche Kraft“, so die drei Sozialdemokraten der SPD Ennepe-Ruhr und Hagen abschließend.
Landtag gedenkt in Dankbarkeit
Tief getroffen vom Tod des Gevelsbergers zeigt sich auch André Kuper (CDU), Präsident des Landtags: „In Hubertus Kramer verlieren wir in Nordrhein-Westfalen einen geschätzten Kollegen und engagierten Demokraten, der die Politik im Landtag über viele Jahre mitgestaltet hat. Mit seiner Offenheit und Warmherzigkeit war er über Fraktionsgrenzen hinweg beliebt. Er ist viel zu früh von uns gegangen. Seine Arbeit im Parlament von Nordrhein-Westfalen hat Spuren hinterlassen, ob als Mitglied des Innenausschusses und des Ausschusses für Heimat, Kommunales, Bauen und Wohnen oder als Redner seiner Fraktion im Plenum. Ich habe bis zuletzt mit Hubertus Kramer im Präsidium des nordrhein-westfälischen Städte- und Gemeindebundes eng zusammengearbeitet. In seiner Heimat war Hubertus Kramer bekannt durch sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement. Er war Kommunalpolitiker durch und durch und hatte sein Leben der Politik verschrieben. Der Landtag Nordrhein-Westfalen trauert um Hubertus Kramer gedenkt seiner in Dankbarkeit.“
Landrat würdigt Verstorbenen
Auch Landrat Olaf Schade äußerte sich am Dienstag zum Tod von Hubertus Kramer. „Als Politiker und Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtages hat sich Hubertus Kramer immer als Anwalt der Menschen und als Fürsprecher seines Wahlkreises verstanden“, so Schade. „Er wird mir als Musterbeispiel dafür in Erinnerung bleiben, wie man das Leben der Menschen in der Region in den Mittelpunkt seiner Arbeit und seines Engagements stellen kann und stellen sollte.“
Lange Jahre konnte Schade das Wirken Kramers im Düsseldorfer Landtag aus nächster Nähe beobachten. „Seine Einstellung war zutiefst sozial, sein besonderes Augenmerk hat er stets auf diejenigen gerichtet, die der Hilfe, Unterstützung und Solidarität bedürfen. Im besten demokratischen Sinn setzte er sich dabei für das Gemeinwesen und nicht für Einzelinteressen ein“, sagt der Landrat. Mit Hubertus Kramer hätten die Menschen sowie die Vertreter aus Verbänden, Verwaltungen und Wirtschaft einen wichtigen und verlässlichen Ansprechpartner und Türöffner in der Landeshauptstadt verloren. Viele zudem einen guten Freund. Und auch die Kreispolitik müsse zukünftig schmerzvoll und viel zu früh auf einen wichtigen Impulsgeber verzichten. „In Gedanken bin ich vor allem bei seiner Frau Elke und seinem Sohn Demian. Ihnen wünsche ich die Kraft, die sie jetzt benötigen werden“, so Olaf Schade.
Hubertus Kramer, der seit 1982 Mitglied der SPD war, übte in seiner Laufbahn mehrere Parteifunktionen aus. So war er beispielsweise von 2000 bis 2018 Vorsitzender der SPD in Gevelsberg sowie seit 2001 stellvertretender Vorsitzender und seit 2014 Vorsitzender der SPD im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis. 1994 wurde Hubertus Kramer in den Rat der Stadt Gevelsberg gewählt, dem er bis 2014 angehörte, zeitweise auch als Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Zuletzt – und das seit dem 8. Juni 2005 – war er Abgeordneter für Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg und einen Teil Hagens im Landtag von Nordrhein-Westfalen – stets direkt gewählt. Dort widmete er sich inhaltlich im Rahmen seiner Ausschussarbeit überwiegend den Themen „Kommunalpolitik und Verwaltungsstrukturreform“ sowie „Bauen und Verkehr“.