Balve. Dechant Andreas Schulte beklagt beim Balver Neujahrsempfang den rauer werdenden Ton in einer turbulenten Zeit, gibt aber auch Hoffnung mit.

Zweifelsohne erntete Bürgermeister Hubertus Mühling die größten Lacher beim Neujahrsempfang der Balver Christen. Zu Beginn seiner kurzen Ansprache dachte er laut darüber nach, dass er doch die Grundsteuerbescheide der Stadt als Gastgeschenk hätte mitbringen können. Dass diese nicht überall für Freude sorgen werden, ist inzwischen bekannt. Schuld an der Erhöhung sei jedoch nicht die Stadt, sondern die Neuberechnungen der Finanzämter, erklärt er.

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Zunehmende Respektlosigkeit

Siegfried Mertens, der den Abend für den diesjährigen Gastgeber - die Balver Christusgemeinde - zuvor eröffnet hatte, freute sich, dass Vertreter zahlreicher Vereine, Ehrenamtliche und Politiker gekommen waren, um schnell Platz zu machen, für Dechant Andreas Schulte.

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Dieser beklagte den rauer werdenden Ton und die zunehmende Respektlosigkeit in einer turbulenten Zeit. Er sprach kurz über Politik, in Deutschland und den USA, um dann Hoffnung zu verteilen. Hoffnung in Form von Blumensamen, die jeder Gast erhält.

Feier des 70. Geburtstages

Ihm folgte Gemeindepädagoge Sven Körber, der zurückblickte auf die Sommerfreizeit mit Jugendlichen in der Toscana. Viel Spaß hätten die Jugendlichen und Betreuer gehabt, aber keine Stadtfahne, so wie die Gruppe aus Ergste und Schwerte das hatte. Inzwischen hat die evangelische Gemeinde in Balve eine Balver Stadtfahne, die Körber präsentierte. „Wir sind gern in Balve, wir sind hier gemeinsam unterwegs und das können wir in Zukunft mit der Balver Stadtfahne auch nach außen zeigen“, sagt er und blickte voraus auf die Pläne der Gemeinde für 2025. Diese wird im laufenden Jahr 70 Jahre alt und wird das feiern, kündigte er an.

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Christoph Grewe blickte zurück auf das Jahresprogramm 2024 der Balver Kolpingsfamilie und informiert über die geplanten Veranstaltungen 2025.

Neujahrsempfang Balve 2025
Die christlichen Gemeinden Balves laden traditionell am ersten Montag im Jahr zum Neujahrsempfang. In diesem Jahr war die Christusgemeinde Gastgeber. © WP Balve | Annett Albach

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Der amtierende Landrat des Märkischen Kreises, Marco Voge, schaute auf das angelaufene Jahr und bemühte die Jahreslosung der Christinnen und Christen dazu: „Prüfet alles und behaltet das Gute“ lautet diese für 2025. „Ich finde, diese passt wunderbar in unsere Zeit. Viel zu schnell fällen wir oft ein Vorurteil. Besser ist es doch, den Blick auf das zu richten, was gut läuft. Und da gibt es in Balve und im Märkischen Kreis vieles“, erläuterte er und nannte auch ein Beispiel: „In Balve gibt es ein spürbares Miteinander, der Märkische Kreis ist eine lebens- und liebenswerte Region.“ Einen großen Dank dafür richtet er an die Ehrenamtlichen, die dieses Miteinander tragen würden.

Neujahrsempfang Balve 2025
Sorgten für die musikalische Begleitung des Abends: Cora Schweikert und Oliver Kühnel. © WP Balve | Annett Albach

Oliver Kühnel von der Christusgemeinde schloss sich in seiner sehr persönlichen Rede den Aussagen Voges an. Er habe gelernt, sich stets zu fragen: „Was tut mir gut?“ Er wolle auch im neuen Jahr Ruhe bewahren und dankbar das Gute sehen.

Stimmgewaltiger Gesang

Der offizielle Teil endete mit einem Segen und dem stimmgewaltigen Gesang des Liedes „Von guten Mächten“. Doch der Abend war damit noch lange nicht beendet. Zahlreiche Anregungen haben die kurzen Reden allen gegeben - für Austausch, Jahresplanung und Zuversicht für ein gutes neues Jahr.

Nach Hause ging jeder Gast mit einer Rose, die zwar nicht das gesamte Jahr überstehen werde, wie Gastgeber Siegfried Mertens voraussagte, die aber dank der daran befestigten Jahreslosung irgendwie doch das Jahr begleiten werde.