Dortmund. Vor den Augen der drei gemeinsamen Kinder hat ein 33-Jähriger in Dortmund seine Ehefrau (30) erstochen. Offenbar war der Mann bereits früher gewalttätig.

Erst als die Kinder panisch an der Tür klingelten, bekamen die Nachbarn die Tat mit: An der Rheinischen Straße in Dortmund (etwa gegenüber ATU) soll ein Mann (33) am Montagabend seine Ehefrau (30) erstochen haben. Er sei noch in der Nacht auf der A3 bei Würzburg festgenommen worden, erklärt Staatsanwältin Maribel Andersson. Den Ermittlern liegen Hinweise auf frühere Fälle von häuslicher Gewalt gegen das Opfer vor.

Bluttat in Dortmund: Tatverdächtiger war wegen häuslicher Gewalt bekannt

Offenbar hatte sich die Frau gerade von ihrem Mann getrennt und erst Tage zuvor die neue Wohnung in der westlichen Dortmunder Innenstadt bezogen. Die Staatsanwältin berichtet, gegen den Tatverdächtigen habe es zuvor mehrere Anzeigen wegen Gewalt gegen seine Partnerin gegeben, die jeweils aber zurückgenommen wurden. Geprüft werde auch, ob gegen ihn ein Annäherungsverbot bestand.

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Ungeachtet dessen soll der Mann am Montag gegen 18 Uhr in die Wohnung gekommen sein. „Dann hat er mit einem großen Fleischermesser mehrfach auf die Frau eingestochen“, schildert Andersson den mutmaßlichen Tathergang. Als die Polizei die Schwerverletzte fand, habe das Messer noch in ihren Körper gesteckt.

Die drei kleinen Kinder des Ex-Paares (3, 4 und 6 Jahre) hätten die Tat mit angesehen, so die Staatsanwältin. Panisch seien die Kleinen zu den Nachbarn gelaufen – die riefen dann die Polizei. Die verstörten Kinder, die auch als Zeugen befragt wurden, sind jetzt in der Obhut des Jugendamtes.

Vor den Augen der Kinder soll in Dortmund ein Mann seine Ex-Frau erstochen haben. Die Tat passierte am frühen Montagabend auf der Rheinischen Straße im Unionviertel, schräg gegenüber von ATU.
Vor den Augen der Kinder soll in Dortmund ein Mann seine Ex-Frau erstochen haben. Die Tat passierte am frühen Montagabend auf der Rheinischen Straße im Unionviertel, schräg gegenüber von ATU. © News4 Video-Line TV | Fernandez, Rombach

Täter flüchtet aus Dortmund nach Süddeutschland

Der 33-Jährige flüchtete nach der Tat in Richtung Süddeutschland. Nach großangelegter Fahndung wurde er gegen 23.45 Uhr auf der A3 bei Würzburg festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund erließ das Amtsgericht Erlangen am Dienstag einen Haftbefehl. Aktuell befindet sich der Mann in Untersuchungshaft.

Für das 30-jährige Opfer kam jede Hilfe zu spät: Die Frau starb kurz später im Krankenhaus. Zur Spurensicherung und Zeugenbefragung war die Polizei mehr als vier Stunden vor Ort an der Rheinischen Straße.

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Die Ermittlungen dauern an. Aktuell befrage die Polizei Zeugen aus dem Umfeld des Paares und werte die Handykommunikation aus, sagt Maribel Andersson. Bislang schweige der Mann zu den Vorwürfen – nach bisherigem Kenntnisstand wirft ihm die Staatsanwältin Totschlag vor. (mit dpa)