Schwelm. Der Sturm schlägt in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal bislang nicht stark zu. Betreuung stresst Eltern. Wetterdienst gibt Orkanwarnung heraus.
Die Vorbereitungsmaschinerie lief wie geschmiert und eines war klar: Die Feuerwehren aus Schwelm, Gevelsberg und und Ennepetal waren exzellent auf einen schweren Sturm-Donnerstag vorbereitet. Die Bilanz nach der ersten Nacht und dem ersten Tag lautet zum Glück: Keine großen Schäden und ein überschaubares Einsatzaufkommen. Gleichwohl ist die Sache noch nicht durchgestanden, denn bis in den Samstag hinein bestehen für den südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis weiterhin Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes.
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Bereits am Mittwochabend nahm die Windstärke an Fahrt auf. In der Nacht auf Donnerstag kam es zu Windgeschwindigkeiten zwischen 40 und 50 Stundenkilometern, nur in Böen wurden 100 erreicht. Doch die waren schon ausreichend, um an einigen Stellen Bäume zu entwurzeln. In Schwelm fiel beispielsweise einer auf eine Überlandstromleitung. Feuerwehr und AVU rückten aus. Auch im Verlauf des Donnerstags beschäftigten sich die Feuerwehren vorwiegend damit, umgestürzte Bäume zu beseitigen. „Auf jedem Einsatzfahrzeug sind mindestens zwei Motorsägen und bei Bedarf liegen weitere parat“, teilt Rüdiger Kaiser, stellvertretender Feuerwehr-Chef der Stadt Gevelsberg entsprechend mit.
Warnungen an die Bevölkerung
Weiterhin aufrecht bleiben die Warnungen an die Menschen, nicht in die Wälder zu gehen, weil dort die Gefahr herrscht, von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen getroffen zu werden. Die Stadt Ennepetal hat zusätzlich ihre Friedhöfe gesperrt.
Ordentlich ins Schwitzen kamen vor allem berufstätige Eltern, die durch die landesweiten Schulschließungen und die Empfehlungen, die Kinder nicht in die Kindergärten zu bringen, binnen weniger Stunden Betreuungen organisieren oder selbst zu Hause bleiben mussten. Das hatte vor allem auch Auswirkungen in Bereichen, die bei einer schweren Schadenslage mit Verletzten wichtig geworden wären, wie Polizei, Feuerwehr oder Krankenhaus.
Das Unverständnis vieler Eltern steigerte sich noch beim Blick aus dem Fenster. „Auch wenn es am frühen Morgen windig war, so schönes Wetter hatten wir ja lange nicht mehr. Der größte Sturmschaden bei uns ist ein umgekippter Olivenbaum vor der Haustüre“, sagt eine alleinerziehende Schwelmerin, die ihre beiden Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter kurzfristig zu Hause halten musste, aber in exakt dieser sensiblen Infrastruktur arbeitet. Sie und einige ihrer Kollegen konnten dementsprechend nicht auf der Arbeit erscheinen, sondern mussten so gut es ging von zu Hause aus arbeiten.
Feuerwehren sind vorbereitet
Am Freitag wird sie wieder zu ihrer Arbeitstelle fahren können, denn Schulen und Kindergärten werden wieder öffnen, die Kinder normal betreut. Alarmbereitschaft herrscht allerdings weiterhin.
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Insbesondere ab den Nachmittagsstunden bis in den Samstag hinein warnt der Deutsche Wetterdienst vor Unwettern und Orkanböen. Wörtlich heißt es: „Am Freitag nähert sich von Westen her ein weiteres Orkantief Deutschland. Im Tagesverlauf frischt der Südwestwind kräftig auf und erreicht am frühen Nachmittag bereits Sturmböen. Im weiteren Nachmittagsverlauf und am Abend nimmt der Wind weiter zu und erreicht Böen zwischen 90 und 110 Stundenkilometern, stellenweise sind auch Orkanböen um 120 Stundenkilometern aus westlichen Richtungen nicht ausgeschlossen. Im Nachverlauf zieht das Starkwindfeld ostwärts weiter und der Wind lässt deutlich nach.“
Dementsprechend sind die Feuerwehren aus Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal auf das Schlimmste gefasst und erneut exzellent vorbereitet, sollte der Sturm am Freitag oder in der Nacht zu Samstag doch noch mit Macht zuschlagen.