Dortmund. Eine junge Frau täuscht am Bahnhof einen Notfall vor und verschwindet. Die Strecke wird gesperrt, ein Helikopter sucht. Die 17-Jährige ist polizeibekannt.
In der Nacht von Sonntag auf Montag (16. September) hat eine Jugendliche am Dortmunder Hauptbahnhof für einen großen Polizeieinsatz samt Streckensperrung gesorgt. Auch ein Hubschrauber war zwischenzeitlich im Einsatz.
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Nach Angaben der Bundespolizei meldete sich die 17-Jährige um kurz nach Mitternacht und gab an, sich am Bahnsteig zu Gleis 18 in einer Notlage zu befinden. Daraufhin begaben sich Einsatzkräfte zum Bahnsteig, trafen jedoch niemanden an.
Strecke zwischen Dortmund und Bochum gesperrt: 738 Minuten Verspätung
Parallel wurde eine Streckensperrung in Richtung Bochum veranlasst. An der Bahnstrecke sowie an mehreren Haltepunkten suchten Polizisten weiter nach der jungen Frau, dabei half ein Hubschrauber. Auch die Ortung ihres Mobiltelefons misslang, da das Handy bereits ausgeschaltet war.
Jedoch konnten die Einsatzkräfte die Personalien der Anruferin recherchieren. Demnach war die 17-Jährige bereits mehrfach wegen ähnlicher Delikte polizeilich in Erscheinung getreten. Die Polizei Bochum suchte ihre Wohnanschrift auf, traf sie aber auch dort nicht an.
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Die Fahndungsmaßnahmen hatten Auswirkungen auf den Bahnbetrieb. Durch die 50-minütige Streckensperrung erhielten 25 Züge insgesamt 738 Minuten Verspätung, ein Zug musste umgeleitet werden und vier Züge fielen teilweise aus.
Missbrauch von Notrufen: Freiheitsstrafe möglich
Die Bundespolizisten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen des Missbrauchs von Notrufen und wegen des Vortäuschens von Hilfsbedürftigkeit gegen die Bochumerin ein.
Die Bundespolizei stellt aus diesem Anlass klar: Wer eine Notrufeinrichtung missbräuchlich verständigt oder Hilfsbedürftigkeit vortäuscht, kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft werden. Zudem können auf die Anruferin nun Schadensersatzforderungen der Deutschen Bahn zukommen.