Dortmund. Im Süden von Dortmund ist ein Blindgänger entschärft worden. Zuvor mussten umliegende Häuser geräumt werden, darunter auch zwei Seniorenheime.

  • Vor Beginn einer Baumaßnahme an der Mergelteichstraße auf dem Gelände des Rombergparks in Dortmund sind zwei mutmaßliche Blindgänger aufgetaucht.
  • Bei den Arbeiten am Sonntagmorgen wurde ein Verdachtspunkt bestätigt.
  • Die Bombe wurde am Nachmittag entschärft. Zuvor mussten über 1000 Menschen evakuiert werden.

Wie geht es mit der Bombenentschärfung nun weiter? Alles Infos im Newsblog.

Dieser Bereich ist von der Evakuierung betroffen. Der Radius beträgt nur noch 250 Meter.
Dieser Bereich ist von der Evakuierung betroffen. Der Radius beträgt nur noch 250 Meter. © Funke Medien NRW | Stadt Dortmund

Nach Evakuierung in Dortmund wird die Bombe entschärft

16 Uhr: An den Evakuierungs- und Entschärfungsmaßnahmen waren nach offiziellen Angaben rund 300 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen, 114 Mitarbeiter des Ordnungsamtes, 22 Mitarbeiter des Tiefbauamtes und zehn Beamte der Polizei beteiligt.

15.55 Uhr: Und das war es dann auch schon: wie die Stadt nun mitteilt, konnte die Bombe entschärft werden. Die Sperrungen und Umleitungen rund um den Fundort sollen nach und nach aufgelöst werden. Anwohner können in ihre Häuser zurück, die Bewohner der Seniorenzentren sollen von Rettungskräften nach Hause gebracht werden.

15.10 Uhr: Nach dem Minna-Sattler-Haus ist nun auch das Erna-David-Seniorenzentrum evakuiert. Nach aktueller Auskunft der Stadt Dortmund kann der Blindgänger nun also entschärft werden – mit etwa einer Stunde Verspätung.

Wegen der Bombenentschärfung am Rombergpark in Dortmund mussten zwei Seniorenheime evakuiert werden.
Wegen der Bombenentschärfung am Rombergpark in Dortmund mussten zwei Seniorenheime evakuiert werden. © Funke Medien NRW | news 4 Video-Line TV

14 Uhr: Die Räumung des Erna-David-Seniorenzentrums liegt in den letzten Zügen. Sie sollte gegen 14 Uhr abgeschlossen sein, aber das Ende verschiebt sich ein wenig nach hinten. Vermutlich noch in dieser Stunde soll es so weit sein. So lange kann mit der Entschärfung nicht begonnen werden. Wie lange die dann dauern wird: Unklar.

13.15 Uhr: Auch die Evakuierung des Minna-Sattler-Hauses ist laut Stadt nun abgeschlossen. Die Räumung des Erna-David-Seniorenzentrums läuft noch. Erst danach kann mit der Entschärfung begonnen werden.

12 Uhr: Die Evakuierung der rund 1000 Anwohner ist abgeschlossen, teilt die Stadt mit. Jetzt folgt noch die Nachkontrolle durch das Ordnungsamt. Die Evakuierung der beiden betroffenen Seniorenheime wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Mit Kranken- und Rettungswagen sowie Bussen werden die Anwohner der Mergelteichstraße in Sichierheit gebracht.
Mit Kranken- und Rettungswagen sowie Bussen werden die Anwohner der Mergelteichstraße in Sichierheit gebracht. © Funke Medien NRW | news 4 Video-Line TV

11.45 Uhr: Da bisher nicht absehbar ist, wie lange die Evakuierung dauern wird, bittet die Stadt Dortmund die Anwohner und Anwohnerinnen, notwendige Medikamente, Ausweisdokumente, Baby- und Spezialnahrung oder Dinge des besonderen Bedarfs (etwa Windeln) mitzunehmen. Betroffene, die nicht in die Betreuungsstelle gehen möchten, können bis 18 Uhr kostenlos den Westfalenpark besuchen (Personalausweis vorzeigen).

