Ennepetal..


Das Hülsenbecker Tal wird in den kommenden Monaten und Jahren ein neues Gesicht erhalten. Zunächst einmal muss schon in Kürze der obere Teich trocken gelegt werden, weil der Damm zum darunter liegenden Teich aus baulichen, aber auch gewässerrechtlichen Gründen nicht mehr erhalten werden kann. Die sich daraus ergebenden Veränderungen will die Stadt nutzen, das gesamte Naherholungsgebiet zu überplanen und neu zu gestalten. Dadurch wird es auf absehbare Zeit Baumaßnahmen im Hülsenbecker Tal geben.

„Der Auslöser, dass wir im Tal etwas verändern müssen, sind Hochwasserereignisse in den vergangenen Jahren“, erklärt der Vorstand der Stadtbetriebe (SBE), Wolfgang Schrey. Ursprünglich habe man vorgehabt, den Damm zwischen den beiden Teichen aufzuschütten, um so zumindest Zeit für eine ausführliche Planung zu gewinnen. Doch nach einem Ortstermin mit Vertretern der Unteren Wasserbehörde in der vergangenen Woche stand fest, dass dies nicht möglich sein wird.

Problem ist, dass die Hülsenbecke durch den oberen Teich hindurchfließt. Dadurch ist der Wasserstand schwankend, was den Damm porös werden lässt. „Dass ein Gewässer durch einen Teich hindurchfließt, ist im Sinne des Wasserrechts heute auch nicht mehr zulässig“, erklärt SBE-Abteilungsleiter Thomas Pflug. Also soll die Hülsenbecke oberhalb in ein Rohr geführt werden, das auf der Seite der Tiergehege vorbei in den unteren Teich mündet. Zudem wird der Damm geschlitzt, so dass das Wasser langsam über den unteren Teich abfließen kann. Dieser ist von dem Problem nicht betroffen, da das Gelände flacher abfällt und er nicht durch einen Damm gehalten wird.

Wie es dann konkret weiter geht, soll in den kommenden Monaten erarbeitet werden. In Kürze tritt ein neuer Mitarbeiter bei den SBE seinen Dienst an, der zum einen für den Hochwasserschutz zuständig, der zum anderen aber auch Landschaftsarchitekt ist. Für gestalterische Fragen solle das gesamte Hülsenbecker Tal betrachtet werden, erläutert Bürgermeisterin Imke Heymann. „Dabei möchten wir möglichst alle Anregungen einbeziehen, die es in den vergangenen Monaten und Jahren gegeben hat.“ Dazu gehören beispielsweise Anträge auf die Errichtung einer Kneipp-Anlage, auf eine bessere Begehbarkeit der Wege sowie den Ausbau der Infrastruktur im Bereich der Musikmuschel, um dort Veranstaltungen besser durchführen zu können.

„Es soll kein Stückwerk geben, indem wir jetzt zehn Jahre lang immer in irgendeiner Ecke etwas machen“, erklärt die Bürgermeisterin. „Wir wollen das Tal in einem Zug umgestalten.“ Einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren hat sie dafür vor Augen. „Es muss bezahlbar bleiben und sinnvoll sein“, meint Heymann.

Kosten noch nicht zu beziffern

Zum derzeitigen Zeitpunkt seien die möglichen Kosten noch nicht zu beziffern. Man werde sich aber auch um Fördermittel bemühen. „Es kommen auch viele von außerhalb, die dort spazieren gehen“, hebt Imke Heymann den touristischen Wert des Hülsenbecker Tals hervor. Als Ziel der Umgestaltung gibt sie vor, bei allen notwendigen Maßnahmen das Gute zu erhalten.

Mitte kommender Woche sollen die Arbeiten zur Entwässerung des oberen Teichs beginnen. Vorsorglich sind schon der Kinderspielplatz sowie die Querwege gesperrt. Während der Verrohrungsarbeiten wird ein Zugang zu den Tiergehegen aus dem oberen Bereich des Tals zumindest zeitweise nicht möglich sein, es kann aber der Weg über die Parkplatzabfahrt zur Wilhelmshöher Straße genutzt werden. Etwa bis Ostern, so hofft Thomas Pflug, soll diese Maßnahme abgeschlossen sein, so dass dann der Kinderspielplatz und die Querverbindungen wieder frei gegeben werden könnten.