Balve. Ein Trend aus den Vorjahren setzt sich auch in Balve fort: Umsatz und Grundstücksverkäufe in Gänze sind auf einem Tiefstand.

Im Neubaugebiet Hönnewiesen wird es in den kommenden Monaten sichtbar vorangehen. Dabei sind die Immobilienverkäufe im Märkischen Kreis im vergangenen Jahr drastisch eingebrochen. Balve verzeichnet dabei in einigen Bereichen fast schon historische Tiefststände.

Orientierug für Häuslebauer im MK

Um gut 30 Prozent ist der Immobilienmarkt im vergangenen Jahr eingebrochen. Zumindest mit Blick auf die Anzahl der Käufe wie auch den Umsatz. Diese Zahlen hat Christiane Jünemann zuletzt für den Märkischen Kreis vorgestellt. „Die Zahl der Immobilienverkäufe ist stark gesunken. In unserem Geschäftsbereich wurde ein Geldumsatz von nur noch 361 Millionen Euro erzielt, was ein Rückgang von 152 Millionen Euro bedeutet“, so die Vorsitzende des Gutachterausschusses. Das Gremium nimmt jedes Jahr die Kaufverträge für bebaute und unbebaute Grundstücke unter die Lupe.

201520162017201820192020202120222023
gew. Geschäftsverkehr205422422216226723062311236621861667
Ungeeignete Kauffälle715735681675650690657901531
Gesamt276929772897294229563001302330872198

Der Report des Gutachterausschusses bildet stets eine Orientierung für Häuslebauer und potenzielle Käufer. Zuletzt waren die Berichte der Immobilienexperten vor allem von einem Punkt geprägt: steigenden Preisen. Mittlerweile hat sich der Immobilien-Hype ein wenig abgekühlt; die Preise sinken, es wird weniger gekauft. Grundlage der Analyse sind die notariell eingereichten Kaufverträge. 2198 davon zählte der Kreis im Jahr 2023. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 3087 Kauffälle, die auf dem Tisch des Gutachterausschusses landeten. Ein Minus von 28,7 Prozent.

201820192020202120222023
Kauffälle226723062311236621861667
Umsatz in Mio.379381412454429319

Mit 9,8 Millionen Euro Umsatz in puncto Grundstücksgeschäften liegt die Hönnestadt im kreisweiten Vergleich am unteren Ende der Liste; nur Herscheid und Nachrodt-Wiblingwerde rangieren noch hinter Balve. Im Vorjahr erreichte der Umsatz derweil einen Höchststand: 17,2 Millionen Euro. Parallel zum Umsatz ist auch die Zahl der Grundstückskäufe in Gänze nochmals deutlich gesunken: Gerade einmal 55 Abschlüsse listet der Grundstücksmarktbericht in Balve für 2023. Im Vorjahr waren es noch 82. Den Höchstwert bildete 2021 mit 106.

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Den höchsten Umsatz – Lüdenscheid und Iserlohn werden im Bericht nicht abgedeckt – verzeichnet Menden mit rund 72,3 Millionen Euro bei 262 Grundstückskäufen.

Wohnbauland wird NRW-weit knapper

Grundsätzlich zeigt aber auch ein Blick auf kommunaler Ebene: Wohnbaubauland ist in den vergangenen Jahren durchaus knapp bemessen. Ein allgemeiner Trend, sinkt doch die Zahle der Baugenehmigungen in Gänze NRW-weit seit gut 20 Jahren konstant. Die Hönnewiesen in Balve bilden da so etwas wie eine Ausnahme. Mitten in der Balver Innenstadt – und doch direkt im Grünen. So könnte zumindest der Slogan für das Baugebiet lauten. Die Arbeiten im Untergrund mitsamt Kanalanschlüssen sind mittlerweile abgeschlossen, wie Projektentwickler Thomas Budde zuletzt im Gespräch mit der Westfalenpost erklärte. Insgesamt 20 Grundstücke reihen sich auf dem Streifen parallel zur Hönnetalstraße aneinander. Allesamt sind zwischen 700 und 900 Quadratmeter groß. Noch sind längst nicht alle Plätze verkauft – die ersten Häuslebauer hingegen könnten zeitnah loslegen.

„Die Zahl der Immobilienverkäufe ist stark gesunken.“

Christiane Jünemann
Vorsitzende des Gutachterausschusses im MK

Bei den land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken sind kreisweit geringe Umsatzsteigerungen zu verzeichnen. Die Preisentwicklung zeigt für Ackerland die größte Steigerung der vergangenen Jahre auf, während für Grünlandflächen eine stagnierende Preisentwicklung festgestellt wurde. Im Bereich der forstwirtschaftlichen Flächen konnten gegenüber dem Vorjahr höhere Preise erzielt werden: 2023 registrierte der Gutachterausschuss 49 Kauffälle mit einem Gesamtumsatz von 2,1 Millionen Euro (2022: 47, 1,5 Millionen Euro).