Mutmaßliche Bombe entpuppt sich als Abwasserkanal

11.30 Uhr: Wann es mit der Entschärfung losgehen kann, ist noch unklar. Zuerst muss die Evakuierung abgeschlossen sein. Der betroffene Bereich ist zwar deutlich kleiner als noch am Morgen angenommen, weil nur eine Bombe gefunden wurden. „Dennoch stellt er alle Beteiligten vor logistische Herausforderungen“, so Stadtsprecher Christian Stein. Denn schließlich müssen 300 Bewohner des Mina-Sattler-Hauses und des Erna-David-Hauses in Sicherheit gebracht werden. Sie sind zum Teil bettlägerig und auf Rollstühle angewiesen. Sie werden in die vorbereiteten Betreuungsstellen in Hacheney gebracht. Die Bewohner*innen des Herrmann-Keiner-Hauses sind nicht von der Evakuierung betroffen und müssen die Einrichtung nicht verlassen. Sie werden lediglich innerhalb der Einrichtung aus Sicherheitsgründen verlegt, teilt die Stadt mit.

Für die Evakuierung sind viele Transport-Fahrzeuge vor den Seniorenheimen vorgefahren.
Für die Evakuierung sind viele Transport-Fahrzeuge vor den Seniorenheimen vorgefahren. © Funke Medien NRW | news 4 Video-Line TV

11 Uhr: Bei dem zweiten Verdachtspunkt hat es sich um einen alten Abwasserkanal gehandelt, der nicht in den Plänen der Stadt eingezeichnet war. Er lag rund 30 Meter von dem nun bestätigen Blindgänger entfernt.

10.50 Uhr: Da sich nur einer der zwei Verdachtspunkte bestätigt hat und der Evakuierungs-Radius nun kleiner ausfällt, ist das Herrmann-Keiner-Haus nicht von der Evakuierung betroffen.

10.34 Uhr: Nur ein Verdachtspunkt hat sich bestätigt: Die Überprüfung der zwei Verdachtspunkte an der Mergelteichstraße hat einen 250-Kilogramm-Blindgänger amerikanischer Art mit Zünder bestätigt. Aus Sicherheitsgründen wird die Fundstelle seit 10 Uhr in einem Radius von 250 Metern evakuiert. Betroffen sind rund 1000 Anwohner sowie 300 Bewohner des Mina-Sattler-Hauses und des Erna-David-Hauses.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes klingeln bei den Anwohnern an den Türen.
Mitarbeiter des Ordnungsamtes klingeln bei den Anwohnern an den Türen. © Funke Medien NRW | news 4 Video-Line TV

10.30 Uhr: Die offizielle Info steht noch aus, die ersten Ordnungsamts-Mitarbeitenden beginnen jedoch ganz offensichtlich, an den Häusern zu klingeln – kommt die offizielle Bestätigung für eine Bombe in den nächsten Minuten?

9.30 Uhr: Die mögliche Entschärfung betrifft nicht nur Anwohner, sondern auch Ausflügler. Rombergpark und Zoo bleiben heute geschlossen.

Wegen der möglichen Bombenentschärfung fahren außerdem die Buslinien 440, 445, 449 und 450 in beiden Richtungen Umleitungen. Die Linien werden weiträumig umgeleitet. Die Haltestellen: „Brünninghausen Betriebshof“ (Richtung Zoo), „Brünninghausen“, „Mergelteichstraße/Zoo“, „Stargarder Weg“, „Zoo“, „Seniorenheim“, „Mergelteichstr.“, „Gersdorfstr.“, „Max-Planck-Gymnasium“ und „Rombergpark“ (Richtung Hörde) entfallen. Als Ersatz können die Haltestellen Zillestr. (Höhe Hagener Str.) und Stockumer Str. (Höhe Am Hombruchsfeld) genutzt werden.

Der Bereich, in dem die Bombe gefunden wurde, ist abgesperrt.
Der Bereich, in dem die Bombe gefunden wurde, ist abgesperrt. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

DSW21 stellt während der Evakuierungsphase zudem Busse zur Verfügung, die an den vorhandenen Haltestellen Mergelteichstr./Zoo und Stargarder Weg auf der Hagener Straße, sowie an der Haltestelle Seniorenheim auf der Mergelteichstr. halten und regelmäßig die Betreuungsstelle im Paul-Ehrlich-Berufskolleg an der Hacheneyer Straße 177 ansteuern.

