Schwelm. Schwelm kam beim Jahrhundert-Unwetter glimpflich davon. Das lag auch an der Neuverrohrung der Schwelme, die erst dieses Jahr fertig wurde.

Während der Wupperverband an vielen Stellen in seinem Zuständigkeitsbereich – insbesondere in Wuppertal – mit den Folgen des Hochwassers und schweren Schäden zu kämpfen hat, fiel die Bilanz für Schwelm nach dem Jahrhundert-Unwetter milde aus. Dies liegt mit großer Wahrscheinlichkeit auch an der erst vor wenigen Monaten fertig gestellten Neuverrohrung der Schwelme.

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Keine Schadensmeldungen aus Schwelm

So liegen dem Wupperverband nach eigener Aussage bislang keinerlei Schadensmeldungen seiner Abteilungen für den Bereich Schwelm vor, abgesehen von ein wenig Geäst, das durch den Starkregen in die Zuläufe des Klärwerks gelangte und dort an den Rechen hängenblieb. „Die wurden von unseren Mitarbeitern entfernt, aber mehr war auch nicht“, teilte Ilona Weyer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit beim Wupperverband, mit.

Eine Erklärung, warum es in Schwelm – aus Sicht des Wupperverbandes – so glimpflich ablief, liefert diese Information: Die neu verlegten, im Durchmesser 120 Zentimeter dicken Rohre der Schwelme auf dem Gelände des ehemaligen Eisenwerkgeländes waren in der Starkregen-Zeit zu 60 Prozent gefüllt und damit noch nicht an ihrer Kapazitätsgrenze. Das System hat also trotz der enormen Belastung funktioniert.

Anders wäre es verlaufen, wenn es die Neuverrohrung noch nicht gegeben hätte. Die alten Rohre waren vom Durchmesser her nur halb so groß, wären also den Wassermassen des Jahrhundert-Unwetters nicht gewachsen gewesen. „An welchen Stellen das Wasser dann übergelaufen wäre, ist schwer zu sagen. Aber die alten Rohre hätten das nicht gepackt“, erklärte Ilona Weyer vom Wupperverband.

Schwelm kann sich also glücklich schätzen, dass der Wupperverband rechtzeitig in die Erneuerung der Schwelmeverrohrung investiert hat (Baukosten 2,73 Millionen Euro). Die Bauarbeiten waren am 15. Juni 2020 gestartet und konnten am Gründonnerstag 2021 abgeschlossen werden. Seitdem fließt die Schwelme in der neuen Verrohrung. Nötig wurde die Maßnahme, weil das 100 Jahre alte Betonrohr, das teilweise unter Gebäuden verlief, einsturzgefährdet war und weil die alten Rohre zu klein dimensioniert waren. Das führte dazu, dass es in der Vergangenheit schon bei schwächeren Starkregen-Ereignissen zu Überflutungen kam.