Schwelm. Am Ländchen soll einmal das neue Ganzjahresbad gebaut werden. Für die Übergangszeit muss die Stadt Schwelm Frei- und Hallenbad teuer sanieren.

Baustelle Bäderlandschaft: Seit 19 Jahren wird in Schwelm über die Zukunft von Frei- und Hallenbad diskutiert. Jetzt scheint es Licht am Horizont für eine tragfähige Lösung zu geben, die das Schwimmen der Bürger auch in der Zukunft ermöglichen wird. Doch bis der Neubau für ein Ganzjahresbad am Ländchen umgesetzt worden ist, müssen die alten Bäder noch fit für die Übergangszeit gemacht werden. Genau das ist eines der Themen, die sich auf der Tagesordnung der Sitzung des Liegenschaftsausschusses wiederfinden. Es geht um anstehende Sanierungsarbeiten im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich.

Hallenbad

350.000 Euro müssen noch in diesem Jahr in das Hallenbad in Schwelm gesteckt werden.
350.000 Euro müssen noch in diesem Jahr in das Hallenbad in Schwelm gesteckt werden. © WP | Bernd Richter

Für die Instandhaltung der baulichen Anlagen spricht die Verwaltung von einem Mehrbedarf über 120.000 Euro zusätzlich zu den schon im Haushalt 2021 veranschlagten 98.600 Euro. Das Geld wird für die Bereiche Gebäudeunterhaltung, Leitungstechnik und Brandschutz benötigt, ist der Beschlussvorlage Nr. 082/2021 zu entnehmen. Für die Erneuerung der Technik des Hallenbads benötigt die Verwaltung zusätzlich zu den Etatmitteln über 66.750 Euro weitere 65.000 Euro, die per Dringlichkeitsbeschluss von der Politik freigegeben werden sollen. Die Investitionen von 350.000 Euro in die Sanierung des Hallenbads sind aber kein Garant dafür, das es damit getan ist. „Die Verwaltung führt ausdrücklich aus, dass nach Durchführung der in Anlage 1 dargestellten Maßnahmen weitere notwendige Reparaturarbeiten am Hallenbad bis zur Inbetriebnahme einer neuen Bäderlösung am Freibadstandort nicht auszuschließen sind“, ist in der Vorlage nachzulesen.

Freibad

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Baustellen im Freibad sind Schwimmer- und Sprungbecken. Die Folienauskleidung muss erneuert werden. Deshalb gab es massive Wasserverluste. Dafür stehen im Haushalt 260.000 Euro – versehen mit einem Sperrvermerk zu Gunsten des Liegenschaftsausschusses. Mehr Informationen erhofft sich die Politik von Ernst-Walter Siepmann. Der Vorsitzende des Trägervereins ist als Berichterstatter zur Sitzung eingeladen.

„Wenn ich jetzt für das Geld die Becken herrichten lasse, dann ist das für mich endgültig. Die Becken wären in der Größe und vom Standort her festgeschrieben“, so die Einschätzung von Ernst-Walter Siepmann. Für den Bürgerbad-Betreiber werde damit der zweite vor dem ersten Schritt gemacht – würden vollendeter Tatsachen geschaffen, bevor überhaupt festgelegt worden sei, wie das neue Bad einmal aussehen wird. „Ich geb’ nicht leichtfertig 260.000 Euro aus, die im Zweifelsfall aus dem Fenster geschmissen sind.“ Zeitlich wäre aus seiner Sicht eine Sanierung frühestens im Spätherbst möglich.