Dortmund/Köln. Großer Ärger für einen Brautvater aus Dortmund: Weil er fünf Minuten zu spät am Standesamt war, durfte er nicht zur Trauung seiner Tochter.

Der schönste Tag im Leben startete für ein Brautpaar ohne den Brautvater: Der Dortmunder Norbert R. steckte auf der Fahrt nach Köln in einem dicken A1-Stau – und kam dann zu spät zum Standesamt. Der städtische Sicherheitsdienst ließ ihn, seine ältere Tochter und deren Kind (2) nicht mehr rein. Das berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger am Montag.

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Der zeitliche Puffer, den der westfälische Teil der Familie bei der Abfahrt in Dortmund eingeplant habe, sei eigentlich groß genug gewesen, heißt es im Onlinebericht. Aber dann gerieten die Hochzeitsgäste auf der A1 in einen 90-Minuten Stau – auf der Baustelle Leverkusener Brücke hatte es einen tödlichen Arbeitsunfall gegeben.

Trotz ihrer heftigen Verspätung kamen Vater, Tochter und Enkel nur fünf Minuten zu spät zum Standesamt. Aber das Sicherheitspersonal ließ sie nicht mehr ins Gebäude. Der Standesbeamte erlaube keine Gäste, die zu spät seien, schildert der Dortmunder im Zeitungsbericht. Diskussionen brachten nichts.

Dortmunder ärgert sich über Standesbeamten in Köln

Die Trauung im historischen Rathaus der Stadt Köln fand am Donnerstag also ohne einen wichtigen Teil der Familie statt. Im KSA macht der Dortmunder seinem Unmut deutlich Luft: „Ich werde nicht vergessen, dass in Köln noch beamtete Selbstherrlichkeit anzutreffen ist, wie ich sie aus den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts kenne“, wird er zitiert. Die Stadt Köln spricht laut KSA von einem unglücklichen Einzelfall. Man nehme die Kritik selbstverständlich ernst und prüfe den Fall.

Komplett umsonst sei die Fahrt nach Köln für Papa, Schwester und Kind aber nicht gewesen, schreibt die Zeitung weiter: Nach der verpassten Trauung feierte die Familie gemeinsam direkt am Rhein.