Balve. Die Balver Stadtbücherei lädt Schülerinnen und Schüler zur Schreibwerkstatt ein. Teilnahme am Wettbewerb „federleicht“ des Landes NRW.

Manche sind Wiederholungstäter, manche das erste Mal dabei. Die Rede ist von der Scheibwerkstatt der Bücherei in Balve. Sieben Mädchen und ein Junge sind für eine Woche jeden Vormittag in der Bücherei. Unter Anleitung der freiberuflichen Sachbuchautorin Beatrix Schulte schreiben sie kürzere oder längere Geschichten auf.

Kreative Ideen, die im Kopf entstehen, werden aufgeschrieben

Jeden Tag gibt es andere Themen, die Inhalt der Geschichten sein sollen. Manchmal sind es Kunstwerke, die die Grundlage sind, manchmal ist es das Ich, ein anderes Mal eine Gebrauchsanleitung für Familienmitglieder. Was sich vielleicht anfangs komisch anhört, lässt bei den Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 14 Jahren kreative Geschichten im Kopf entstehen. Und die schreiben sie auf.

„Die Kinder sind so kreativ und konzentriert, dass wirklich gute Geschichten entstehen.“

Beatrix Schulte
Sachbuchautorin

Nachwuchs nimmt an Schreibwettbewerb teil

In den Geschichten soll das Wort federleicht vorkommen. Warum? Damit die Kinder und Jugendlichen ihre Werke zu einem Wettbewerb einreichen können. Ein Wettbewerb des Projektes Schreibland NRW. Dieses fördert seit zehn Jahren kreatives Schreiben für Kinder und Jugendliche in Nordrhein-Westfalen. Auch die Schreibwerkstatt in Balve wird dadurch unterstützt. Und anlässlich des zehnten Geburtstags des Projekts wird der Wettbewerb „federleicht“ durchgeführt. Zu gewinnen gibt es Büchergutscheine im Wert bis zu 100 Euro, von Autorinnen und Autoren signierte Bücher und Sachpreise rund ums Schreiben. Außerdem werden die Gewinngeschichten in einer Anthologie abgedruckt.

Dass die Balver Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei gute Chancen haben, da ist sich Beatrix Schulte sicher. „Die Kinder sind so kreativ und konzentriert, dass wirklich gute Geschichten entstehen.“ Und den einen oder anderen Tipp hat die erfahrene Autorin natürlich für den Schreibnachwuchs parat. „Zum Ende schreibst du mehrmals das Wort ungewöhnlich. Da finden wir sicherlich Alternativen“, motiviert die 54-Jährige die Nachwuchsautorin Lea Marie Pallas. Die 14-Jährige hat ihre Geschichte „Die Welt von oben“ genannt und berichtet darüber, wie ein Flugzeug abhebt, durch die Wolken fliegt und sie sich als Insassin fast schwerelos fühlt, federleicht eben. „Meine Mutter hat mir von der Schreibwerkstatt erzählt. Und da dachte ich: Das ist was für mich. Da bekomme ich sicher viele Inspirationen für mein Musical, das ich gerade schreibe“, erklärt sie, warum sie dabei ist.

„Ich finde, in der Schule hat man immer einen Plan, was man schreiben muss. Hier kann man schreiben, was man im Kopf hat.“

Greta Schröer

Die zehnjährige Alissa Sefic langweilt sich, wenn sie zu Hause allein schreibt. „Hier sind andere Kinder. Das ist viel schöner.“ Auch Greta Schröer weiß, warum sie die Ferien gern hier verbringt. „Ich finde, in der Schule hat man immer einen Plan, was man schreiben muss. Hier kann man schreiben, was man im Kopf hat.“

Und was das so ist, können am Freitag Eltern, Geschwister und Großeltern erfahren. Dann sind sie eingeladen, sich die Geschichten der Nachwuchsautoren anzuhören. Denn zum Abschluss der Schreibwerkstatt präsentieren alle Teilnehmenden ihre Werke.