Schwelm. „Metall Classics“ heißt die Facebookgruppe, mit der die Schwelmer Michael Glow und Markus Huetz Autofans „verbinden“. Ziel ist ein Oldtimer-Treff.
Facebook-Gruppen gibt es wie Sand am Meer. Die Mitglieder in diesen sozialen Netzwerken pflegen ihre Kontakte untereinander über das Internet. Doch persönlich, sozusagen von Angesicht zu Angesicht, kennt sich kaum jemand. So soll es in der am 14. Februar vom Michael Glow und Markus Huetz (47) gegründeten neuen Facebook-Gruppe „Metall Classics“ nicht zugehen. Die beiden Schwelmer nutzen die modernen Möglichkeiten der Kommunikation, um gleichgesinnte im Geiste in Schwelm in Fleisch und Blut zu treffen. In Marie Rohleder vom Parkhotel Fritz am Brunnen fanden sie eine gleichgesinnte Unterstützerin für ihre Pläne. Gemeinsam mit ihrem Team der Chocolaterie & Brasserie sorgt sie für Speis und Trank.
Das Steckenpferd der beiden Auto-verrückten sind Old- und Youngtimer. Ihr Ziel ist es, ein regelmäßiges Treffen ins Leben zu rufen. An jedem zweiten Sonntag im Monat sollen sich Autofreunde ab 11 Uhr im Parkhotel Fritz am Brunnen zu Benzingesprächen einfinden. Der Termin für die Premiere stand bereits fest. Nun hat die Coronapandemie auch den beiden Autofreunden einen Strich durch die Rechnung gemacht. steht: Unter dem Motto „Das Ostertreffen – Osterbrunch“ sollte sich auf dem Gelände des Hotels Fritz am Brunnen am Sonntag, 12. April, alles rund um alte Autoschätze drehen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, Nun muss das Premieretreffen eben zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt und der Kontakt in der Facebookgruppe gepflegt werden.
Zurück zum 14. Februar: Innerhalb von zwei Tagen hatten Michael Glow und Markus Huetz bereits 200 neue Facebook-Freunde gefunden. Aktuell zählt „Metall Classics“ 460 Mitglieder (Stand 6. April 2020). Und täglich werden es mehr. „Wir haben bei Cars in the City gemerkt, dass das Thema in Schwelm ankommt“, sagt Michael Glow. In Anbetracht der guten Erfahrungen aus dem Sommer-Event gibt es jetzt das Auto-Event im und am Fritz. „Von Holland bis um die Ecke kommen die Facebook-Freunde“, sagt der 49-Jährige. Jedermann ist willkommen. Sehen und gesehen werden, ist das Motto. Programm ohne Programm. Auch Autofreunde ohne Auto sind willkommen. „Alle, die halt gleich verrückt sind wie wir“, so Glow.
Auf den Hof mit ihren Autos darf aber nur die angepeilte Zielgruppe. Das sind Besitzer von Oldtimern (ab 30 Jahre) und Youngtimern (mindestens 15 Jahre alte Autos). Auf dem Gelände des Hotels ist Platz ist für gut 60 Wagen. Sowohl die Teilnahme als auch das Schauen ist kostenfrei. Anmelden müssen sich Autofreunde mit ihren Blech-Schätzchen nicht. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, lautet die Devise.
„Wir freuen uns auf den Austausch mit Gleichgesinnten, auf das Live-Treffen vor Ort, auf das Fachsimpeln, so wie es früher einmal war – vor Facebook“, sagt Michael Glow. In seiner Garage wartet übrigens viel Arbeit in der Gestalt eines Opel Kadett B Coupe. Mit ihm verbindet Michael Glow etwas ganz besonderes. Der Wagen ist am 16. Juli, genau vor 50 Jahren, zugelassen worden. Und genau am 16. Juli kann der Schwelmer ebenfalls seinen 50. Geburtstag feiern. „Der Wagen ist top, aber ich werde ihn nach meinem Geburtstag total zerlegen und neu aufbauen. Einmal tue ich mir das noch an“, hat sich der Autonarr fest vorgenommen. Nach der Rosskur wird das ehemals 45-PS-Coupe nicht mehr wiederzuerkennen sein: breiter, tiefer, härter und mit einem getunten Motor jenseits der 200 PS soll er in zwei Jahren wie neu glänzen. „Ich baue den Opel in einem historischem Motorsportwagen um – natürlich mit H-Kennzeichen“, sagt Glow.
Oldie mit 24.000 Kilometern
Kollege Markus Huetz ist das schon einen Schritt weiter. Sein VW Golf C I, Baujahr 1981, trägt zwar noch seinen Originallack „grün“ zur Schau, doch sonst erinnert nicht mehr viel an die Familienkutsche von damals. Vor fünf Jahren hatte sich der gelernte KFZ-Techniker dem Oma-Wagen mit Automatikgetriebe, 70 PS und gerade mal 24.000 Kilometer auf dem Tacho angenommen. „Jetzt ist es ein Oma-Auto mit modifizierten GTI-Motor, Fünf-Gang-Getriebe und ordentlich Dampf unter der Motorhaube“, freut sich der 47-Jährige.