Dortmund. Dortmund droht mehrere Bus-Verbindungen zu verlieren. Vor allem der Norden, Osten und Süden der Stadt sind betroffen. Diese Strecken stehen auf der Kippe.
Der Kreis Unna strukturiert seinen Nahverkehr neu und will dabei Einsparungen vornehmen. Das betrifft tausende Dortmunderinnen und Dortmunder, denn ein Teil der Busse verkehrt auch diesseits der Stadtgrenze. Die Stadt will den größten Schaden noch abwenden.
Die Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) betreibt 13 Linien, die Dortmunder Gebiet bedienen. Vor allem Pendlern ersparen sie Umwege und Umstiege oder die Fahrt mit dem Auto. Der Entwurf des neuen Nahverkehrsplans sieht jedoch vor, dass ein Teil davon künftig auf dem Kreisgebiet endet – oder ganz entfällt.
Dortmund will auf Unna zugehen: Können Linien gerettet werden?
Die Stadt Dortmund ist zu einer Stellungnahme berechtigt. Diese wird zurzeit in Bezirksvertretungen und Ausschüssen diskutiert. Der Unmut in der Dortmunder Politik ist groß, die Machtlosigkeit aber auch. Denn die Entscheidung obliegt letztlich dem Kreis.
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Der Beigeordnete Stefan Szuggat hat im Planungsausschuss versichert, auf die Verwaltung in Unna noch einmal zugehen zu wollen. Die übergeordnete Frage: Gibt es Wege, einen Teil der Linien doch noch zu erhalten? Gelingt das nicht, müsste die Stadt wohl anderweitig aktiv werden und mit DSW21 ein Konzept erarbeiten, um die Wegfälle bestmöglich zu kompensieren.
Insgesamt sind Änderungen an elf Linien vorgesehen, die aus Sicht der Stadt Dortmund für Fahrgäste auf ihrem Gebiet relevant sind. So soll die 106 zwischen Lünen-Horstmar und Dortmund-Derne beziehungsweise Eving ersatzlos wegfallen. Und anstelle der C5 soll künftig die Linie 23 verkehren – mit identischem Verlauf, aber reduzierter Taktung. In beiden Fällen mahnt die Stadt an, notwendige Kapazitäten für den Schülerverkehr bereitzustellen.
Verbindung zwischen Dortmund und Schwerte soll wegfallen
Die C4/C14 von Lünen-Horstmar soll nicht mehr bis Dortmund-Lanstrop fahren. Dort aber dient aktuell die Haltestelle Gürtlerstraße als Umstiegspunkt zur Linie 423 in Richtung Grevel. Die Stadt kritisiert in ihrer Stellungnahme zudem: „Lanstroper könnten nicht mehr direkt nach Lünen-Preußen fahren, sondern müssten einen Umweg über Dortmund-Derne machen und dort den Zug nehmen.“
Auch bei der neuen Linie 71, die künftig die C31 ersetzen soll, ist der Linienverlauf zwar identisch. Ähnlich wie bei der C5 würde laut neuem Nahverkehrsplan jedoch die Taktung reduziert.
Als „tragisch“ bezeichnet die Stadt Dortmund den geplanten Entfall der Linie R50: „Aus dem Bereich Lichtendorf und Landskrone sowie aus dem Bereich Opherdicke gibt es nach dem Entwurf keine umstiegsfreie Verbindung nach Schwerte.“
Drei Maßnahmen stoßen in Dortmund auf Zustimmung
Auch die neue Linie 57, die künftig die R51 ersetzen soll, würde nicht mehr auf Dortmunder Stadtgebiet verkehren. Die R51 schafft bisher eine Verbindung von Unna-Massen über Dortmund-Wickede nach Holzwickede. Der östliche Teil von Wickede sowie das Gewerbegebiet im südlichen Wickede wären gar nicht mehr an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden, kritisiert die Stadt Dortmund.
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Die Verbindung aus Höchsten und Sommerberg nach Schwerte droht sich zu verschlechtern. Denn anstelle der Linie 138 sowie den Taxi-Bussen T38 und T39 sieht der Nahverkehrsplan nur noch einen Bedarfsverkehr mit einem Vorlauf von 60 Minuten vor. Bislang reichten 30 Minuten Vorlauf, um einen Taxi-Bus zu bestellen.
Drei geplante Maßnahmen stoßen in Dortmund dagegen auf Zustimmung. So sei der Wegfall der Linie T17 nachvollziehbar. Aus den Fahrgastzahlen gehe hervor, dass die Linie nicht angenommen wurde.
Dortmund Flughafen von Unna aus besser zu erreichen
Die Linie S30 soll zwar nicht mehr von Bergkamen direkt in die Dortmunder Innenstadt führen. Stattdessen plant der Kreis Unna aber, über die neue X6 eine Verbindung zum Stadtbahn-Halt „Grevel U“ zu schaffen und dort den Anschluss an die City herzustellen. „Nachvollziehbar und sinnvoll“, heißt es auch dazu.
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Positiv äußert sich die Stadt zudem über die Planung zur Linie C41, die von Unna aus zwar nicht auf Dortmunder Gebiet, dafür aber zum Flughafen verkehrt. Sie soll durch die 76 ersetzt werden – bei identischem Verlauf und ausgeweiteter Taktung: „In Bezug auf die Erreichbarkeit des Dortmunder Flughafens wird die Maßnahme begrüßt“, lautet der Kommentar zu dieser Maßnahme.
Der Nahverkehrsplan soll 2026 inkrafttreten. Auch im Kreis Unna selbst haben bereits Städte Kritik an der Neustrukturierung des Angebots geäußert.