Gevelsberg. Viele Jahre war er Pfarrer der Kath. Gemeinde St. Engelbert in Gevelsberg – am Mittwoch ist Winfried Odenwald im Alter von 89 Jahren gestorben.
„Halb Priester zu sein, geht nicht“, hat Winfried Odenwald vor ein paar Jahren mal gesagt. Er selbst war mit jeder Faser katholischer Priester – mehr als 60 Jahre lang, 27 davon allein für die Gevelsberger St.-Engelbert-Gemeinde. Am Mittwochmorgen ist Winfried Odenwald nun nach schwerer Krankheit im Alter von 89 Jahren verstorben. Im Seniorenstift St. Marien in Schwelm schlief er im Beisein indischer Ordensschwestern ein.
Seinem Gevelsberg hatte Odenwald bis zu seinem Ruhestand 1998 die Treue gehalten. Unzählige Kinder hat er getauft, zur Erstkommunion geführt, auch zur Firmung. Hunderte Paare standen nervös vor ihm zur Trauung, tausende Menschen weinten bei den zahlreichen Trauerfeiern, die Winfried Odenwald hielt. Trotzdem war ihm vor allem die Freude wichtig. „Ich habe stets darauf geachtet, Spaß zu haben und Spaß zu verbreiten“, waren seine Worte.
1957 in Köln geweiht
Geboren am 19. Dezember 1930 in Essen, wuchs er in einem katholischen Haushalt auf. 1951 legte er das Abitur ab, studierte und besuchte das Priesterseminar im Collegium Albertinum im Kölner Erzbistum, zu dem Essen damals noch gehörte. Am 27. Februar 1957 wurde er im Kölner Dom zum Priester geweiht. Als Kaplan war er in St. Peter und Paul, Duisburg-Huckingen, St. Barbara, Mülheim-Dümpten, und St. Stephanus, Essen-Holsterhausen, tätig.
1971 führte ihn sein Weg schließlich nach Gevelsberg, er wurde zum Pfarrer der St.-Engelbert-Gemeinde. In die Zeit seines Wirkens fallen unter anderem der Bau des neuen Gemeindezentrums mit Pfarrheim und die große Sanierung des damaligen St.-Engelbert-Kindergartens. 1975 wurde er zum Dechanten des Dekanates Schwelm ernannt. Dieses Amt hatte er bis 1987 inne.
Erster Bewohner im Marienstift
Mit seinem Ruhestand zog als erster Bewohner überhaupt in das Seniorenstift St. Marien. Dort war er weiterhin seelsorglich tätig, soweit es seine Kräfte zuließen. Bis Ende vergangen Jahres hielt er auch noch Gottesdienste ab.
Winfried Odenwald wird wegen der aktuellen Auflagen für Bestattungen im engsten Kreise in der Priestergruft des Schwelmer Friedhofes beigesetzt. Wenn sich die aktuelle Lage geändert hat, soll das feierliche Beerdigungsamt in der Schwelmer Marienkirche nachgeholt werden.