Gevelsberg. 4,5 Millionen Euro hat die Bürger-Energie-Genossenschaft insgesamt in 107 Solarstromanlagen investiert. Auch in Gevelsberg.
„Wir machen das, was in unserer Macht steht, um die Klimaerwärmung zu reduzieren“, sagt Rolf Weber, der Vorsitzende der Bürge-Energie-Genossenschaft. Und das seit 2010. In den vergangenen neun Jahren haben die Aktiven bisher 107 Solaranlagen auf den Dächern dieser Region installiert. Diese leisten zusammen 3,4 Megawatt, damit kann der jährliche Strom-Bedarf von 870 Haushalten abgedeckt werden. Am Berger See 20 wurde jetzt die nächste Anlage vorgestellt.
Bürgerschaftliches Engagement
Das mit Solar-Paneelen bestückte Gebäude in Berge soll nicht nur ein klimatechnisches Zeichen setzen – es ist auch ein Gemeinschaftsprojekt. 17.000 Euro hat die Genossenschaft auf dem Dach des Mietshauses investiert, Eigentümer des Gebäudes ist EN-Wohnen. Es ist mittlerweile die 27. Immobilie des Wohnungsunternehmens, die von der Bürger-Energie-Genossenschaft zum Solarstromlieferanten umfunktioniert wurde. Finanzielle Unterstützung gab es von der AVU, Partner bei der praktischen Umsetzung ist Jürgen Blasius mit seiner Firma BSS Solar Systeme.
Unermüdlicher Motor
„Solarstrom ist ein Gewinn für alle. Zur Erreichung der klimapolitischen Ziele ist die dezentrale Energieversorgung der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Alexander Dyck, Geschäftsführer EN-Wohnen. Die Versorgung mit Energie werde dadurch noch vielfältiger und unabhängiger, aber auch komplizierter. Für das Unternehmen sei es wichtig, die Initiative zu unterstützen. Das gilt auch für AVU-Chef Uwe Träris: „Die Bürger-Energie-Genossenschaft ist ein unermüdlicher Motor der Energiewende hier in der Region. Für die AVU ist es selbstverständlich, dass wir sie dabei unterstützen – einerseits bei konkreten Projekten wie hier in Berge, andererseits aber auch als Mitglied der Genossenschaft, und das schon seit fünf Jahren.“
Insgesamt zählt die Bürger-Energie-Genossenschaft 350 Mitglieder, darunter auch 15 Unternehmen wie die AVU oder EN-Wohnen. Vor allem aber engagieren sich Ehrenamtliche, investieren Zeit und Geld in den Ausbau der regenerativen Energie.
Ulrich Wellert ist der Pate für die Anlage in Berge und hat auch privat schon vor Jahren auf regenerative Energien gesetzt. „Zu einer Zeit, als es sich noch lohnte“, wie Rolf Weber weiß. Während die Einspeisevergütung immer weiter sinkt, würden die technischen und gesetzlichen Anforderungen stetig steigen, erklärt Weber. Die Genossenschaft habe nicht die Möglichkeiten wie große Unternehmen, wenn es zu teuer und zu kompliziert werde, sei die Investition nicht mehr rentabel.
„Uns geht es nicht um Rendite, sondern um den Nutzen der Anlagen und vor allem um den Klimaschutz“, so Weber, aber das funktioniere nicht um jeden Preis. Er hofft darauf, dass die Politik die Rahmenbedingungen ändert, das Verfahren einfacher macht. „Aber wenn ich so nach Berlin blicke, dann sieht das bisher nicht so aus“, sagt Weber.
4,5 Millionen Euro insgesamt investiert
Zwei potenzielle Standorte im Ennepe-Ruhr-Kreis hat die Initiative noch im Blick, weitere erst einmal nicht. Bisher wurde seit Bestehen umgerechnet jeden Monat eine Anlage gebaut. Insgesamt hat die Bürger-Energie-Genossenschaft 4,5 Millionen Euro in der Region investiert. „Wir müssen jetzt erst einmal schauen, wie es weiter geht“, sagt Rolf Weber.