Gevelsberg. Die Stadt Gevelsberg hat festgelegt, welche Grundschule mit wie vielen Klassen ins neue Jahr startet. Auch die Realschule rückt nun in den Fokus.
Die Stadt Gevelsberg hat festgelegt, wie viele Eingangsklassen ihre Grundschulen im kommenden Schuljahr 2021/22 bilden können. Insgesamt 251 Kinder sollen im Sommer ihre Schullaufbahn in Gevelsberg starten. Daraus resultieren insgesamt elf Eingangsklassen an den fünf städtischen Grundschulen – so viele wie im vergangenen Jahr. Einzig die Grundschule Vogelsang wird wieder einzügig. Zwei Klassen werden jeweils in den Grundschulen Silschede und Schnellmark gebildet. Dreizügig bleiben die Grundschulen Pestalozzi und Strückerberg.
Im September hatten Eltern Gelegenheit, ihre Kinder anzumelden (für Zahlen im Detail siehe Infobox). Die Stadt weist aber drauf hin, dass sich bis zum Schulstart noch Änderungen der genauen Schülerzahl durch Zu- und Wegzüge ergeben können. Bis Ostern gab es noch freie Plätze an der Grundschule Strückerberg, an der bis dahin 64 Jungen und Mädchen von maximal 75 angemeldet waren. An der Grundschule Schnellmark waren bis dahin 31 von insgesamt 56 möglichen Jungen und Mädchen angemeldet.
Geändertes Elternverhalten
Die Grundschule Schnellmark verzeichnet seit 2019 steigende Schülerzahlen. 2019 hatte auch der Rat der Stadt Gevelsberg Obergrenzen für die Anmeldung an den Grundschulen Strückerberg und Pestalozzi eingeführt, um unter anderem die Grundschule Schnellmark zu stärken. Die Politik hatte sich erhofft, eine ausgewogenere Klassenbildung zu schaffen und Schülerströme stadtweit besser zu steuern. Aber ist das aus Sicht der Stadt auch wirklich passiert?
Zahlen, Daten und Fakten rund um die Anmeldungen
Die Anmeldezahlen für die Grundschulen für das kommende Schuljahr, in Klammern ist jeweils die Anzahl der Eingangsklassen zu sehen. GS Vogelsang 25 (1), GS Schnellmark 32 (2), GS Am Strückerberg 65 (3), GS Pestalozzi 73 (3) und Grundschule Silschede 56 (2).Hier eine Übersicht der amtliche Schuldaten des Schuljahres 2020/21, jeweils Klasse 1, in Klammern die Zahlen des Schuljahres 2019/2020 zum Vergleich: GS Vogelsang 41 (34), GS Schnellmark 26 (14), GS Strückerberg 73 (49), GS Pestalozzi 72 (76) und GS Silschede 51 (39).In der Vorlage für die Eingangsklassen der Grundschulen wird auch auf die Anmeldezahlen der Georg-Müller-Schule eingegangen. An der Privatschule haben sich insgesamt 25 Kinder für die Jahrgangsstufe 1 angemeldet.
„Danach sieht es in der Tendenz aus“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi. „Die genauere Auswertung wird jedoch erst in den kommenden Wochen vorgenommen und in einer der kommenden Schulausschusssitzungen, noch vor den neuen Anmeldeterminen, vorgestellt und der Politik zur weiteren Entscheidung vorgelegt.“
Begrenzung auf Prüfstand
Die Begrenzung der Anmeldezahlen ist befristet für zwei Schuljahre (2020/21 und 2021/22) beschlossen worden. Wie es danach weitergeht, soll noch vor den nächsten Anmeldefristen Thema in einer politischen Sitzung sein. Die konkreten Anmeldetermine für das Schuljahr 2022/2023 stehen aber noch nicht fest. Sie werden laut Stadt in Absprache mit den Schulleitungen festgesetzt. Es sei beabsichtigt, die Anmeldungen wieder Mitte/Ende September, auf jeden Fall vor den Herbstferien, stattfinden zu lassen.
Ausführliche Schülerzahlenprognosen, Geburtenjahrgänge und dergleichen wird das beauftragte Büro „Dr. Garbe*Lexis*von Berlepsch“ in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur, Sport und Freizeit am Mittwoch, 21. April, präsentieren. Dann geht es wie berichtet um den Schulentwicklungsplan (SEP) für alle Schulen – auch die weiterführenden.
Aus entsprechenden Unterlagen geht schon jetzt hervor, dass die weitere Entwicklung der städtischen Realschule an der Alten Geer eine Rolle spielen wird. Laut Stadt haben so viele Eltern die Realschule gewählt, dass die beschlossene Dreizügigkeit in den vergangenen vier Jahren nicht ausreichte.
Weitere Entwicklung im Blick
Damit kein Kind habe abgelehnt werden müssen, sei jedes Jahr ein Antrag auf Mehrklassenbildung bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt und von dort genehmigt worden, heißt es. Räumlich habe die Schule diese Mehrklassen bisher auch unterbringen können. Aber: Die Bezirksregierung habe die aktuelle Genehmigung zur Bildung einer Mehrklasse zum Schuljahr 2020/21 unter der Voraussetzung erteilt, dass die Stadt Gevelsberg als Schulträgerin eine Schulentwicklungsplanung aufstellt, aus der unter anderem die weitere Entwicklung der Realschule hervorgeht.
Als Begründung habe die Bezirksregierung in einem Gespräch angeführt, dass man bei einer weiteren Genehmigung nicht mehr von einer Ausnahme sprechen kann. Schließlich würden dann mehr Jahrgänge vierzügig geführt werden als Jahrgänge mit drei Zügen. Der Schulentwicklungsplan (SEP) solle also Grundlage für die Entscheidung sein, ob die Realschule künftig vierzügig geführt werden könne beziehungsweise solle. Hierbei sollten die räumlichen Voraussetzungen und die räumlichen Möglichkeiten einer Vierzügigkeit aufgezeigt werden, so die Stadt.