Schwelm. Das Stadtmarketing plant den Weihnachtsmarkt in Schwelm. Doch die Politik in Düsseldorf und Berlin hat ein Wörtchen mitzureden.
Die Planungen für den Weihnachtsmarkt in der Fußgängerzone in Schwelm sind im vollen Gange. Am 7. Dezember sollen die Verkaufsbuden angeliefert und auch aufgestellt werden. Von Donnerstag bis einschließlich Sonntag, 9. bis 12. Dezember, soll die Budenstadt ihre Stände öffnen. Der heimische Einzelhandel freut sich schon auf den verkaufsoffenen Sonntag am dritten Advent von 13 bis 18 Uhr. Mittelpunkt des Weihnachtsmarkts wird wieder der Bürgerplatz mit seinem großen, geschmückten Tannenbaum sein.
Claudia Lipka, Geschäftsführerin des Stadtmarketings Schwelm, bereitet gerade ihren ersten Corona-Weihnachtsmarkt vor. Im vergangenem Jahr musste die Veranstaltung wegen der Pandemie abgesagt werden. Am Montag sind die Plakate eingetroffen, ab Dienstag werden sie aufgehängt. Sie werben für ein Event, von dem die Organisatoren nicht einmal mit 100-prozentiger Sicherheit sagen können, ob es wie geplant stattfinden wird oder ob es nicht doch kurzfristig ganz abgesagt werden muss, weil die Landesregierung in Zeiten der Corona-Pandemie neue Auflagen beschließt. Noch aber sind Claudia Lipka und Daniele Weithe, Vorsitzende der Werbegemeinschafts Schwelm, zuversichtlich, dass der Weihnachtsmarkt in Kombination mit dem verkaufsoffenen Sonntag stattfinden kann.
Weihnachtsmarkt mit 2G-Regelung
Es gilt die 2G-Regelung: Besucher müssen geimpft oder genesen sein. Kontrolliert wird das durch die Standbetreiber. Wer etwas an den 14 Ständen kaufen möchte, muss seinen Impfstatus dokumentieren. „Wir haben 2000 Armbändchen gekauft, die wir den Ausstellern zur Verfügung stellen. Beim nächsten Stand können sich die Besucher dann damit ausweisen. Zusätzlich wird das Ordnungsamt Stichprobenkontrollen vornehmen“, sagt Claudia Lipka.
„Es wird kein Rahmenprogramm geben. Wir können nur von Tag zu Tag auf neue Vorgaben reagieren“, sagt Claudia Lipka. Auch Musik wird es nicht geben – der Gema wegen. Die heimische Vereinswelt hat wegen Corona in diesem Jahr ihre Beteiligung am Weihnachtsmarkt abgesagt. Sowohl der Rotary Club Gevelsberg als auch der Lions Club Ennepe-Ruhr sind nicht dabei, ebenso die Dacho und die Nachbarschaft Aechte de Muer sowie die Rote Erde. Auf die Besucher warten zwei Anbieter mit herzhaften, zwei mit süßen Sachen und ein Glühweinstand. Neun Aussteller werden Kunsthandwerk anbieten, am Glücksrad kann gedreht werden und für die Kinder gibt es einen Stand, an dem Entchen geangelt werden können.
Weihnachtstasche
Neben dem Weihnachtsmarkt hat das Stadtmarketing noch einen zweiten Pfeil im Köcher. Auf die Weihnachtsmarktbox zum Advent im vergangenem Jahr folgt ab dem Wochenende die Weihnachtstasche, gefüllt mit Winzerglühwein, Christstollen der Bäckerei Harry Kaiser, Duftkerze, Schwelm-Tasse, Paffeportion von Rabenschwarz und einer limitierten Weihnachtskarte von Katja Pfaffenbach. Oben drauf gibt es einen Goldtaler der Werbegemeinschaft (wer drei Goldtaler sammelt, kann an der Verlosung der Einkaufsgutscheine teilnehmen). Der Reinerlös des Taschenverkaufs (24,50 Euro) ist für die Weihnachtsbeleuchtung in Schwelm bestimmt. Allein in diesem Jahr hat das Stadtmarketing bereits 5500 Euro in den Lichterglanz zum Advent investiert. Unterstützt wird das Stadtmarketing auch durch Spenden (Schmidt-Gevelsberg, Breuer Steuerberater, Nölle-Pepin, AVU, Traxit, Sparkasse Schwelm-Sprockhövel, Wilhelm Erfurt, Schwelmer und Soziale Wohnungsgenossenschaft).
Das Weihnachtsgeschäft hat in Schwelm noch nicht wirklich Einzug gehalten. „Die Innenstadt war am Wochenende noch relativ leer. Wir hoffen auf die nächsten Wochen“, sagt Daniela Weithe. „Wir werden den Weihnachtsmarkt durchführen, um den Einzelhandel zu beleben und die Innenstadt zu stärken“, blickt die Stadtmarketing-Chefin mit gemischten Gefühlen auf die kommenden Tage und nach Düsseldorf und Berlin. Dort fallen die Beschlüsse zu möglichen Kontaktbeschränkungen, die auch Auswirkungen auf den Schwelmer Weihnachtsmarkt haben können. „Unsere Stände verteilen sich über die Fußgängerzone. Corona-konformer kann man einen Weihnachtsmarkt gar nicht machen, weil sich dadurch die Besucherströme entzerren. Wenn ich dem Markt einzäune, wird es eng“, so Lipka.