Gevelsberg. Von den Lebenden kann sich niemand an ein solches Hochwasser erinnern, das deutliche Unterschiede zur Katastrophe im Jahr 2009 aufweist.
Vielen war das Gevelsberger Hochwasser aus dem Jahr 2009 sofort wieder präsent, als am späten Mittwochabend die Straßen überflutet und die Keller vollgelaufen waren. Doch das, was aktuell passiert, stellt alles in den Schatten. Solche Wassermassen haben die Stadt Gevelsberg noch niemals heimgesucht. „Zumindest kann sich kein Lebender daran erinnern“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi.
+++ Die Lage an den Talsperren +++
Der Unterschied: Vor zwölf Jahren – exakt am 3. Juli 2009 – regnete es etwa eineinhalb Stunden sintflutartig und sehr lokal begrenzt auf Gevelsberg. In erster Linie die Stefansbecke trat über die Ufer. Dann floss das Wasser ab, die Aufräumarbeiten konnten beginnen. Nun regnete es über viele, viele Stunden ohne Unterlass. Dazu kam, dass dies auch in den Nachbarstädten der Fall war. Folge: Die Ennepe trug auch das Wasser, dass sie in Ennepetal aufnahm – ebenfalls durch extreme Wassermassen stark in Mitleidenschaft gezogen – durch Gevelsberg.
+++ Die aktuelle Hochwasserlage in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal +++
Einen solchen Pegelstand hat sie seit Beginn der Aufzeichnungen wohl noch niemals gehabt. In der Tiefgarage hängt zum Beweis eine Tafel mit dem Pegelstand, den die Ennepe beim Hochwasser im Jahr 1925 führte. „Diesen Stand hat die Ennepe nun aber bei Weitem übertroffen. Das ist mindestens ein Jahrhundert-Hochwasser gewesen“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi.