Dortmund. Das Chor-Musical „Bethlehem“ wird mit 2500 Sängern in Dortmund aufgeführt. Zwei von ihnen haben erzählt, was den Auftritt für sie so besonders macht.

  • Im Dezember 2024 wird das Chor-Musical „Bethlehem“ in der Dortmunder Westfalenhalle aufgeführt.
  • 2500 Sängerinnen und Sänger werden dann im großen Rund den gigantischen Chor für die Weihnachtsgeschichte auf der Bühne bilden.
  • Zwei Teilnehmer erzählen, was diesen Auftritt für sie so besonders macht.
  • Es werden übrigens noch Mitsänger gesucht.

Weihnachtslieder im Hochsommer? Aber ja. Der Projektchor Dortmund-Ost probt mitten in den Sommerferien mit Inbrunst für das Musical „Bethlehem“, das am 28. Dezember in der Westfalenhalle aufgeführt werden soll. 2500 Sängerinnen und Sänger werden dann im großen Rund den gigantischen Chor für die Weihnachtsgeschichte auf der Bühne bilden. „Das zu erleben ist einfach Wahnsinn“, schwärmt Peter Kleinbeck. „Gänsehaut pur.“

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Der 66-jährige Bochumer hat das schon einmal erlebt. Er hat bei einem anderen Chormusical der Creativen Kirche mitgesungen, vor vier Jahren, als „Martin Luther King“ in Bochum aufgeführt worden ist. Er schwärmt noch heute davon. Ein Teil dieses Mega-Chors zu werden, sei einfach ein unbeschreibliches Gefühl. „Man hört keine Stimme raus und doch ist jeder einzelne wichtig und gibt alles.“ Teil dieses Ganzen zu sein, hat den Tenor sehr berührt: „Ich konnte tatsächlich die Tränen nicht zurückhalten.“

Dortmunder Chorleiterin macht zum ersten Mal beim Chor-Musical mit

Um dieses Gemeinschaftserlebnis noch einmal zu spüren, hat er nicht gezögert, als der Termin von „Bethlehem“ für die Westfalenhalle angekündigt worden ist, und sich gleich beim Projektchor in Brackel angemeldet. 40 Sängerinnen und Sänger proben dort für den großen Auftritt im Winter. Elf Mal insgesamt, dazu die drei großen Proben mit all den anderen Teilnehmern, dann müssen die Stücke sitzen. Machbar? „Ja, auf jeden Fall“, sagt Chorleiterin Petra Wintzer. Die modernen Lieder, eine Mischung aus Gospelmusik und bekannten Melodien, seien ebenso mitreißend wie eingängig.

Das war ein beeindruckendes Bild: der Mega-Chor bei der Uraufführung von „Luther“ in der Dortmunder Westfalenhalle. Wird es bei „Bethlehem“ wieder so gigantisch?
Das war ein beeindruckendes Bild: der Mega-Chor bei der Uraufführung von „Luther“ in der Dortmunder Westfalenhalle. Wird es bei „Bethlehem“ wieder so gigantisch? © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Monika Skolimowska

Das Chormusical „Bethlehem“ stammt aus der Feder von Erfolgs-Autor Michael Kunze und Musik-Produzent Dieter Falk. Im Dezember 2023 wurde die zeitgemäße Version der Weihnachtsgeschichte in Düsseldorf uraufgeführt. In diesem Jahr geht das Stück nun auf Tournee und macht dabei auch Station in Dortmund. Hier haben Aufführungen von Chormusicals der Creativen Kirche schon Tradition: 16.000 Zuschauer erlebten im Jahr 2017 in der Westfalenhalle live die Uraufführung von „Luther“ mit, fast zwei Millionen Zuschauer sahen später eine TV-Aufzeichnung des Pop-Oratoriums.

Auch ungeübte Sänger können bei „Bethlehem“ mitmachen

Chorleiterin Petra Wintzer war damals nicht dabei, für die 65-Jährige ist es die erste Teilnahme an einem Chormusical. „Ich habe meine Sänger gefragt, ob wir mal mitmachen wollen, und bin von den Anmeldungen dann quasi überrannt worden“, erzählt die Musikerin, die den Projektchor seit gut zehn Jahren leitet. Aus ganz Dortmund und sogar den Nachbarstädten kämen die Teilnehmer zu den Proben. Viele sind erfahrene Sänger, manche Anfänger. Auch für sie sei „Bethlehem“ zu schaffen. „Man muss allerdings eine gewisse Kondition mitbringen“, warnt Wintzer. Schließlich gingen Proben und Aufführung in der Westfalenhalle über Stunden.

Petra Wintzer probt mit dem Projektchor Dortmund-Ost, der für „Bethlehem“ mehrere neue Sängerinnen und Sänger aufgenommen hat.
Petra Wintzer probt mit dem Projektchor Dortmund-Ost, der für „Bethlehem“ mehrere neue Sängerinnen und Sänger aufgenommen hat. © Funke Medien NRW | Britta Bingmann

Eine Mühe, die sich lohnt, wie auch Peter Hagenbrock versichert. Der 66-Jährige hat in diesem Jahr bereits beim Chormusical „Sieben Worte vom Kreuz“ teilgenommen, das ebenfalls im Ruhr-Congress Bochum aufgeführt worden ist. „Bombastisch“ sei das gewesen, zu Herzen gehend: „Für mich war das gelebter Glaube.“ Das Bühnenbild, die Musik von Solisten, Band und Orchester, dazu der Chor. „Und da waren wir nur 750 Sängerinnen und Sänger. Wie mag es in der Westfalenhalle mit 2500 sein?“

Mitmachen ist möglich

Schon über 1700 Sängerinnen und Sänger haben sich für das Chormusical „Bethlehem“ in Dortmund eingetragen, weitere Anmeldungen – auch für ungeübte Sänger – sind noch möglich: chormusical-bethlehem.de

Über die Chorlandkarte können auch Chöre in der Umgebung gesucht werden, die das Musical proben. Denen können sich Einzelsänger anschließen. Außerdem gibt es auf der Seite auch Live-Eindrücke von der Düsseldorfer Aufführung, Infos zu allen Terminen, und den Link zum Ticket-Verkauf.

Der Verkauf der Zuschauerkarten für die Aufführung in Dortmund ist bereits gestartet. Frühbucher bekommen dabei bis zum 31. August mit dem Code „Sommer10” zehn Prozent Rabatt.

Mit einer App hatte der Dortmunder, der sonst bei den Phönix Vocals in Berghofen singt, damals für die Aufführung geübt, diesmal nutzt er die CD mit der Bass-Stimme. „Bethlehem“ sei musikalisch nicht ganz so anspruchsvoll wie das Passionsstück, meint er. Aber trotzdem „alles andere als ein Klacks“. Die Idee, die Weihnachtsgeschichte in die Neuzeit zu verlegen, dazu die Mischung aus neuer Musik und alten Melodien, sei einfach genial, sagt auch Tenor-Kollege Kleinbeck. So werde Kirchengeschichte erlebbar gemacht. „Eine tolle Sache.“

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Die beiden sind überzeugt: „Bethlehem“ wird sicher nicht ihr letztes Chormusical sein. „Wenn man einmal Blut geleckt hat, dann packt es einen“, so Bass Hagenbrock. Tenor Kleinbeck hat sich sogar schon einen Termin ausgesucht. „Martin Luther King“, diesmal in Berlin. „Da fahre ich hin, da muss ich dabei sein.“