Dortmund. Der Kronen-Turm in Dortmund ist Schandfleck und Gefahrenquelle. Viele Sanierungspläne scheiterten, aber nun besteht erneut die Chance auf Realisierung.

Seit mehr als 20 Jahren steht der Turm der Kronen-Brauerei in der südlichen Innenstadt leer – und ist seitdem ein Lost Place in Dortmund. Immer wieder kam es zu Unfällen in der Ruine, Anwohner sind genervt von dem Schandfleck in ihrem Viertel. Nachdem bereits viele Pläne für die Neuentwicklung des Turms an der Märkischen Straße scheiterten, gibt es nun offenbar einen neuen Anlauf.

„Nachdem sich in den letzten 20 Jahren eine Vielzahl an Investoren an der Sanierung und Umnutzung des Turms versucht hatten, ist die Planungsverwaltung optimistisch, dass es nun zu einer Realisierung der komplexen Bauaufgabe kommen wird.“ So steht es in der Antwort der Stadt auf eine Anfrage von Grünen und SPD in der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost.

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Am Kronenturm ereigneten sich immer wieder Unfälle

Viele Teilgrundstücke des ehemaligen Brauerei-Geländes sind im Laufe der Jahre weiterverkauft worden. Auch auf den Turm trifft das zu. Aber: „Die Stadt Dortmund steht im engen Austausch mit dem Eigentümer des Kronenturms.“ Erste Gespräche mit dem Stadtplanungs- und Bauordnungsamt hätten in dem Zusammenhang stattgefunden.

Wenn das Konzept für den Kronenturm und die Außenflächen weiter gereift ist, soll noch 2024 eine Beratung im Gestaltungsbeirat erfolgen, heißt es.

Aufnahme aus dem Jahr 2008, als Teile des Kronen-Geländes in Dortmund gesprengt wurden.
Aufnahme aus dem Jahr 2008, als Teile des Kronen-Geländes in Dortmund gesprengt wurden. © Ralf Rottmann | Ralf Rottmann

Zwischen Kronenturm und dem äußersten nördlichen Bereich des Geländes – mit Rewe-Markt und Ibis-Hotel – befindet sich noch ein weiteres bebautetes Grundstück im Verfall. Dieses gehört nach Angaben der Stadt allerdings einem anderen Eigentümer.

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Die Ruine ist nicht nur optisch ein Störfaktor, von ihr geht auch Gefahr aus. Längst nicht der einzige, aber ein besonders schwerer Unfall ereignete sich im Jahr 2011. Damals stürzte eine 71-jährige Frau aus dem Brauerei-Turm, überlebte schwer verletzt. Die Umstände waren zunächst mysteriös — später fand man heraus: die Seniorin war betrunken.

Die Kronen-Brauerei im Jahr 1996 — von der Landgrafenstraße aus fotografiert. Heute befindet sich dort der Rewe-Parkplatz.
Die Kronen-Brauerei im Jahr 1996 — von der Landgrafenstraße aus fotografiert. Heute befindet sich dort der Rewe-Parkplatz. © Ralf Rottmann | Ralf Rottmann

Zuletzt stand das Gelände im Juni 2024 im Blickpunkt, als Unbekannte aus dem politisch rechten Lager ein transfeindliches Banner an dem Gebäude neben dem Turm befestigten. Das Banner hing in rund zehn Meter Höhe und war von der Märkischen Straße aus gut sichtbar – auch für viele EM-Besucher.