Balve. Mit Heimatpreis, Ehrung verdienter Ratsmitglieder und musikalischen Geburtstagskindern startete Balve ins Stadtfest-Wochenende.
Garbeck kommt aus dem Feiern gar nicht mehr raus. Ein begeisterndes Jubiläumswochenende ist gerade ein paar Tage her, Gäste und Verantwortliche haben ein wenig durchgeatmet, da gibt es schon den nächsten freudigen Anlass. Dass am Freitagabend beim diesjährigen Balver Heimatpreis der Garbecker Ortsausschuss für diese Riesensause mit dem ersten Platz gewürdigt wurde, kam sicher nicht überraschend. Ein Fest, das die reiche Geschichte und lebendige Gegenwart des Ortes hervorragend präsentiert und viele Menschen inspiriert habe, lobte die Sprecherin der Heimatpreis-Jury, Sigrid Schmidt.
Auch interessant
Feiern konnten aber auch die weiteren Plätze: Mellen stellt quasi jedes Jahr eine Großveranstaltung auf die Beine, den Martinsmarkt mit ebenfalls Besucherzahlen im vierstelligen Bereich. Der zuständige Arbeitskreis wurde dafür mit Platz zwei belohnt. Und schließlich ging Bronze an die Eisenbahnfreunde Hönnetal, insbesondere für ihre Nikolausfahrten an Weihnachten.
Den Preis für Garbeck hatte unter anderem Alexander Schulte als Vorsitzender des Ortsausschusses entgegengenommen. Und er hatte am Freitag zum Auftakt ins Stadtfest-Wochenende Anlass zum Strahlen wie niemand anderes im Festzelt auf dem IBS-Parkplatz. Gab es doch für ihn noch eine weitere Ehrung, auch wenn diese nicht gänzlich überraschend kam. Guter Brauch ist es nämlich in Balve, politische Mandatsträger zu ehren, die sich 25 Jahre im Stadtrat einbringen. Neben Schulte feiert dieses Jubiläum in diesem Jahr Heinrich Stüeken. Bürgermeister Hubertus Mühling mahnte angesichts aktueller politischer Extreme rechts wie links, dass die politische Gestaltung gerade vor Ort eine Sache aller Bürger sei. „Wenn wir es nicht selber in die Hand nehmen, tut es jemand anders.“ Und derjenige werde nicht die Allgemeinheit nach Zustimmung fragen. Umso wichtiger seien Vorbilder wie die Genannten.
Konkret an Alexander Schulte und Heinrich Stüeken gerichtet, nannte er die unterschiedlichen Wege und Voraussetzungen. Schulte war beim Start seiner Ratskarriere gerade mal 21. Und Stüeken, privat genau an der Grenze zwischen Garbeck und Balve angesiedelt, habe alleine dadurch eine besondere Rolle, allen bekannt sei vor allem sein Einsatz für Themen der Natur und des Umweltschutzes.
„So unterschiedlich sie sind in ihrem politischen Wirken, so wichtig sind beide für die Stadt“, lobte Hubertus Mühling. Dann steckte er beiden den Ehrenring der Stadt auf, in einem gut gelaunten Festzelt begleitet von augenzwinkernden Kommentaren der Sorte „Ja, ich will“.
Auch interessant
So stellte sich dann auch noch eine Gemeinsamkeit der beiden Ratsherren heraus, dass sie nämlich offen eingestanden, beide schon durch Missgeschicke verschiedener Art ihre Eheringe verloren haben. Auf den Ehrenring der Stadt wolle man daher umso besser aufpassen. Zu seiner Arbeit sagte Schulte: „Ich bin kein Typ, der mit der Brechstange etwas durchboxt.“ Vielmehr sei Ausgleich sein Ziel, und werde es auch bleiben. Die Ehrungen dieses Tages ließen Schulte nicht unberührt, er kämpfte mit den Tränen bei seinen Dankesworten. Was schnell Abhilfe schaffte, war das spezielle hochprozentige Getränk, was für das Garbecker Jubiläum produziert worden war und am Freitagabend als Erinnerung und Dank im Balver Festzelt verteilt wurde.
Ein weiterer persönlich rührender Moment war der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt von Franz Jedowski. Auch im höheren Alter ist er immer noch aktives Mitglied im Balver Männerchor, viele Jahre setzte er sich im Vorstand ein. Deshalb war es ein Wunsch der Verantwortlichen, dass auch er sich in das Buch einträgt neben den aktuellen Amtsträgern des Chores. Denn dieser wird 150 Jahre alt, und genauso wie der nun 125 Jahre alte MGV Volkringhausen bekam der Chor am Freitag die angemessene Bühne für das Jubiläum.
„Chorgesang ist in Balve fest etabliert und genießt hohe gesellschaftliche Anerkennung.“
Derartig herausgehobene Feste sollen ab sofort mit diesem Festakt verbunden werden. „Chorgesang ist in Balve fest etabliert und genießt hohe gesellschaftliche Anerkennung“, sagte Hubertus Mühling dazu, der selber augenzwinkernd als aktivstes passives Mitglied des MGV geführt wird. Dafür hat der Männerchor wiederum mit Thomas Fischer königlichen Glanz in seinen Reihen. Wie zuletzt schon mehrfach, sangen beide Chöre gemeinsam ein für diesen Abend sehr passendes Lied von der Heimat.