Gevelsberg. Premiere gelungen, Fortsetzung folgt? So war das Gevelsberger Sommerfeeling am Ennepebogen.

Mit einem Feuerwerk endete das Gevelsberger Sommerfeeling am Dienstagabend. Doch wie fällt die Bilanz für die Premiere eines Freizeitparks am Ennepebogen aus?

Der Veranstalter

Andreas Alexius ist restlos zufrieden. Mehr noch. „Es war wirklich überwältigend“, sagt er am Morgen nach der Veranstaltung. Und ihm würden noch viel mehr Superlative einfallen. Wie viele Besucher insgesamt auf dem Gelände waren, das kann er noch nicht sagen. Die Resonanz sei aber viel größer als in Witten gewesen und zwischenzeitlich musste das Gelände auch geschlossen werden. Zweimal direkt zum Auftakt am Freitag, weil die erlaubte Besucherzahl von 1250 erreicht wurde. Am Samstag sei fünf-, sechsmal gestoppt worden, für eine Dauer von jeweils etwa 30 bis 40 Minuten, erklärt Alexius. Am Sonntag sei es aufgrund des Regens nicht so voll gewesen, „aber das gehört zu einer Freiluftveranstaltung eben dazu.“

Auch ein Parkplatz und die Spielanlagen wurden für den Freizeitpark genutzt.
Auch ein Parkplatz und die Spielanlagen wurden für den Freizeitpark genutzt. © WP | Carmen Thomaschewski

Andreas Alexius freut sich, dass in Gevelsberg gezeigt wurde, was möglich sei. „An einem perfekten Ort, in einer perfekten Stadt.“ Der Ennepebogen eigne sich super für einen Freizeitpark. Ob er sich noch weitere Veranstaltungen an dieser Stelle vorstellen kann? „Bestimmt“, sagt Andreas Alexius. „Wir hatten hier fünf Tage lang den hygienischsten öffentlichen Raum in Gevelsberg.“ Kein Bereich sei hygienisch so gut ausgestattet gewesen.

Ein Einsatz, der sich für die Besucher, vor allem aber für die Schausteller gelohnt hat. „Sie sind alle zufrieden“, sagt Alexius und weiß, wie wichtig Einnahmen in diesen Zeiten sind. Am Montag wird in Hattingen aufgebaut. Dann steht der nächste Freizeitpark an, den der Ennepetaler organisiert: wieder fünf Tage, vom 4. bis zum 8. September. Höhepunkt in Gevelsberg war für ihn das Feuerwerk am Dienstagabend: Ein Gevelsberger Unternehmer hatte das möglich gemacht.

Das Ordnungsamt

Die Bambinifeuerwehr nutzte die Eröffnung des Freizeitparks als erstes Treffen nach der coronabedingten Pause.
Die Bambinifeuerwehr nutzte die Eröffnung des Freizeitparks als erstes Treffen nach der coronabedingten Pause. © WP | Carmen Thomaschewski

Die Stadt Gevelsberg teilt mit, dass die Veranstaltung in Eigenregie von Andreas Alexius veranstaltet worden sei. Dennoch, hätte das Ordnungsamt natürlich immer mal wieder auf dem Gelände vorbeigeschaut, kontrolliert und vermeldet „keine besonderen Vorkommnisse“. Die Besucher seien sehr vernünftig gewesen, hätten untereinander Abstand gehalten, aus Sicht der Stadt sei alles super verlaufen.

Die Polizei

Zwei kleine Einsätze: Das ist die Bilanz aus Sicht der Polizei nach fünf Tagen Freizeitpark. Ein junger Mann randalierte auf dem Gelände und muss nun mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen. Beim zweiten Einsatz wollten ein paar Jugendliche trotz Anweisung des Sicherheitsdienstes das Veranstaltungsgelände nicht verlassen. In beiden Fällen wurde die Polizei vom Veranstalter gerufen. Allen wurde ein Platzverweis ausgesprochen. Übrigens: Der Rosenkavalier, der den Polizeibeamten mit einem anonymen Blumengruß eine Freude gemacht hatte, hat sich bisher noch nicht bei der Polizei zu erkennen zu geben. „Das ist aber nicht schlimm“, sagt Polizeisprecherin Sonja Wever, „die Geste zählt“.

Der Kirmesverein

Beteiligt war der Gevelsberger Kirmesverein zwar nicht am Freizeitpark. Doch wenn eine kirmesähnliche Veranstaltung in Gevelsberg stattfindet, muss auch der Kirmesverein zu Wort kommen. Der Vorstand sei am Samstag am Ennepebogen gewesen, sagt der Vorsitzende Markus Loetz. Das Hygienekonzept sei gut umgesetzt worden, und er hätte nie gedacht, was am Ennepebogen alles möglich ist. „Mit dem Leuchtturm und der Piraten-Bar hätte es sich wie ein Hafenfest in Gevelsberg angefühlt.“ Er hofft, dass die Schausteller ein gutes Geschäft machen konnten, und dass keine Weihnachtsmärkte abgesagt werden. „Damit es für die Schausteller auch im kommenden Jahr weitergeht. Was mit der Gevelsberger Kirmes 2021 ist? „Wir müssen abwarten, wie die Lage ist“, sagt Markus Loetz. Die Vorbereitungen laufen auf Sparflamme, konkrete Gedanken will sich der Verein zur Jahreshauptversammlung im Januar machen. „Wir hoffen das Beste und sind optimistisch, aber das fällt von Woche zu Woche schwerer“, sagt Loetz mit Blick auf die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen. „Nicht dass es noch ein zweites katastrophales Kirmesjahr gibt.“