9.15 Uhr: Für den Fall einer Evakuierung sind im Paul-Ehrlich- sowie im Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg an der Hacheneyer Straße Betreuungsstellen eingerichtet worden. Am Samstag (10.8.) wurden die Klassenzimmer dort mit Betten und auch Pflegebetten möbliert. Die rund 600 Bewohner der drei Seniorenheime Mina-Sattler-Haus, Erna-David-Haus, Herrmann-Keiner-Haus sowie der AWO-Seniorenwohnungen würden dann mit mehreren Transporten dorthin gebracht werden. Doch viele von ihnen werden offenbar schon vorher von ihren Angehörigen nach Hause geholt. Auf den Parkplätzen der Heime herrscht reger Verkehr.

8.45 Uhr: Noch ist zwar nicht klar, ob es sich bei den Funden wirklich um Weltkriegsbomben handelt und ob noch Gefahr von ihnen ausgeht, viele Bewohner der angrenzenden Altenheime bringen sich aber trotzdem schon einmal in Sicherheit. Mit einem vollgepackten Einkaufs-Trolley macht sich ein Ehepaar aus den AWO-Wohnungen auf den Weg zur Hagener Straße. „Da holt uns unsere Tochter ab“, erzählen die beiden. Trotz der frühen Stunden sind sie gut drauf. Sorgen machen sie sich nicht. „Das wird schon - aber man weiß natürlich nicht, wie lange es dauert.“

Die vermutlichen Blindgänger liegen in unmittelbarer Nähe des Bahnübergangs an der Mergelteichstraße.
Die vermutlichen Blindgänger liegen in unmittelbarer Nähe des Bahnübergangs an der Mergelteichstraße. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

8.30 Uhr: Die Arbeiten haben pünktlich begonnen. In der Nähe des Bahnübergangs sind die Zugänge zum Rombergpark gesperrt. Auf der gesamten Mergelteichstraße herrscht heute Halteverbot.

8 Uhr: Nach Aussagen der Feuerwehr sollen die Arbeiten an den vermutlichen Blindgängern um acht Uhr am Sonntagmorgen beginnen. Bestätigt sich der Verdacht, hätte dies ab etwa 10 Uhr Evakuierungen in einem Radius von 500 Metern zur Folge. Sollte das Ordnungsamt bis 10 Uhr am Einsatztag keine Entwarnung geben, sind die Anwohner aufgefordert, ihre Wohnungen und Häuser eigenständig zu verlassen und sich möglichst selbst Alternativen zu organisieren – zum Beispiel ein Besuch bei Freunden oder der Familie. „Je schneller das Evakuierungsgebiet geräumt ist, desto eher kann die Entschärfung erfolgen“, betont die Stadt.

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So sollten sich Anwohner verhalten

Da bisher nicht absehbar ist, wie lange die Evakuierung dauern wird, bittet die Stadt alle Betroffenen, notwendige Medikamente, Ausweisdokumente, Baby- und Spezialnahrung oder Dinge des besonderen Bedarfs, zum Beispiel Windeln, mitzunehmen.

Vor dem Verlassen der Wohnung sollte darauf geachtet werden, dass alle elektrischen Geräte ausgeschaltet, alle Wasserhähne abgedreht und sämtliche Fenster sowie die Wohnungstür geschlossen sind. Zur Verhinderung von Straftaten will die Dortmunder Polizei im evakuierten Bereich Präsenz zeigen.

Wer Angehörige aus dem Evakuierungsgebiet abholen möchte, sollte berücksichtigen, dass die Einsatzkräfte ab 10 Uhr die erforderlichen Sperr- und Evakuierungsmaßnahmen einleiten.

Die Entschärfung der Blindgänger im Rombergpark in Dortmund wäre noch am gleichen Tag nötig. (Symbolbild)
Die Entschärfung der Blindgänger im Rombergpark in Dortmund wäre noch am gleichen Tag nötig. (Symbolbild) © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die Stadt Dortmund richtet eine Betreuungsstelle im Paul-Ehrlich-Berufskolleg an der Hacheneyer Straße ein. Diese ist ab 10 Uhr geöffnet. Wenn die Betreuung gewährleistet ist, können Haustiere mit in die Betreuungsstelle genommen werden – in Rettungswagen dürfen sie nicht mitfahren.

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